Kann ich meinen Nachbarn dazu zwingen, seine Katze zu erziehen, weil sie immer meine Blumenbeete zerstört?

4 Antworten

Ich denke, es kann dir nicht verboten sein, die Katze zu vergrämen, sie aktiv zu erschrecken oder davon zu jagen.

Ich hatte ein gravierenderes Problem. Die Vormieterin meiner jetzigen Wohnung im Erdgeschoss liebte Katzen, egal von woher. Es gingen wohl einige bei ihr aus und ein, weil sie gefüttert wurden. Kaum bin ich eingezogen, erschien eine plötzlich durch die offene Tarassentür und spazierte in der Wohnung rum. Ich machte ihr klar durch einen aggressiven Scheinangriff, dass sie zu verschwinden habe. Das hab ich zweimal gemacht, jetzt schaut sie nur noch an der offenen Terassentür herein.

Ob das auch bei Katzen im Garten funktioniert, weiß ich nicht. Da lass ich gewähren, das stört mich nicht, hab auch noch keinen Katzenkot entdeckt.


TanteHaribo987  01.02.2025, 01:19

Schade, dass es so unmenschliche, lieblose Geschöpfe, wie dich, gibt.

Goldlaub  01.02.2025, 01:45
@TanteHaribo987

Ich denke, du verstehst nicht: Katzen haben einen natürlichen Trieb, sich im Freien auszutoben und in Freiheit zu leben. Eigentlich können Katzen alles in der Natur finden, was sie zum Leben brauchen. Mehr noch: gerade, weil sie sich nicht domestizieren lassen, ist es auch ihr eigener Wille in gewisser Weise. Ich hasse sie nicht, ich tue ihnen kein Leid an, ich agiere wie sie es von ihrer natürliche Lebensweise und Umwelt kennen: es gibt Fuchs, Wildkatzen, Marder und ähnliche Raubtiere, die sie nicht nur vertreiben (wollen). Die Reaktion der Katze auf meine gespielte Aggression ist ihr Selbsterhaltungstrieb, der auch angewandt wird gegen andere Gefahren, bei Lärm z.B., bei Feuer und auch bei der "Gefahr" nass zu werden. Ich interagiere also mit ihren angeborenen Verhaltensweise. Was ist daran unmenschlich, ein Tier so zu behandeln, wie es ihrer Natur entspricht?

Das Leben ist kein Kuschelsofa und gefüllter Fressnapf in der Fülle, wie es Katzen sicher verlangen, also bequem - in Anlehnung eines bekannten Spruches. Ich denke, für Katzen gibt es entweder Besitzer und die sind dann auch verantwortlich dafür, dass Katzen ein Sofa benutzen dürfen und anstrengungsloses Fressen erhalten, oder sie haben keinen "Hausmeister". Dann gehört sie niemandem und ich begehe gegen nimandes Eigentum einen Affront.

Die Zeitspanne vom Tod meiner Vormieterin bis zum Tag, als ich einzog betrug 10 Wochen. In dieser Zeit durften die Katzen, die mich besuchen, ganz bestimmt diese 10 Wochen auch nicht in meine Wohnung. Und - hat es ihnen geschadet? ;-)

Aber ich verstehe deinen kleinen Ärger, dass ich so rigoros mit dieser Katze bin.

Wie kommst du darauf, dass ich lieblos bin? Glaub mir, mich stören keine Spinnen an der Wand, ich töte sie nicht. Aber ich fange ihnen auch keine Fliegen. Lieblos?

Die Katze darf in meinem Garten baldowern. Nur nicht in meiner Wohnung. Ein wenig Selbstbestimmungsrecht nehme ich mir auch heraus. ;-)

Nein. Katzen machen, was sie wollen. Freunde dich mit dieser Katze an. Dann fällt die der Verlust leichter. Oder lass ihr das Beet als Klo und richte dein Beet woanders ein. Katzen lassen sich nicht erziehen. Deshalb lieben wir sie so sehr.


TanteHaribo987  01.02.2025, 01:18

Das stimmt. Aber leider gibt es Menschen, wie den Fragesteller, die keine Katzen mögen.

Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn mehr Katzenhalter vom Prinzip "ungeschützter Freigang" bei Katzen abrücken würden - im Sinne der Tiere und der Umwelt. Aber das ist ein Thema für sich, bei dem selbst innerhalb der Katzenwelt Diskussionen ruckzuck massiv eskalieren...

