Ist das Pharmazie Studium wirklich die Hölle?
Guten Tag Ich bin momentan in der Phase, in der ich mich für einen Studiengang entscheiden muss. Eine Option ist die Pharmazie, jedoch habe ich oft gehört dass es extrem anstrengend und zeitaufwendig sein soll, wodurch man praktisch überhaupt keine Freizeit mehr hat. Ich wollte nun fragen, ob das (ehemalige)Studenten dieses Studiengangs hier bezeugen können. Denn ich interessiere mich schon dafür, jedoch hätte ich kein großes Interesse daran einen großen Lebensabachnitt meiner Jugend zur Hölle zu machen und dann unzufrieden zu sein. Ich bitte um informative Reflexionen. Vielen Dank schonmal ! Lg
1 Antwort
Das Studium ist auf keinen Fall etwas für Faulpelze.
Man lernt in den ersten Semestern viele Grundlagen der Chemie, Biologie und Physik und steht dafür auch mehrere Wochen (je nach Fach etwa 3 bis 6 Wochen pro Semester) im Labor. Besonders diese Labortage sind anstrengend.
In der Regel sind morgens Vorlesungen (freiwillig, keine Pflichtveranstaltungen) oder Seminare (Anwesenheitspflicht). Nach einer kurzen Mittagspause war dann Laborzeit (Anwesenheitspflicht) bis meist 18 Uhr (man kann natürlich auch eher gehen, wenn man schneller fertig ist). Für die jeweiligen Versuche müssen Protokolle geschrieben (und korrigiert) und Laborhefte geführt werden, was man meist zu Hause in Ruhe macht oder manchmal auch zu zweit in der Uni während der Mittagspause. Ungern gesehen wird es, wenn man unvorbereitet ins Labor geht, weshalb man sich zu Hause noch mal in Ruhe theoretisch auf die Versuche vorbereiten sollte.
Nach so einem Labortage war ich persönlich platt und froh, wenn ich zu Hause war und was warmes essen konnte.
Eine zweite "nicht so schöne" Zeit ist die Klausurphase. Von Uni zu Uni hat man unterschiedlich viele Versuche eine Klausur zu bestehen, bei mir wären es jetzt 2 Versuche pro Semester. Für jemanden, der gerne auf den letzten Drücker lernt sind die Klausuren nicht geeignet.
Während meines Studiums habe ich immer viel Zeit mit lernen verbracht, da mir nichts einfach so zugeflogen ist, aber das ist ja von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Freizeit hatte ich während der Laborzeit und Klausurphase wirklich wenig, da ich immer nach Hause gependelt bin war ich entsprechend spät, gegen 20 Uhr, daheim. Zeit für Hobbys war dann wirklich nicht mehr. Aber Laborzeit und Klausurphase nehmen ja nur ein paar Wochen im Semester ein, das hält man schon aus wenn man seine Freizeitaktivitäten dann etwas dosiert. Dafü kann man in den Semesterferien (in denen man übrigens auch noch mal ein insgesamt 8-wöchiges Praktikum in einer Apotheke machen muss) seinen Freizeitaktivitäten nachkommen.
vielen vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht ! Er hat mir definitiv einen guten Einblick gegeben. Schönen Tag noch !