Ist es normal wenn die Feuerwehr eine halbe Stunde braucht um eine Wohnungstür aufzubrechen (für Sanitäter)?

12 Antworten

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Die Feuerwehr ist verpflichtet, den Schaden an fremden Eigentum so gering wie möglich zu halten und bevor mit Brachialgewalt (Axt oder ähnlichem) der Zugang ermöglicht wird, versucht man die Türe mittels des "Ziehfix" zu öffnen. 

Das ist ein Gerät, das normale Sicherheitsschlösser eigentlich binnen 1-2 Minuten geöffnet bekommen müsste. Da aber heutzutage neuartige Schließvorrichtungen, wie Magnetschlösser und andere Vorrichtungen in den Sicherheitsbereich Einzug gefunden haben, hat das Gerät bei diesen keine Chance mehr und somit verstreicht Zeit.

Andererseits kann ich es mir von der Zeit nur so erklären, dass das Rettungsfahrzeug zuerst da war und das Personal Zugang zum Hausflur bekommen hatte. Dieses hatte dann schon versucht in die Wohnung zu kommen und das hatte schon zum ersten Mal Lärm verursacht. 

Da der Rettungsdienst keine Wohnungen aufbrechen darf (zumindest in einigen Bundesländern) hat die Fahrzeugbesatzung die Pol und Feuerwehr nachalarmiert, die dann später kam.

Alles zusammen gibt dem Aussenstehenden das Gefühl, dass es ewig gedauert hat, da man denkt, dass sich da gar nichts tut und die Leute nur immer etwas hin und her schleppen.

Jetzt weiß ich aber auch nicht, ob du in einer städtischen oder ländlichen Region wohnst, ob es eine Berufsfeuerwehr (BF) mit ständiger Wachbesetzung oder eine Freiwillige Feuerwehr (FF) mit Rufbereitschaft gibt. Das hat dann natürlich auch noch Einfluss auf die Einsatzdauer.

Bei meinem letzten Einsatz mit Wohnungsaufbruch, mussten wir die Türe von der BF mit der Axt zerschlagen lassen, um zu unserem Patienten zu kommen und wurden dann vom Hauseigentümer wegen Sachbeschädigung verklagt.

wohne in der stadt und die feuerwehr ist direkt eine straße weiter. die haben definitiv 20 minuten gearbeitet, als es richtig laut wurde bin ich nämlich kurz schauen gegangen und von da an waren es immernoch 20 minuten :/

schon heftig dass sich leute bei sowas noch über den schaden beschweren ^^

@implying

Ok, die haben 20 Minuten gearbeitet... aber haben die auch 20 Minuten gebraucht, um die Tür aufzubrechen?

Oder haben die nach dem Aufbruch der Tür versucht, die Tür wieder notdürftig zusammen zu flicken, damit nach dem Abtransport des Patienten die Wohnung vor unbefugtem Betreten geschützt ist? Letzteres dauert in der Regel nämlich deutlich länger als der Aufbruch der Tür und macht mindestens genauso viel Lärm ;-)

Und sollte der Öffnungsvorgang doch so lange wie geschrieben gedauert haben: Da kann es verschiedene Möglichkeiten geben. Von einer extrem gesicherten Tür mit einer Kombination aus verschiedenen Schlössern, Riegeln und Verstärkungen (selbst schon erlebt - da ist es manchmal einfacher, die Wand neben der Tür einzureißen) bis hin zu mehreren schonenden Öffnungsversuchen (natürlich nur wenn vorher bekannt ist, dass der Patient nicht akut lebensbedrohlich erkrankt/verletzt ist - z.B. dann, wenn er/sie sich über Telefon oder durch die Tür hindurch noch mit den Rettungskräften unterhalten kann).

Ich kenne FF die haben eine Tür schneller auf als so manche BF. Und der Autor dieses Buches https://www.amazon.de/Zugangstechniken-f%C3%BCr-Einsatzkr%C3%A4fte-Josef-M%C3%A4schle/dp/3000431403 ist Freiwilliger Feuerwehrmann. Es kommt nicht drauf an was draußen dran steht sondern was die für Ausrüstung haben und wie sie damit üben und da stehen die FF den BF nicht unbedingt nach.

@Nomex64

Das ist korrekt. Lediglich die Ausrückzeit bei einer nicht ständig besetzten FF-Wache ist länger als bei einer 24h-Wache der BF.

Die FF-Leute müssen erst zur Wache fahren, das Auto besetzen und dann zur Einsatzstelle fahren, während BF-Leute schon in der Wache sind und sofort losfahren können. 

Richtig oder wahr?

Zur Not geht das auch "Ruck zuck"... Dann kannste dir Tür aber vergessen. Die haben oft auch solche Türrammen wie die Polizei dabei und spezielle Brechstangen. Natürlich kann man bei Holztüren auch mal eben quer mit der Motorsäge durch gehen...

 Aber moderne Türen wollen halt nicht, das man die einfach so öffnet. Besondere Schließsysteme, Querriegel...  Daher benutzt die Feuerwehr auch Werkzeug welche Schlüsseldienste benutzen, wie Lockpicking Sets oder sie bohren den Zylinder auf. Dann geht nicht ganz so viel kaputt und die bauen ein Behelfsschloss ein. Die Tür muss ja nachher wieder zu, wenn der Bewohner ins Krankenhaus kommt.

Vielleicht wussten die ja, das es dem Patienten noch einigermaßen gut geht, der nur die Tür nicht öffnen konnte. In dem Fall lassen die sich auch Zeit, weil es besser ist, so wenig wie möglich kaputt zu machen.

Das gilt übrigens z.B. auch, wenn die in eine Wohnung nur über die Nachbarwohnung rein kommen, Balkon oder so... Die dürfen dann da auch die Tür öffnen und mit dreckigen Stiefeln über den Teppich laufen wenn es ein Notfall ist. ;-)

Bei jedem Einsatz muss man immer die Verhältnismäßigkeit beachten und danach den Zugangsweg wählen. 

-Tür ist nicht abgeschlossen dann fix mit der Nadel 

- Tür ist abgeschlossen aber normales Sicherheitsschloss dann Ziehfix

- bei Aufbohrschutz und/oder Querriegel dazu noch Zeitkritisch geht's am schnellsten von außen durchs Fenster. Das ist auch günstiger als eine komplette Tür mit Zarge. Dazu von außen mit der DL ran oder vom Dach abgeseilt. 

Aber wie schon gesagt kann man das nicht verallgemeinern sondern jeder Einsatz und jede Einsatzstelle sind anders. 

kommt immer auf die Tür und deren Sicherheiten an

ohne weiteres Wissen kann da keine Aussage getroffen werden. 

Tür war verschlossen und damit waren auch die Sicherheitsriegel eingerastet - da geht nur massive Gewalt mit Einsatz von Werkzeug

Hallo,

das kommt auf die Tür an. Es gibt auch Türen, die Du von außen fast gar nicht öffnen kannst.

Mal nebenbei gemerkt ist es - je nach Ursache für den Einsatz - nicht immer Glück, dass er lebend abtransportiert wurde. Manche Menschen wollen gar nicht leben. Je nach Ursache für ihre Todeswünsche ist Überleben für sie nicht immer ein glücklicher Ausgang.