Idealisierung, ist das schon Entwertung?
Hallo,
ich habe ja schon öfters Fragen gestellt in denen es darum ging, dass ich andauernd Menschen indealisiere und darunter auch sehr leide.
Kurz nochmal: Es gibt eigentlich immer eine Person die ich idealisiere, also nur die guten Eigenschaften sehe, die Person am liebsten als besten Freund / beste Freundin möchte, sie so oft wie möglich sehen möchte, von ihr gemocht und anerkannt werden möchte und einfach so wie die Person sein möchte (so ähnlich wie verliebt sein, aber eben nicht verliebt sondern idealsiert).
Nun versuche ich schon lange das irgendwo einzuordnen, da es mich auch sehr belastet. Mit der Idealisierung und Entwertung / Komm her - geh weg - Geschichte habe ich mich sehr identifizieren können, aber erlebe die Entwertung nicht unbedingt als wirklichen Hass auf die Person, sondern eher in sofern dass ich mir denke "Die hasst mich eh", "Der denkt auch ich bin komplett behindert", "Die will mich nur loswerden", "Der ist so genervt von mir", etc..
Meine Frage jetzt, kann man hierbei schon von Entwertung sprechen, erlebt das noch jemand so oder so ähnlich?
(Nur als Anmerkung, da ich immer die selben Kommentare bekomme: Ich bin in Therapie, nehme Medikamente und körperlich ist alles abgeklärt.)
5 Antworten
Mein Eindruck von deinem Beitrag hier (die anderen kenne ich nicht) ist, dass es im Kern um dein eigenes (ungenügendes) Selbstwert-Gefühl geht.
Dadurch neigst du zur 'Idealisierung' von anderen (sie scheinen 'höher' zu stehen) und unterstellst ihnen zugleich ein kritisches Urteilen über dich.
Du redest dir etwas ein bzw. machst dich selber schlecht. Auf eine gewisse Art möchtest du ein Opfer sein, obwohl du ja im Kontakt mit den Menschen merken solltest oder müsstest, ob du von ihnen angenommen und gern gesehen bist oder nicht.
Eine ständige Negation deinerseits kann dein Umfeld aber auch ermüden und für es auch zur Belastung werden, weil es jeder auch mal leid ist, dich von seinen lauteren Absichten zu überzeugen.
Kurz gesagt: Du stehst dir sicher oft selbst im Weg und machst dir das Leben schwerer, als es ohnehin schon ist.
Die andere Richtung wäre deine eigene Familie: Fühlst du dich in deiner Familie geachtet, gut aufgehoben, bekommst du Ansprache und Aufmerksamkeit?
Habe mir, bevor ich antworten wollte, deine anderen Beiträge überflogen da du ja auch darauf hingewiesen hast schon andere Fragen gestellt zu haben und bevor ich dir was sage was du schin weißt mal nachgeschaut.
Also, ich sehe diese Idealisierung/Abwertung als "kleinen" Nebeneffekt deiner Depression. Die du ja, wie du oft schreibst, auch hast.
Du machst dich viel zu sehr verrückt. Ob dein Verhalten nun als Entwertung angesehen werden kann ist im Grunde genommen doch egal. Diese Idealsisierung/Abwertung hat meiner Meinung nach nichts mit deinem Charakter sondern eher mit deiner Krankheit zutun.
Du gehst in Therapie. Rede auf jeden Fall auch mit deinem Therapeuten darüber.
Was ich denke ist, das es alles einen Zusammenhang mit deinem selbstbewusstsein und der Angst davor weggestoßen zu werden. Ich will dir jetzt nicht sagen "lerne dich selbst zu lieben" und solche Sprüche. Das stimmt zwar, ist aber gerade für jemanden mit psychischen Erkrankungen schwieriger als gesagt.
Was ich dir für den Moment sagen kann ist das du dich nicht verrückt machen sollst ob das was du tust totale Abwertung ist. Das denke ich nämlich nicht. Du redest dir nur selbst ein nicht gut genug zu sein und stößt andere dann automatisch weg.
Vermutung: in der Anfangseuphorie idealisierst du die Person, das Angenehme überstrahlt alles Negative und wenn diese Gefühle langsam abklingen kommt der Wahn nicht gemocht zu werden, die ich mir so erklären kann, dass du vielleicht keine Selbstachtung hast. Liebst du dich selbst ? Wenn nicht, hast du keine Selbstachtung und denkst andere würde dich auch nicht mögen
Ich kenne dein Problem nur zu gut.
Dieses Verhalten hat mir schon einiges kaputt gemacht und neue Probleme beschert.
Wenn ich aber tatsächlich abgelehnt werde, schaltet sich bei mir der Verstand aus, ich hasse mich selbst und würde am liebsten flüchten.
Wenn du mit mir darüber schreiben magst, ich steh jederzeit zur Verfügung