immer wieder Schwarzes Warmwasser aus Wasserhahn?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Vermieter scheint uneinsichtig zu sein. Und offenbar hängt auch das Untersuchungsergebnis der letzten Wasseruntersuchung nicht öffentlich bei Euch aus. Also muss man die mittelharte Tour fahren (harte Tour wäre, gleich zum Anwalt zu rennen).

Vorgehensweise: Kontakt mit nach Trinkwasserverordnung zertfiziertem Labor bei Euch in der Nähe aufnehmen. Vermutlich werden die Euch vorschlagen "Legionellen + kleine Metallurgie". Legionellen hat hier zuletzt 48 € gekostet. Ihr müsst dann hin und ein steriles Gefäß für die Wasserprobe abholen. Das dann zu Hause mit Eurem Schwarzwasser füllen und danach umgehend zum Labor zurückbringen. Nach ca. 2 Wochen habt Ihr dann das Ergebnis. Wenn Ihr Euch nicht zutraut, steril zu arbeiten, dann genügt auch vermutlich die kleine Metallurgie.

Der Laborbericht gibt dann schon mal Aufschluss, ob Handlungsbedarf besteht oder nicht. Wenn der Hausbesitzer nicht überzeugend für Abhilfe sorgt, dann das Laborergebnis per Einschreiben beim örtlichen Gesundheitsamt einreichen. Die müssen dann eine verseuchte Wasserprobe von Amts wegen weiter verfolgen.

Wichtig zu wissen: Eure "private" Probe hat zunächst nur den Status eines begründeten Anfansverdachts. Wenn Ihr der ganzen Sache noch mehr Nachdruck/Beweiskraft verleihen wollt, dann muss die Probe von einem zertifizierten Probeentnehmer gezogen werden (ja, ja, das ist Deutschland ....) . Der macht zwar auch nichts anderes, aber ist zumindest dahingehend geschult, dass er nicht seine dreckigen Finger in die Wasserprobe halten sollte. Er wird auch darauf achten, unmittelbar vor der Probe nur max. 1 Liter Wasser laufen zu lassen und er wird die Wassertemperatur messen. Und natürlich kostet der Hausbesuch des zertifizierten Wassersammlers einige Euros Aufschlag ....

Aus meiner Sicht deutet das schwarze Wasser auf eine ganz erhebliche Verunreinigung durch Korrosion. Davon geht in der Regel eine erhebliche gesundheitliche Gefahr aus, bis hin zur Schermetallvergiftung. So ein Wasser solltet Ihr keinesfalls für die Zubereitung von Speisen/Getränken verwenden. Das Problem muss also irgendwie und möglichst bald gelöst werden.

Normalerweise hat die Heizung niedrigeren Druck als die Trinkwasserleitung, so dass das oft schwarze Heizungswasser nicht den nötigen Druck hat, um über das Heizregister des Wasserspeichers in die Trinkwasserleitung zu strömen. Allerdings kenne ich einen Fall, wo genau das passiert ist.

Es könnte aber auch sein, dass Euer Heißwasserspeicher ein generelles, massives Korrosionsproblem hat, insbesondere wenn der ignorante Vermieter es unterlassen hat, die Opferanode(n) warten zu lassen. Entkalken wird kaum helfen und eher noch das Gegenteil bewirken. Genaueres kann nur ein wirklich kompetenter Sanitärfachmann vor Ort ermitteln

Viel Erfolg!

Kasberl 
Fragesteller
 14.02.2020, 21:56

hilfreich!! wertvolle info!
ich hoffe ich habe "nicht hilfreich" nicht versehentlich geclickt...

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Kasberl 
Fragesteller
 14.02.2020, 22:04

"das oft schwarze Heizungswasser nicht den nötigen Druck hat..." betriift das nur auf Kaltwasser-Leitung? weil das KW sieht ganz ok aus... (würde auch testen lassen)

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Tuedelsen  15.02.2020, 09:05
@Kasberl

....im Warmwasserspeicher befindet sich eine "Heizschlange", das sog. Heizregister, durch das vom Kessel erwärmtes Heizwasser fließt. Sollte dieses an einer Stelle durchgerostet sein, käme das Heizungswasser mit dem Warmwasser (die Kaltwasser-Leitung ist von der Warmwasserleitung durch einen Rückflußverhinderer "entkoppelt") in Kontakt. Der würde aber i.d,R. eher so aussehen, dass von der Warmwasserseite her Trinkwasser in die Heizungsanlage drückt und deren Druck erhöht. Liegt daran, dass der Heizungsdruck meist geringer ist als der der Wasserversorgung....

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Kasberl 
Fragesteller
 15.02.2020, 10:31
@Tuedelsen

wie kann ich den Druck von Warmwasserseite bzw. Heizungswasser ablesen? ich habe die Fotos gepostet, aber bin nicht schlau geworden.

