Hufbeinrotation?
Hallo, ich hab ein paar Fragen zur Hufbeinrotation, die mir vllt einer mit Erfahrung damit etwas beantworten kann.
Ich hab einen 13 Jährigen Welsh- C Wallach, zusätzlich zu drei weiteren Welsh die bei mir zu Hause stehen. 2022 hatte er seinen ersten Reheschub (ich war im Urlaub, mein Vater hat sie im Frühjahr rausgestellt, am nächsten Tag gesehen das er einen Reheschub hat und trotzdem 3 Stunden auf die Weide gestellt damit er nicht allein ist🤦♀️) Wurde dann alles irgendwie behandelt und Monate später ging er plötzlich links komplett Lahm. Das wurde dann geröngt und es stellte sich heraus das er eine Rotation hat (wie viel Grad weiß ich leider nicht mehr, aber es war glaube ich nicht als zu viel), mein Tierarzt sagte mir dann, das ich ihn in ca 2 bis 3 Wochen wieder reiten könnte, hatte dann wegen einer anderen Erkrankung nicht richtig funktioniert. Es war dann erstmal Ruhe gewesen und letztes Jahr hat mein Vater als ich nicht da war ihn wieder rausgestellt (ohne ihn ans Grass zu gewöhnen), also wieder einen leichten Reheschub, damals zusammen mit seinen ersten Arthrosenschub in beiden Kabalgelenken. Wir haben dann gleich einen Blutuntersuchung gemacht und es hat sich rausgestellt, dass er zwar zu fett ist, aber weder EMS noch Cushing hat, nur ein Leberwert war erhöht was aber behandelt wurde. Derzeit kommt er wieder nur mit Fressbremse mit zusätzlicher Diätplatte raus nachdem er schrittweise ganz langsam ans Grass gewöhnt wurde. Natürlich nur sehr langes und mit täglicher Kontrolle der Hufe. Er wird zusätzlich täglich bewegt, zum Großteil spazieren gehen, aber auch longieren und reiten, halt so viel wie er mir anbietet, da sein Rücken sehr an Muskeln abgebaut hat durch die Krankheiten. Auf jeden fall haben wir Jahrelang leider selber ausschneiden müssen da wir einfach keinen Schmidt bekommen habe (ist hier irgendwie mangelware) dadurch hatte er links auf der Sohne vorn bei der Zehe das immer etwas nach außen gewölbt und lief eher da drauf als auf dem Tragerand. Ich hatte mir nicht wirklich was gedacht, weil ich einfach dachte das mein Vater scheiße ausschneidet und er lief ja auch lahmfrei, nur auf Wegen mit viel Stein lief er feinfühlig. Vor zwei Tagen war endlich mal ein Schmidt da und sagte mir, dass das von der Rotation kommt, da irgendwo alles hin muss und hat mir empfohlen ihn zu beschlagen. Ich werde das auch auf jeden Fall machen, nur leider hat er erst in 8 Wochen einen freien Termin gehabt, da er sich mehr Zeit lassen will, da es das erste Mal Beschlagen wäre und keiner weiß wie er drauf reagiert. Außerdem soll ich laut Schmidt nicht mehr longieren, da das zu viel Druck wäre, sondern einfach ganz viel reiten damit er abnimmt und nachts auf die Koppel lassen.
Hat jemand vllt auch ein Pferd mit einer Rotation? Wie handhabt ihr das mit beschlagen, longieren, reiten ect ? Hat jemand vllt noch allgemeine Tipps um ihm zu helfen? Ich möchte ihn gern noch viele Jahre haben und am besten wieder mehr ausreiten gehen da er das genauso liebt wie ich.
PS. Ich hab keinen Reitplatz oder ähnliches, sondern arbeite meine Pferde nur im Gelände und auf der Wiese. Zusätzlich ist es schwierig ihn nicht auf die Wiese zu stellen, da ich ihn entweder allein drin lassen muss oder alle drin bleiben mussen, da die anderen drei sehr aneinander hängen und wenn zwei drin und zwei auf der Weide stehen nur Theater im Dorf ist.
5 Antworten
Oh weh, da ist aber einiges schief gelaufen auch dann im Reheschub.
Beschlag - nein, das wird kaum nötig sein. Verstehe immer noch nicht, was das bringen soll.
