Ich hasse meine Kommilitonen?
Ich studiere im ersten Semester Informatik an der Uni. Es ist definitiv nicht leicht, aber es war immer mein Traum und ich habe Spaß dabei.
Aber ich HASSE meine Kommilitonen. Ich kenne einige Leute aus der Schule; ich hatte nicht viel Kontakt, aber man kennt sich aus den Kursen. Jetzt im ersten Semester haben sich schnell Cliquen gebildet. Ich sitze aber oft alleine da. Meine Bekannten sind in den Cliquen. Manchmal nehmen sie micht mit dazu. In der Mensa oder so. Aber die Leute in diesen Cliquen sind irgendwie garnicht mein Fall. Sie ignorieren micht habe ich das Gefühl, ich kann mit denen nicht lachen und es macht mich dann umso "aggressiver" wenn ich sehe wie sie die ganze Zeit die Whatsapp Gruppe vollspammen und über Klausurvorbereitungen reden. Ich merke, dass ich da absolut nicht dazugehöre.
Zu Partys an Wochenenden wurde ich noch nie angesprochen. Ich bin in dem Semester noch bei keiner Party gewesen. Nur in der Ersti-Woche bei einigen Veranstaltungen.
Ich bin ziemlich ratlos. Kann mir da jemand Tipps geben?
LG Philip
8 Antworten
Was ich hieraus lesen kann so beruht doch alles auf Gegenseitigkeit - oder verstehe ich das falsch?
Du kannst die nicht ausstehen und die mögen Dich auch nicht.
Warum konzentrierst Du Dich denn dann nicht nur auf Dein Leben und das was Dir Spass macht, anstatt Dich um deren Verhalten zu kümmern?
Es wird doch ausser Informatik auch noch etwas geben, dass Du tun könntest als Ausgleich sozusagen, wobei Sport natürlich das Beste wäre. Und dazu lässt Du Dich dann in einen Verein einschreiben, und findest ganz sicher dort dann Gleichgesinnte, die Du magst und sie Dich.
Ich erinnere mich, ist ja schon recht lange her, dass auch ich Probleme gehabt habe damit über jeden Blödsinn zu lachen, und dieses Herumgealbere dämlich fand. Folglich blieb ich "notgedrungen" für mich alleine. Und um das Gefühl von Einsamkeit nicht durchkommen zu lassen, habe ich immer ein Buch bei mir gehabt in dem ich gelesen habe. War aber nur im ersten Jahr der Fall, denn bereits im zweiten Jahr ist einb Grossteil derer, die alles nicht wirklich ernst genommen hatten, ausgeschieden. Und mit den Ernsthaften habe ich mich dann auch gut verstanden.
Was nun? Hasst du die Leute oder bist du traurig, dass sie offenbar nicht deine Gesellschaft suchen? Wenn du die Leute hasst, warum beschwerst du dich darüber, dass sie dich nicht zu sich holen/ einladen/ was auch immer?
Wenn du die Leute eh nicht magst, kann dir das egal sein. Wenn du aber lieber mit den Leuten rumhängen würdest, macht es der Hass natürlich nicht besser.
Ansonsten verstehe ich sehr gut, dass man nicht mit allem und jedem etwas anfangen kann. Warum du dich aber darüber beschwerst, dass eine Gruppe von Studenten auf Whatsapp über Klausurvorbereitungen redet, entzieht sich meinem Verständnis. Gerade das gemeinsame Studium ist doch am Anfang der Motor für Freundschaften. Egal, wie man sonst so tickt, man hat eine Gemeinsamkeit. Warum stört dich das also? Weil niemand mit dir lernt? Oder bringen die anderen einfach mehr Begeisterung für ihr Studium auf und du fühlst dich deshalb verunsichert, kannst damit nicht umgehen und findest deshalb lieber die Leute doof?
Wenn du die Leute in deinem Fach nicht magst, such dir andere. Auch an der Uni darf man Freunde außerhalb des eigenen Faches, ja sogar außerhalb der Uni haben. Dann kann dir das alles egal sein.
Cliquenbildung ... Kenne ich aus der Schule, der Uni und der Arbeit. Da hatte ich immer den Eindruck, meinen Film- und Musikgeschmack, meinen Humor und diverse andere Interessen auf ein für mich unerträgliches Untergrundsniveau 'runterbiegen zu müssen, und in meinen Augen absolute Scheiß-Leute hofieren und mögen zu müssen, um dazuzugehören. Folglich stand ich meist alleine da.
Manchmal ist es dann das Ergebnis offener suchender Augen, manchmal purer Zufall, daß man ihn findet: den einen besten Freund. Bei mir war es eine Kommilitonin, die die optimale Kennenlernstrategie für ihren Fall gefunden hatte. Sie saß in einem Kurs für Theoretische Physik und las ostentativ in einem ST-Magazin. Ich kam durch die Tür und wurde sofort von ihr angezogen, wie der Schmetterling von der Kerze. Ich habe mich gleich neben sie gesetzt und ein Gespräch angefangen: "...auch Atari-ST-Fan...auch Informatik-Student...auch Nebenfach Physik...". BINGO!!! Wir haben den Rest des Studiums erfolgreich komplett gemeinsam gemacht und haben auch während und nach dem Studium manche Freizeitaktivität miteinander geteilt.
Die Zeit ist ja seit meinem Studium rasant vorangeschritten. Gibt es nicht schon Uni-interne Kontakt-Börsen, so eine Art "Club der einsamen Hirne", die genau dieses Problem, das Du hast, aber mit Sicherheit viele andere auch, lösen helfen? Facebook ist doch mehr oder weniger auch so entstanden. Die Clique würde ich abdampfen lassen und mir 'was besseres suchen.
Viel Erfolg!
Danke! Das mit dem "hassen" war etwas dumm formuliert. Du hast anscheinend trotzdem verstanden was ich meine.
Da ist mir noch etwas eingefallen: Käme vielleicht auch ein Wechsel der Uni und/oder ein Auslandsjahr in Frage?
Du liest hier in einer Sache ziemlich übereinstimmend, das dein HASS auf die Anderen keiner wirklich zu sein scheint, sondern mehr oder weniger die Situation meint, in der DU gerade bist.
Ich möchte Dir deshalb mal zum Überlegen geben, ob Du jetzt und am Anfang(!) eines Studiums und eines langen Lebens, das auch noch viele andere Menschen als die Kommilitonen auf dich zukommen lässt,- ob Du nicht den Rat von Psychologen zu deinem Thema einholen möchtest (Studienberatung der Hochschule hat bereits meist solche Möglichkeiten) ?
Freundschaften wollen gepflegt werden. such dir leute die eben auf deiner Wellenlänge sind.
Jaa, ich mache sehr viel Sport (Taekwondo und Kumdo). Aber die Leute sehe ich halt nur beim Training. Und in der Uni bin ich recht alleine.