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Tuedelsen  15.02.2020, 11:26
@Kasberl

...zweites Foto: Manometer für Trinkwasserdruck (etwas über 4 bar), drittes Foto: Manometer für Heizungsanlagendruck (ca. 2,2 bar).

(Noch) scheint es keine "Verbindung" zwischen beiden Systemen zu geben....was sich möglicherweise bald ändern kann, sollte die schwarze Färbung des Wassers tatsächlich auf Korrosion im Speicher zurückzuführen sein.

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Kasberl 
Fragesteller
 14.02.2020, 22:29

vielleicht Rechtsfragen....
1. ganz schwarzes Wasser kommt nicht immer vor. meinstens ist ehr nur trüb. Welche Probe soll man nehmen für rechtliche Entscheidung (die schlimmeste, oder in Durschnitt schlimm)?
2. darf man selbst einen Sanitärfachmann holen vor Ort zu gutachten? immerhin bin ich kein Eigentümer..

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Werner Huebner  15.02.2020, 10:52
@Kasberl

Habe gerade erst gesehen, dass da noch gute Bilder waren, die ich gestern nicht gesehen habe.

Der im Moment der Aufnahmen angezeigte Druck in der Wasserleitung (4 Bar) ist in der Tat höher als im Heizsystem (2 Bar). Unter DIESEN Bedingungen wird kaum Heizungswasser ins Leitungswasser überströmen, sofern alle Armaturen richtig funktionieren. Allerdings sehe ich auf dem Gesamtbild einen Befüllschlauch zwischen dem Kaltwasser-Ablaufventil auf der Rückseite des Wasserspeichers und dem Befüllventil der Heizanlage. So etwas ist nicht zulässig - aus gutem Grund. Und deshalb muss als allererstes dafür gesorgt werden, dass das Nachfüllwasser für die Heizung über eine normgerechte Befüllarmatur zur Heizung gelangt. Ob danach das aktuelle Problem schon gelöst ist, das muss sich dann zeigen. Genaueres wissen die Sanitärexperten. Ich selbst bin offiziell vom Elektro-Fach, mache aber auch Trinkwassererwärmungen. Daher mein Halbwissen zum Thema.

Sofern "nur" das Warmwasser verfärbt ist, deutet das auf eine Korrosion im Bereich des Speichers hin. Es könnte aber auch etwas ganz anderes sein, z. B. eine Elektro-Korrosion in durch einen halbtoten E-Heizstab. Das wäre dann ein Fall für den Elektriker. Den Heizstab kann man von außen messen, aber eine generelle Inspektion und Reinigung des Innenlebens des Speichers wäre sicherlich auch nicht verkehrt.

Auf jeden Fall gibt es mehrere mögliche Fehlerursachen, die nur Fachleute vor Ort vernünftig klären können.

Zeitliche Schwankungen der Verfärbungen können durch unterschiedliche Nutzung der Anlage verursacht sein.

Zur Probeentnahme: Ich selbst würde auf jeden Fall verfärbtes Wasser untersuchen lassen, weil sich das mehr nach einem chemischen (Korrosion) als nach einem biologischen (Legionellen) Problem anhört. Proben zu entnehmen ist Dein gutes Recht und im vorliegenden Fall eigentlich sogar Deine Pflicht, weil ja ein begründeter Verdacht besteht.

Einen Handwerker/Klempner in den Heizkeller zu schicken, das ist eine ganz andere Sache, denn die Heizanlage gehört ja dem Vermieter, ist also erst mal fremdes Eigentum. Meiner Meinung nach dürftest Du aktiv werden, wenn der Vermieter sich hartnäckig weigert, ein NACHGEWIESENES technisches Problem zu lösen (z. B. der Befülllschlauch). Dann stellt sich aber die Frage, wer am Ende den Handwerker zahlen muss. Das Vernünftigste wäre eben, wenn Ihr in einem sachlichen Gespräch mit Eurem Vermieter zu einem Lösungsweg finden würdet.

Ansonsten gilt nach wie vor mein Vorschlag, eine per Wasserprobe nachgewiesene Verunreinigung über das Gesundheitsamt mit eingeschriebenem Brief zur Anzeige zu bringen. Das sollte für Dich kostenlos sein. Bis zur Lösung des Problems gilt meine dringende Empfehlung, Speisen und Getränke nur mit Kaltwasser zuzubereiten und frühmorgens die Leitung erst mal zu spülen, bis deutlich kälteres, frisches Wasser aus dem Zapfhahn kommt.

Im Übrigen kannst Du ja auch mal Deinen Vermieter nach dem letzten offiziellen Trinkwasser-Untersuchungsbericht fragen ....

Viel Erfolg!

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Kasberl 
Fragesteller
 22.02.2020, 08:38
@Werner Huebner

Nun hat der Vermieter einen Handwerker organisiert. Allerdings würde der Vermieter lieber "die Wasserleitung" von unserer Wohnung inspizieren lassen als Boiler.. Macht das Sinn? was kann man die Wasserhähne, Armaturen, die Leitungen usw in der Wohnung bzgl. Schwarzwasser überprüfen? welche Methode?