Viel wichtiger: Einen wirklich guten Hufbearbeiter finden. Nicht jeder Schmied ist auch gut, was Rehe und Barhuf angeht, siehe der Äußerung zum Beschlag. Ja, haben die so gelernt, ist aber einfach nicht mehr nötig. Gute Hufbearbeiter findet man z.B. bei www.difho.de sowie www.dhgev.de
Bitte informiere dich dringend über Hufrehe als solches - darüber kann man nicht nur eine Abhandlung schreiben, daher sind die Antworten hier einfach zu klein. Das hat Team HUF Hufrehe Kompaktkurs – Ursachen verstehen & nachhaltig handeln in mehreren Kursen sehr sehr gut stehen und vermitteln das unfassbar gut. Genauso weniger der Fokus auf Hufrehe, aber insgesamt auf Hufbearbeitung am eigenen Pferd und eine grandiose Person: Jane Voloskova von Kurhof Spreewald Kurse | Kurhof Spreewald
Dann muss man auch zwischen Hufkapselrotation und Hufbeinrotation unterscheiden - die meisten haben eine Hufkapselrotation, bei der eben die Hufkapsel rotiert und nicht das Hufbein - abgesehen davon, dass das Hufbein am Hufgelenk dran hängt und daher immer etwas variabel ist. Für Tierärzte ist das fast immer dasselbe - also aufpassen!
Klar bildet sich auf der Sohle an der Zehe mehr Horn. Das Hufbein sitzt da aktuell vermutlich etwas tiefer, durch die Hufkapselrotation, wodurch da dann auch mehr Horn produziert wird. Gerade bei Rehepferden sollte man sehr sehr gut überlegen, ob man das Horn nicht doch dran lässt als Schutz!
Ob ich dieses Pferd dieses Jahr auf die Weide lassen würde? Unwahrscheinlich. Wo stehen die denn im Winter? In der Box oder wie?
Befestigter Auslauf, mit verschiedenen Böden, nicht ausschließlich weich (im Schub bitte Rehepolsterverband und weich stellen!).
Einer der größten Fehler ist es, dem Pferd die Zehe ab zu nehmen. Die Zehe ist nämlich absolut nicht das Problem - und dieses Wegnehmen der Zehe führt zu doppeltem Druck auf den Trachten. Man schafft sich damit das nächste Problem.
Da gehört mehr als dringend ein wirklich guter Hufbearbeiter ran. Und das, ohne Bilder davon gesehen zu haben,
Pferde mit Rehe benötigen besonderes Stallmanagment.
Beschlagen ist heutzutage eher selten und nur in sehr begrenzten Rahmen vorteilhaft.
Es muss auf jedenfall eine vollumfängliche Versorgung des Tieres angestrebt, Hufpflege/Schmied, Tierarzt, Haltungsbedingungen.
Hufbeinrotation oder Hufkapselrotation? Sollte der TA dir sagen. Und dann die Behandlung. Aber Eisen sind nicht nötig. Vlt kann aber auch Stefan Wehrli da irgendwas richten. Kenne den halt von Empfehlungen
schick dein pferd in rente und halte um himmels willen deinen vater von den pferden fern.
dein pferd ist rentner.
da ist weder beschlag noch longieren noch reiten etc. angebracht. adäquate schmerzbehandlung, wenn nötig entzündungshemmer und wenn der punkt da ist, dass man damit keine vertretbare lebensqualität mehr herstellen lässt (unter dauermedikation versagen halt irgendwann die nieren oder die leber), dann ein schnelles, gnädiges ende.
dein vater hats geschafft. gratuliere ihm dafür, dass er das leben deines pferdes auf dem gewissen hat.
die hufe müssen trotzdem in kurzen abständen von einer huforthopädin gemacht werden.
ausreiten und noch viele jahre kannst du dir, so nicht ein wunder geschieht, von der backe putzen. und ja - dann müssen wohl alle pferde drinbleiben, die andern zwei bekommen schnittgras und deiner magerrasenheu.
Du wirst wohl in den sauren Apfel beißen und einiges ändern müssen. Rehegerechter Stall, anständiger Hufbearbeiter, und Wegfahren vermeiden, wenn dein Vater das nicht gehändelt bekommt. Ewig kannst du das Spiel nicht machen, irgendwann hat das Pferd eine so starke Rotation, dass das Thema Reiten durch ist, oder sogar einen Hufbeindurchbruch. Das zu erleben wünscht man keinem.
die schmerzen eines pferdes bei einem reheschub sind vergleichbar mit einer kombination aus allen rheumaarten plus aura-migräne.