Mit Training oder Erziehung wird man einer Katze aber nicht abgewöhnen können, ein dermaßen tief verankertes, komplett natürliches Bedürfnis wie den Toilettengang so auszuleben, wie es eben ihrer Natur entspricht. Und die sagt ihr, dass ein Blumenbeet mit so feiner, lockerer Erde und etwas Sichtschutz durch die Pflanzen darin einfach das ultimative, perfekte Klo ist.

Zudem solltest du auch bedenken, dass, wenn diese Katze dort nicht mehr hin macht, mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit bald eine andere das Beet findet. Oder Igel. Oder Füchse. Oder noch mal andere Tiere.

Die einzige Option, die du hast, ist, dein Blumenbeet weniger attraktiv für die Fauna da draußen zu machen. Das klappt am besten, indem du mechanisch die Möglichkeit zum Scharren in der Erde aus der Gleichung rausnimmst. Das geht gut mit Kaninchen- oder Kükendraht aus dem Baumarkt, den du darüber legst. Oder auch mit Vlies, wobei Draht eben den Vorteil hat, dass Regen als natürliche Bewässerung da immer noch wunderbar durchkommt.

Die ganzen Methoden mit vermeintlich unangenehmen Gerüchen und Pflanzen, die solche Gerüche absondern, funktionieren tatsächlich allzu oft nicht. Oder sie sorgen eben auch dafür, dass Katzen das Beet zwar meiden, aber dafür dann doch wieder andere Tiere den Geruch toll finden - nix gekonnt...


ChloeValdland 
Beitragsersteller
 01.02.2025, 00:37

Okay, ich bin beeindruckt – du scheinst echt ein Katzen-Experte zu sein! 😄 Also, wenn ich das richtig verstehe, ist mein Blumenbeet quasi das 'Fünf-Sterne-Klo' der Nachbarschaft. Na toll. 😏 Aber danke für die Tipps mit dem Draht und dem Vlies – ich werde das mal ausprobieren. Vielleicht mache ich aus meinem Beet ja einfach eine Art 'Katzen-Abwehr-Festung' mit allem Drum und Dran. Und falls das nicht klappt, bleibt mir immer noch der Wassersprenger mit Bewegungsmelder – da freue ich mich schon auf die Show! 😄 Danke für die ausführliche Antwort – ich halte dich auf dem Laufenden!

HappyMe1984  01.02.2025, 00:41
@ChloeValdland

Ja, genau - du hast da offenbar ein Deluxe-Klo gebaut ;).

Eine physische Begrenzung in Form eines (Draht-)Zauns wäre durchaus eine Option, sofern er hoch genug ist. Ist halt die Frage, ob du das optisch im Garten ansprechend finden würdest?

Der Wassersprenger mit Bewegungsmelder könnte übrigens eine teure Variante werden und/oder deinen Garten in eine Sumpflandschaft verwandeln, sofern es bei euch noch weitere (Wild-)Tiere gibt. Oder wenn in den Reaktionsbereich des Melders irgendwo ein Ast reinragen oder reinwachsen sollte. Der reagiert ja nicht nur auf "Bewegung von Katze", sondern auf jede Form der Bewegung. Und wenn dann jedes Mal ordentlich gewässert wird, hast du eben keine "tolle Show", sondern vor allem einen matschigen Garten und eine hohe Wasserrechnung...

Silviediekleine  01.02.2025, 01:09
@ChloeValdland

Ich füge mal hinzu, dass ich mal ein ähnliches Problem hatte und dann einfach ordentlich Pfeffer über die Erde gesteuert habe und auch etwas über die Blumen. Das macht denen nichts, aber der Pfeffer hielt die Katzen ab meine Kräuter und Blumen zu zerstören 😁

beamer05  01.02.2025, 01:29
@Silviediekleine

Ja, kann funktionieren!

Mit Pfeffer auf den Pflanzen konnte ich auch erreichen, daß die Nachbarkatze mal für einige Wochen nicht mehr ihre stinkende unverbuddelte Kacke dicht neben unserem Hauseingang auf(!) der Kleinhecke platzierte.

Man kann Katzen nicht bis kaum erziehen, du wirst wahrscheinlich dein/e Beete oder den ganzen Garten absichern müssen