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Hallo, warscheinlich hat er den Speicher selbst sauber gemacht. Es sieht so aus, als hätte er die alten Dichtungen wieder genommen. Diese färben in der Regel heftig schwarz deswegen gehören sie auch neu. Desweiteren ist eine private Reinigung des Speichers wenn es sich um eine Gemeinschaftsanlage oder für fremdnutzung betriebene Anlage handelt nach trgi aus. Sicherlich hört es nach einer gewissen Zeit auf schwarz zu sein jedoch handelt es sich um Gummipartikel die ich nicht trinken würde.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Kasberl 
Fragesteller
 22.02.2020, 08:48

Bei einer Anfrage von Wassertlabors wurden wir auch einen Rat gegeben dass es nach ihrer Erfahrungen meistens um die Dichtung in dem Boiler handelt. Es passiert ganz oft nach die Wartung von Boiler.

Nun nach 2 oder 3 Tagen kommt das Warmwasser bei uns wieder ganz normal aber Ich bin nicht sicher ob das Wasser doch unbedenklich ist....

Wasserlabor überprüft vielleicht nicht die Parameter die solche Dichtung auslösen kann was auch Gesundheit schädlich sein kann.

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1 Eigentlich hat man so was Eher wen die Wohnung lange leer steht aber nur einige Minuten und Dan nicht mehr ! ! Aber Das ist Dan eher braun!

2 Entweder sind eurer Wasserleitungen extrem verdreckt oder Es ist was anders !

Eigentlich gehört schwarzes Wasser in die Heizkörper !

Schwarzes Wasser ist totes Wasser weil dort Kein Sauerstoff ,mehr drin ist!

3 Entkalken bringt da nichts Entweder ist im haus was nicht in

ordnung oder zb durch Bauarbeiten was nicht drausen!

Da der Vermieter sich nicht wirklich darum kümmer würde ich mal bei der stad anrufen die haben eine stelle für Probleme mit der Wohnung!

4 Vermutlich stimmt was nicht mit den Boiler den entkalkt

wird das Wasser auch nicht

da sondern direkt an der Hauptleitung!

Und Zwar mit einer dauerhaften Entkalkung!

Wen das Anhält das ruft bei der Stadt an und fragt den Vermieter ob er da was falsch angeschlossen haben kann!

Kasberl 
Fragesteller
 14.02.2020, 21:55

ok

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Kontrolliere einmal den Druck der Heizung. Ggf. ist der Wärmetauscher im Speicher defekt und somit undicht. Das würde schwarzes Heizungswasser erklären. Wenn der Druck der Heizungsanlage ungefähr dem Druck der Trinkwasserleitung entspricht liegt das Problem dort.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Kasberl 
Fragesteller
 14.02.2020, 21:33

blöde Frage: wie weiss man ob Heizungswasser "schwarz" ist? Kann man irgendwie "anschauen"?

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NiMa1404  15.02.2020, 08:36
@Kasberl

Ich meinte „schwarzes Trinkwasser“. Du kannst deine Heizkörper entlüften oder ein Entleerungsventil im Keller öffnen, dann wirst du sehen, dass es schwarz ist.

Wenn er uneinsichtig bleibt solltest du, wie von Werner Hübner geschrieben, eine Trinkwasserveprobung durchführen lassen. Jedoch würde ich das volle Programm wählen, inkl. Bakterien und Verunreinigungen. Lass direkt den Probenehmer kommen und zahle eben ~140€. Dann knallst du es deinem Vermieter auf dem Tisch und drohst ihm mit dem Anwalt. ;)

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Kasberl 
Fragesteller
 15.02.2020, 10:27
@NiMa1404

Danke, dabei "Dann knallst du es deinem Vermieter auf dem Tisch und drohst ihm mit dem Anwalt. ;) " werde ich persönlich vermeiden. Die Menschen sollen besser soizial kooperativ miteinander leben.....

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Werner Huebner  15.02.2020, 10:56
@Kasberl

ja. z. B. tritt beim Entlüften der Heizkörper immer auch ein klein wenig Heizwasser aus.

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NiMa1404  15.02.2020, 14:04
@Kasberl

Natürlich, zuerst freundlich und dann knallen. ^^

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Im Warmwasserkreislauf löst sich Material von den wasserführenden Teilen und verfärbt das Wasser.
Du solltest herausfinden, aus welchem Material die Warmwasserleitungen sind.
Wenn Kunststoff im Spiel ist und das Warmwasser wurde einmal zu hoch gefahren, dann wird diesr Kunststoff zerstört und löst sich auf.

Wenn aber nach der Entkalkung des Boilers die Verfärbung sich auffallend verstärkt, dann ist dieser Warmwasserspeicher das primäre Untersuchungsobjekt.