Jesus: Niemand kommt zum Vater als nur durch mich?
Wie versteht ihr das? Ist das wortwörtlich gemeint? Oder metaphorisch? Was denkt ihr?
9 Antworten
Jesus: Niemand kommt zum Vater als nur durch mich?
Wenn man das im Kontext mit der vorherigen Aussage Jesu bedenkt, wird der Sinn deutlicher:
Jesus sagte zu [Thomas]: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Mit der Aussage in Hinsicht auf Wahrheit bezieht er sich auf das was er lehrte, wobei Interpretationen unzulässig sind und daher so klar akzeptiert werden sollten wie sie noch vorhanden, also klar in den Evangelien geschrieben stehen. Mit dem Weg bezieht er sich mit seiner Lehre im Einklang auf sein Leben und das, was er im Dienst an anderen bewirkte, wie man also seinem Vorbild folgen soll, und wie er darüber hinaus mit seinem Opfer und der Auferstehung den Weg zum himmlischen Vater zugänglich machte, wobei sich die Aussage zum Leben sowohl auf Johannes 1,1-14 (insbesondere Vers 4) bezieht, als auch auf das Leben nach der Auferstehung/Auferweckung und damit nach dem Tod.
Also dann hat Jesus quasi den Weg zu Gott freigemacht, und zwar für alle Menschen, unabhängig von unserem Glauben?
Das Problem ist, das Jesus das nie gesagt hat, weil es ihn nie gegeben hat. Es waren Bibelschreiber, die sowas behauptet haben.
Gott fordert, das wir ihn lieben, und das wir unseren Nächsten lieben sollen. Den Rest der Bibel verwirft Gott. "Dieses Hauptgebot erfüllt alle Gesetze und alle Propheten." Mat 22:40.
Gott sucht sich seine Schützlinge selber aus. Psalm 14: 2. Jesus braucht er dafür gar nicht. Das wird nur von Bibelschreibern behauptet.
Es ist also weder wortwörtlich gemeint, noch metaphorisch, das Menschen durch Jesus zu Gott kommen. Es ist schlicht die Unwahrheit.
Wörtlich, denn ohne die Vergebung unserer Sünden können wir nicht zu Gott kommen, da Gott heilig, rein und gerecht ist. Sünde würde uns von Gott auf ewig trennen und gute Taten können keine schlechten Taten aufwiegen. Im Garten Eden reichte eine einzige Sünde aus, um aus dem Paradies vertrieben zu werden...
Das ist auch der Kern der christlichen Botschaft, dass Gott selbst in Jesus Mensch wurde, ein völlig sündloses Leben führte und deshalb als ein reines makelloses Opferlamm (wie Paulus formulierte) stellvertretend für unsere Sünden sterben konnte. Wir brauchen nur daran glauben und Jesu Opfer am Kreuz für uns in Anspruch nehmen, indem wir um Vergebung unserer Sünden bitten.
Da Jesus Gottes Sohn und Gott selbst ist, ist der Weg zu ihm (und damit zum ewigen Leben bei Gott) so einfach und offen geworden...
Was sollte bei Gott anders sein? Es ist doch gerade eben so, dass Gott uns alle unsere Sünden vergibt - und zwar immer wieder gerne wenn wir Ihn darum bitten:
- "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).
Menschen sind bestimmt nicht so vergebungsbereit, wie Gott es ist und haben auch nicht so viel Gnade und Geduld.
Aber: Dazu gehört, dass wir auch um Vergebung bitten! Wer das nicht tut und Gott ablehnt, erhält seinen freien Willen...
Noch etwas gehört aber dazu: Im Gegensatz zu uns ist Gott heilig, rein und gerecht und kann Sünde nicht einfach tolerieren. Deshalb ist Jesus Mensch geworden, um unsere Sünden stellvertretend zur tragen.
Das ist wie bei einem Richter, der nach der Verkündigung des gerechten Urteils anbietet, die Strafe des Angeklagten selbst zu tragen. Solch einen Richter hätte doch jeder gerne...
Wenn es denn die Wahrheit wäre.
Mein himmlischer Vater verlangt keine Blutopfer, um meine Sünden zu vergeben. Das kann er auch einfach so tun.
Übrigens hat Jesus in der Bergpredigt deutlich gemacht, dass die Taten alleine dich in den Himmel bringen, was auch vollkommen logisch ist.
