Ich habe Angst dass ich die schönen Erinnerungen verliere
Hallo,
ich habe eine längere Story die braucht man um das zu verstehen, bitte nicht von der Länge der Frage abschrecken lassen.
Also, ich bin 14 Jahre alt, männlich. Meine Eltern sind seit 4 Jahren getrennt. Ich wohne bei beiden, bzw ich bin auf den Wohnsitz meiner Mutter gemeldet, und verbringe dort 70% der Zeit würd ich mal sagen, ich bin jeden Mittwoch, jedes zweite Wochenende und immer die Hälfte der Ferien bei meinem Vater, der 4 km weiter wohnt. Ich habe ein sehr sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater, recht freundschaftlich. Wir sind uns sehr ähnlich, hamonieren super miteinander und können über alles reden. Mit meiner Mutter ist es etwas anders, sie ist mir eben von der Art her nicht wirklich ähnlich, und sie verhält sich immer sehr künstlich. Der Großteil meiner Freunde wohnt eben auch im Ort meines Vaters, und so kann viel Zeit mit ihnen verbriengen wenn ich bei meinem Vater bin. Ja, also, ich war bis heute Abend 4 Wochen am Stück in den Ferien beim Vater. Es war einfach nur genial, die schönste Zeit des Jahres für mich, eine richtige Kur. Ich bin richtig aufgeblüht, habe mich charakterlich und körperlich stark verändert, und zwar absolut zum Positiven. Die Zeit war zwar vllt nach Außen hin nichts besonderes, es war ziemlich alltags getreu, also so wie der Alltag wäre wenn ich bei meinem Vater wohnen würde. Allein schon das Wohnen , was ja nix besonderes ist, ist für mich unbezahlbar toll. Es ist nix besonderes, 90qm Wohnung, schön gelegen, aber ich liebe diese Wohnung einfach. Ja und wie gesagt, es war jez nicht diese typische Ferien-Daddy-Story, wo der Vater den ganzen Tag was mit dem Sohn oder der Tochter unternimmt, wir haben uns von Montag bis Freitag eig nur mittags und abends gesehen, was aber für uns beide völlig ok ist, denn wir müssen nicht den ganzen Tag miteinander verbringen, um eine tolle Zeit zu haben, das geht bei uns so auch prima. Er arbeitet, ich entspanne, koche, mache was mit freunden, er arbeitet, und zum Mittag und Abendessen und vor dem Schlafen sieht man sich. Man hat genug Freiraum, aber man fühlt sich nicht allein oder einsam. Einfach perfekt. Es ist auch nicht so dass ich dort keine Regeln hätte, nur haben wir damit keine Probleme, da ich recht vernüftig und einsichtig bin, was mir zumindest oft gesagt wird, auch von meinem Vater. Daher gibt es da eben keine Probleme. Ja und auf jeden Fall, meine Zeit jez dort ist jez eben vorbei, leider, und ich bin jez eben ziemlich traurig dass es vorbei ist, sehe es aber auch ein dass ich nicht die Zeit bei ihm wohne, da ich ihm sein Singleleben ja nicht einschränken will. Ja auf jeden Fall habe ich jez Angst dass mein Hirn die schönen Erinnerungen verdrängt, um nicht so traurig zu sein. Das wäre aber absolut schrecklich, denn die Erninnerungen sind sehr schön. Und dann ist da noch das Gefühl vom dort wohnen, dieses Gefühl will ich auch nicht verlieren, aber um mich bei meiner Mutter einigermaßen wohl zu fühlen, müsste ich mich mich wieder umstellen,was ich nicht will.
11 Antworten
die schönen erinnerungen bleiben und es wird noch viele schöne erlebnisse mit deinem vater geben ,geniesse sie und freue dich auf die nächsten stunden,tage mit ihm
ok, danke, die schönen erinnerungen waren auch die ganze zeit, nicht nur mit dem vater, generell, auch mit den freunden, oder alleine, jeder moment der letzten 4 wochen ist eine schöne erinnerung.
