Ist Reisen ein guter Zukunftsplan?
Ich bin schon mein Leben lang begeistert von der Welt und den verschiedenen Kulturen und möchte wenn ich älter bin unbedingt reisen. Hat sowas eine realistische Zukunft? Von Land zu Land reisen aber keine finanziellen Probleme haben? Ich bin zurzeit noch in der Schule, überlege aber langsam wie es danach weitergeht. Was gäbe es beim Reisen für Jobs? Was habt ihr sonst noch für Tipps? Würde mich über Antworten freuen :)
2 Antworten
Generell kannst du jederzeit mit den Reisen anfangen, wenn die Finanzen stimmen. Heißt, sobald die Finanzen da sind, kannst du verreisen, jetzt noch in der Schule mit deinen Eltern (ja, die werden wohl die Ziele vorgeben) in den Ferien, im Studium in den Semesterferien, im Job während des Urlaubs. Vielleicht motiviert das dich jetzt auch, in der Schule Gas zu geben und noch ein sinnvolles Studium mit hohen Gehaltsaussichten für den späteren Job dran zu hängen, um auch für Fernreiseziele genug beiseite legen zu können.
Ansonsten gäbe es folgende Möglichkeiten, die mir einfallen, Reise und Beruf zu verbinden:
- Das naheliegenste für die Meisten, aber am Ende doch für Viele eine Enttäuschung: Das Airline-Business: Flugbegleiter oder Pilot. Hier muss man dazu sagen, viele stellen sich gerade die Langstrecke so romantisch vor, man fliegt, hat ein paar Tage Layover (also Pause, um ausgeruht für den Rückflug zu sein inkl. Akklimatisierung an die Zeitzone)... aber in der Zeit ist man dann meist ziemlich gerädert und hat nicht viel von der Zeit. Ein bisschen aber durchaus schon, auch abhängig davon, wie gut man den Jetlag wegsteckt. Auch spannend: Vergünstigungen innerhalb der Airline-Gruppe, also selbst als Flugbegleiter auf Eurowings-Kurzstrecke die Option auf Standby-Sitze auf einer Lufthansa-Langstrecke zum absoluten Schleuderpreis für die Privatflüge. Mit guten Noten könntest du ja auch ausloten, ob gerade Bedarf nach Piloten in Ausbildung ist, als Flugbegleiter (kein Ausbildungsberuf, sondern nach einer zweiwöchigen Schulung geht es los) probieren, ob die Luftfahrt was für dich ist, auf Dauer den Pilotenschein anpeilen und hast dann evtl. irgendwann das Glück einer Langstrecke mit Layovers und einem guten Gehalt sowie Vergünstigungen, mit denen du auch privat dahin reisen kannst, wo du willst.
- Berufe mit hohem Reiseanteil. Als Consultant (z.B. für den TÜV - der macht ja mehr, als nur Plaketten auf Autos kleben, sondern wildert in allen Bereichen, die irgendwie nach Technik riechen) oder als Ingenieur für international tätige Technologieunternehmen wird man halt eben auch, teilweise auch für längere Zeit und somit interessant für Feierabend/Wochenend-Sightseeing (in Unternehmen mit einer gewissen Startup-Mentalität evtl. auch mit der Option, etwas Urlaub zu nehmen und auf eigene Kosten da zu bleiben und später zurück zu fliegen), überall hin geschickt. Nachteil: Das Projekt macht das Reiseziel. Und wenn man gerade noch total geflasht ist, dass man auf Firmenkosten in Dubai, Shanghai, Los Angeles, Singapur oder London war, findet man sich auf Einmal in Saudi-Arabien oder dem Kongo wieder und fragt sich "was will ich hier, außer schnell wieder weg?". Der Weg dorthin ist meist, da es oftmals technische Berufe sind, ein technisches Studium.
- Digitales Nomadentum: Das sind meist auch technisch fokussierte Berufe und in der Regel Selbstständige oder Freiberufler. Wenn dein Job komplett remote-tauglich ist und deinem Arbeitgeber oder Auftraggeber egal ist, wann und wo du arbeitest, kannst du auch genau dies tun. Oder du hast irgendein Business aufgebaut, das eine Art Selbstläufer ist. Digitale Nomaden sind in der Regel Leute, die immer wo Anders wohnen, dementsprechend aber auch keinen großen Hausstand haben (im Prinzip ist der Koffer mit den Klamotten und dem Laptop für die Arbeit der einzige Besitz, dafür haben sie aber die Freiheit zu sein, wo sie wollen). Manche tun so, als wäre das mega-easy (du musst nur für viel Geld ein Seminar bei ihnen buchen), ich denke mal, der Gedanke ist der romantischste und unrealistischste von allen, aber durchaus auch schaffbar, wenn man die zündende Idee dafür hat. Digitale Nomaden sind auch oft im technischen Feld tätig, daher auch hier ein technisches Studium empfehlenswert.
- Redaktionelle Arbeit, sei es jetzt Auslandskorrespondenz (wobei man dann oft auch dort hin reist, wo gerade eine "Bombenstimmung" ist) oder aber genau auch mit dem Thema Reisen verbunden für Reiseunternehmer oder Reiseführer-Verlage (der Markt dürfte aber kleinst sein)
Du stehst nicht unter Druck hier, du bist noch extrem jung, dir bleibt viel Zeit. Reisen ohne Mittel ist mir tiefen Risiken verbunden, besser wäre es du lernst einen Beruf, fängst an darin zu arbeiten und später, so mit 30, verlagerst du deine Tätigkeit selbstständig in die Touristik, dann hast du Erfahrung was zu geben und kannst so dein Geld verdienen, genau so habe ich es gemacht.