Wenn jemand zum Beispiel ein Tier quält, kann der nicht in den Himmel, egal wie sehr er an Jesu Sühneopfer glaubt. Er wird dann nach dem Tod diese Qual am eigenen Leibe erfahren. Das aber nicht für alle Ewigkeit.
Zumindest verstehe ich seine Worte so:
Sei deinem Widersacher bald geneigt, während du noch mit ihm auf dem Weg bist, damit der Widersacher dich nicht etwa dem Richter ausliefert und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergibt und du ins Gefängnis geworfen wirst. 26 Wahrlich, ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Groschen bezahlt hast!
In dem von dir zitierten Beispiel geht es eigentlich darum, dass man sich vertragen soll, bevor es zu einem Gerichtsprozess kommt. Das ist doch sehr positiv: Matthäus 5,21-26 | Bibleserver
Ein Fegefeuer gibt es nach der Bibel nicht: Was sagt die Bibel über das Fegefeuer?
Sündenvergebung brauchen wir aber alle, da Sünde nicht nur das ist, was wir anderen antun. Sünde beginnt schon häufig in Gedanken und hat auch mit Zorn, Neid, Habgier, Fluchen usw. zu tun. Auch dafür ist Jesus am Kreuz gestorben: Dass wir eben die Vergebung aller Sünden haben können.
Himmel oder Hölle hat im Endeffekt mit unserer freien Entscheidung zu tun, bei Gott sein und an Ihn glauben und Ihm vertrauen zu wollen oder nicht.
Gott hat keine Menschen für die Hölle produziert und möchte, dass jeder gerettet wird (vgl. 1. Timotheus 2,4). Jeder Mensch hat einen freien Willen erhalten, Gottes Rettungsangebot anzunehmen oder auszuschlagen. Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler C. S. Lewis (u. a. Autor von Narnia) hat einmal geschrieben:
"Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen - jene, die zu Gott sagen: "Dein Wille geschehe", und jene, zu denen Gott sagt: "Dein Wille geschehe". Alle, die in der Hölle sind, haben sie sich erwählt." - Die große Scheidung, 9. Kapitel
Dazu hat Lewis über die Hölle formuliert:
"Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese – wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseres Herrn selbst; sie ist von der Christenheit niemals aufgegeben worden; und auch die Vernunft stimmt ihr zu. Wird ein Spiel gespielt, dann muss es auch möglich sein zu verlieren. Wenn das Glück eines Geschöpfes in der Selbsthingabe liegt, dann kann niemand sonst diese Hingabe vollziehen, außer das Geschöpf selbst (obwohl viele ihm helfen können, es zu tun); es ist aber auch möglich, sie zu versagen.
Ich würde alles darum geben, mit Überzeugung sagen zu können: »Alle Menschen werden gerettet.« Aber meine Vernunft stellt die Gegenfrage: »Mit ihrem Willen oder ohne ihn?« Wenn ich sage: »Ohne ihren Willen« – bemerke ich sofort den Widerspruch: Wie kann der höchste Akt des Willens, die Selbsthingabe, unwillentlich sein? Sage ich: »Mit ihrem Willen« – so entgegnet meine Vernunft: »Und wenn sie nicht wollen – was dann?«
– C.S. Lewis in „Über den Schmerz“, 119f."
Ich denke das es so gemeint ist wie es da steht. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Jesus sagt hier das Er der einzige Weg ist um mit Gott eine Beziehung führen zu können oder auch in den Himmel zum Vater (Gott) zu kommen. Er ist der einzige Weg. Wer Ihn annimmt und daran glaubt das Er am Kreuz für uns Sünder gestorben ist wird gerettet und kann eine Beziehung mit Gott führen. Ohne Jesus kann der Mensch keinen Frieden mit Gott haben
Ja,
Er ist der Mittler (Joh.14,6; Röm.6,23).
Das ist das Dogma. Macht aber keinen Sinn.
Wer ist gerechter? Gott oder die Menschen?
Wenn dein Freund dich anlügt, dann vergibst du ihm, wenn er um Verzeihung bittet und es wieder gutmacht. Bei Gott soll es anders sein?
Wenn ich einmal gelogen habe, brauche ich einen Erlöser, ansonsten vergibt Gott mir nicht?
Das wäre ein extrem seltsamer Gott.