In Erinnerungen zu leben, heißt vor der Zukunft Angst zu haben. Was wirklich gut ist, wirst Du niemals vergessen, gerade in schlimmen Zeiten wirst Du es hervorrufen. Sorge also lieber dafür, dass Du neue und wieder gute Zeiten erlebst. NOTFALLLS ÄNDERE ETWAS An/in Deinem Leben, versuche z.B. bei Deinem Vater zu Hause zu sein, siehe auch JA/Gericht usw.
nach der scheidung meiner eltern vor 6 jahren bin ich insgesamt 7 mal umgezogen. ich muss sagen, dass ich das ZuHause-Gefühl irgendwann verloren habe. obwohl ich in meiner jetzigen Wohnung schon über 1 Jahr wohne ( ja das ist viel für mich) fühle ich mich nicht mehr zu Hause. Und auch ich hatte Angst irgendetwas zu vergessen. Aber dann habe ich begonnen "mich auszudrücken" indem ich einerseits tagebuch führe und andererseits viele kreative Arbeiten anfertige ( etwa Bilder, Kästen in denen ich Räume/ Orte aus meiner Vergangenheit gestalte oder ähnliches). Irgendwann fängt es an besser zu werden. Und jedes Mal wenn ich mir meine Arbeiten ansehe oder meine Tagebucheinträge lese, werden alle Erinnerungen wieder lebendig. Versuch es. Vielleicht musst Du nicht basteln oder ähnliches sondern Dir Deine eigene Methode ausdenken, aber jedes Mal wenn ich eine Erinnerung festgehalten habe fühle ich mich sehr erleichter. Ich hoffe Du kommst auf ähnliche Weise mit Deiner Situation klar. Ansonsten ist noch wichtig, dass Du mit den Menschen in Deiner Umgebung redest und Dich nicht vor Ihnen versteckst. Und plage Dich auch nicht mit Rationalisierungen a lá "Es ist doch lächerlich sich so zu fühlen. Hier ist es doch genauso schön." oder ähnliches. Gefühle müssen nicht rational sein. Lass Dir von niemandem was einreden. Wenn Du es so empfindest, dann ist es so. Ich hoffe das hilft Dir
LG
Fridolina
Ich kann dich total verstehen . Ich habe mich soetwas auch schonmal gefragt . Nämlich als meine Oma gestorben ist . Meine Oma war einer der wunderbarsten Menschen in meinem Leben ich habe sie über alles geliebt sie war soetwas wie meine Bilderbuchoma so wie man sie aus kitschigen Filmen kennt . Na ja , als sie dann gestorben ist hatte ich Angst das ich sie vergessen könnte . Halt nicht ganz aber die Details . Zum Beipeil wie sie sich gefreut hat wenn ich sie besuchen kam oder wie sie mit mir Kniffel gespielt hat und immer gemoggelt hat . Ich dachte ich würde dies alles mit der Zeit langsam vergessen . So wie bei meinen Opa , ich kannte ihn zwar lange aber genau an '' wie er wirklich war '' kann ich mich nicht mehr dran erinnern . Aber dann habe ich gemerkt das du richtig schöne Erinnerungen nie vergessen kannst . ( Ich hatte Angst und habe früher alle Details von meiner Oma aufgeschrieben hehe ) Aber ich denke du wirst dich immer daran erinnern und du brauchst dir keine Sorgen zu machen .
Ich hoffe ich konnte dir irgendwie helfen . :)
Ich denke du hälst dich zu sehr mit deiner Traurigkeit auf, statt an die schönen Dinge zu denken.
Überlege lieber wie das nächste mal bei deinem Vater sein wird. Vielleicht fällt dir eine besondere Überraschung für ihn ein. Das muss ja nichts kosten.
Ein schönes Abendessen wenn er nach Hause kommt. Oder einen gemeinsamen Abend.
Oder schreib ihm mal einen Brief wie du ihn siehst und was für ein toller Vater er ist. Das ist ihm sicher mehr Wert, als wenn du ihm was teures schenkst.
Und mit deiner Mutter musst du einfach lernen um zu gehen.
Sie hat anscheinend eine ganz andere Art wie dein Vater. Und dann musst du versuchen sie in ihrer Art an zu nehmen, soweit du das kannst.
Und dann freue dich eben auf die Zeiten mit deinem Vater, bei deinem Vater und mit deinen Freunden.
Damitt bleibst du nicht bei den alten Dingen stehen. Sondern dir wird vieles einfallen was deine Zeiten in der Zukunft noch schöner macht.
Ich versuche noch ein anderes Beispiel zu geben.
Dein Vater und deine Mutter trinken ein Glas Saft. Sie trinken es in einem Zug halb leer.
Aber einen Unterschied gibt es zwischen ihnen.
Deine Mutter sagt: Oh wie traurig. Das Glas ist halb leer.
Dein Vater lächelt und sagt: Oh wie toll, das Glas ist noch halb voll.
Und dann lacht ihr beide.
Ich kann mir schon vorstellen das es dir mit deinem Vater dann besser geht.