Ist die Klimaerwärmung nicht gut für uns?
Hallo liebe Community,
meine Frage ist vermutlich "blöd" und auch etwas provokant gestellt, nur würde ich gerne jegliche Hintergründe dazu kennen wollen.
Die Frage hängt auch keinerlei in Verbindung zu meiner persönlichen Einstellung oder meinem Handeln - keine Angst! :-)
Ist die Klimarewärmung nicht gut für uns? Man solle doch ans Meer reisen, um beim wärmeren Klima entspannen zu können und die gute Luft einzuatmen. Wäre es im Umkehrschluss gut, wenn es bei uns wärmer wird, wir ein wärmeres Klima haben und so nicht an Urlaubsorte reisen "müssen"?
Vielen Dank vorab für eure Beiträge!
Knöpfle
8 Antworten

Es ist nicht sicher dass es wärmer wird. Wenn der Golfstrom versiegt, wird es im Norden Detuschlands ev. viel Kälter, auch Grossbritanien könnte es arg treffen.
Das eigentliche Problem ist aber nicht die Erwärmung an und für sich.
Das Problem sind die Veränderungen innert kürzester Zeit innert einer Generation. Das wird Hunger, Unruhen udn migratonsströme und damit die Gefahr für Krieg erhöhen Wir haben bereits heute Probleme mit MIgranten, die aber kommen weil sie etwas von unserem Wohlstand abkriegen wollen.
Etwas ganz anderes sind Migrationsströme, wegen Hunger und Bedrohung der Existenz. Wer keine Wahl mehr hat ist zu fast allem fähig.

Kurzfristig überwiegen sogar die "Vorteile" auf laaange Sicht eben nicht!!



Wenn wegen Hitzewellen Flüsse austrocknen und Massen von Menschen bei über 40°C sterben, dann überwiegen die Nachteile. Global überwiegen die Nachteile ganz massiv. Und bei 40°C möchtest auch Du nicht mehr das tolle "Sonnenwetter genießen". Wie war das noch letztes Mal, als Du auch nachts um 2 Uhr bei 36 Grad nicht pennen konntest? Schon vergessen?

Man muss kein Klimatologe sein um zu wissen, dass der anthropogene Klimawandel mehr Schaden als Nutzen bringt. Dieser Ansicht sind auch alle seriösen Klimaforscher und außerdem sind die negativen Auswirkungen bereits deutlich sichtbar. Hurricanes ohne Ende, massive Zunahme bei Waldbränden, Waldsterben, Ozeanversauerung und vieles mehr.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß es in einer jetzt schon trockenen Gegend, z.B. in Griechenland oder Italien am Strand wo es jetzt schon trocken ist und 40°C im Sommer besser wird, wenn die Meereslebewesen tot sind und gammeln und stinken, dazu 50°C Temperatur kommen und es so trocken ist, daß auch kein Rasen mehr vor dem Hotel ist und es Wasser nur noch aus der Flasche gibt? Finde schon die 40° nicht sehr entspannend, für den Körper ist das eher Streß und eigentlich fährt man doch ans Meer weil es da ein par grad kühler ist?!
Mal abgesehen davon, daß wir uns den "Luxus" mit dem entspannten Urlaub vielleicht nicht mehr gönnen werden wenn es noch viel mehr Flüchtlinge als heute gibt, noch viel weniger zu Essen, ...

Jährlich sterben wesentlich mehr Menschen an Kälte als an Hitze. Das liegt unter anderem daran, dass Kälte einen Nährboden für allerlei Krankheiten bildet.
Wärmeres Klima hat immer zum Aufblühen der Menschheit geführt da sich dieses u.a. positiv auf deren Gesundheit, die Landwirtschaft und deren Erträge auswirkt. Insofern kann deine Frage mit Ja beantwortet werden.
Allerdings sind dazu auch genügend Niederschläge notwendig. In der Zeit ca. 2640-2134 v. Chr. stieg z.B. Ägypten zur Großmacht auf, begünstigt durch warme und regenreiche klimatische Bedingungen. Danach folgten zeitweise Dürreperioden, die dem Volk zugesetzt haben. Dürrezeiten sind aber kein Phänomen von Warmzeiten. Auch in der sogenannten kleinen Eiszeit gab es z.B. in Teilen des Mittelmeerraumes verheerende Dürreperioden.
Island ist auch ein interessantes Beispiel. Seit dessen Besiedelung ab ca. 874 wuchs dort bedingt durch die mittelalterlichen Warmzeit bis zum 11 Jahrhundert die dortige Bevölkerungsanzahl auf ca . 80.000 an, weil dort Ackerbau und Viehzucht möglich war. Im Jahr 1104 brach der Vulkan Hekla aus und sorgte für eine nachhaltige Abkühlung. Ab dem 12 Jahrhundert kühlte der hohe Norden wieder ab. Es folgten Missernten, Hunger, Krankheiten, die Einwohnerzahl Islands sank. Ende des 18 Jahrhunderts haben nach einem weiteren Vulkanausbruch dänische Behörden sogar von einer vollständige Evakuierung Islands diskutiert. Erst im 20 Jahrhundert konnte die Einwohnerzahl aus dem 11 Jahrhundert wieder erreicht werden.
Und sogar in Grönland war um das Jahr 1000 Ackerbau und Viehzucht möglich. Mit der dann folgenden kleinen Eiszeit (ca. 1300-1900) hat sich das alles schlagartig geändert.
Der Bodensee, Flüsse in der Mittelmeerregion oder auch die Lagune von Venedig froren regelmäßig zu. Die Folgen waren wieder extremer Hunger, Armut und Krankheiten. Insofern können wir froh sein, dass es endlich wieder wärmer wird.
Experte im Energiesparen - aber nicht in Fragen der Klimatologie u. Paläoklimatologie!