Ist es moralisch OK ein Menschenleben zu opfern, um drei andere zu retten?
Viele kennen ja dieses theoretische Beispiel:
Ein Zug rast auf eine Weiche mit zwei Abzweigungen zu.
Hinter der ersten Abzweigung sind drei Menschen festgebunden, hinter der zweiten Abzweigung ist ein Mensch festgebunden.
Die Weiche ist auf die erste Abzweigung eingestellt.
Würdest du die Weiche umstellen, um die drei Personen zu retten?
Die eine Person hinter der zweiten Abzweigung würde jedoch dabei sterben.
Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen
wie sind gefesselt?
Angebunden an die Gleise.
7 Antworten
Ganz schwierig zu beantworten. Man müsste ja eigentlich meinen, das man eher mehr Menschen retten müsste, wenn das möglich ist. Aber wer sind wir, dass wir entscheiden können wer lebt und wer stirbt. Das ist hier die Frage. Das selbe Beispiel gibt es mit einem Flugzeug das von einem Terroristen in ein Stadion gelenkt werden soll, du kannst es vorher abschießen und somit 300 Menschen töten anstatt das ganze Stadion zu töten oder zumindest sehr viel mehr Menschen...
Nein, das sollte der Arzt natürlich nicht tun. Person 1 kann und wird in diesem Beispiel ja genesen.
Es ist nur okay, wenn die Person, deren Leben durch aktive Entscheidungen genommen wird, das freiwillig tut.
Also, wenn die Person die allein ist dir zuruft "Stell um lass lieber mich sterben", dann wäre das okay. Wenn sie das nicht tut, dann nicht.
Anderes Beispiel: Wenn eine mit Zwillingen schwangere Person eine Krebsdiagnose bekommt und sich gegen eine Behandlung entscheidet, um die Kinder überleben zu lassen, auch wenn sie die Geburt wahrscheinlich nicht überleben wird, ist das okay.
Wenn sie sich für die Behandlung entscheidet, obwohl das die ungeborenen Kinder nicht überleben, hat keiner das Recht, sie zu bedrängen, dass sie gefälligst zu sterben hat. Auch nicht der andere Elternteil.
Nein, dann hat der eine Mensch eben Glück gehabt. Man kann nicht einfach sagen, weil man da bezüglich der Menge mehr Leute retten könnte, soll jetzt dieser eine Mensch sterben, der normalerweise gelebt hätte.
Da hat sich das Schicksal eben für diesen Menschen entschieden. Wir spielen hier nicht Gott, Schicksal oder was auch immer.
Es ist nie okay, jemanden zu opfern.
Das kommt auf die Ethik an, die man vertritt. In der Deontologie (Pflichtethik) wäre diese Handlung verwerflich, im Utilitarismus (der zur Zweckethik gehört) nicht.
Am Ende ist es aber ein Dilemma.
Der Mensch besitzt nicht das Recht, Gott zu spielen.
Richtig. Aber ich finde die Antwort wird klarer, wenn man ein anderes Beispiel nimmt:
In einem Krankenhaus liegt ein Mann mit einem gebrochnen Bein (Person 1).
Nun kommen drei Patienten neu hinzu, die kurz vorm Sterben sind.
Person 2 benötigt dringend eine neue Lunge, Person 3 benötigt dringend ein neues Herz, Person 4 benötigt dringend eine neue Leber.
Man könnte die Personen 2,3 und 4 mit den Organen von Person 1 retten.
Sollte der Arzt das tun?
Ich glaube spätestens in der Darstellung ist die Antwort einfach