Himmlische und irdische Auferstehung?

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Ursprünglich war eine Auferstehung nicht nötig, da wir alle ewig auf einer paradiesischen Erde leben sollten (1. Mose 1:28).

Gleich nach dem Sündenfall in Eden hatte Gott eine Lösung parat, wie das Ziel — ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde — doch noch erreicht werden kann. Er würde seinen Sohn — Jesus Christus — als „Lösegeld“ auf die Erde schicken, um allen Schaden wieder gut und sogar rückgängig zu machen (1. Mo. 3:15). Dazu gehörte die Hoffnung auf Auferstehung.

Menschen der vorchristlichen Zeit glaubten zunächst NUR an eine irdische Auferstehung, wie diverse Bibeltexte belegen (Hebr. 11:17-19; Hiob 14:13-15).

Als Jesus die Juden mit der zusätzlichen Möglichkeit einer himmlischen Auferstehung vertraut machte, war das ein für sie völlig fremder Gedanke und es dauerte lange, bis sie ihn verstanden.

Jesus war der Erste, der zu unvergänglichem Leben auferweckt wurde (Kol. 1:18). Zwar gab es schon vorher Auferstehungen, aber diese Personen starben wieder. Deshalb sprach Paulus von einer „besseren“ Auferstehung:

„Frauen erhielten ihre Toten durch Auferstehung; andere Männer aber wurden gefoltert, weil sie keine Befreiung durch ein Lösegeld annahmen, damit sie eine bessere Auferstehung erlangen könnten“ (Hebr. 11:35).

Gemeint war eine Auferstehung, nach der man nie mehr sterben musste, wenn man Gott gehorsam bleibt.

Jesus wurde zu himmlischem Leben auferweckt (1. Pe. 3:18). Er versprach, dass mit ihm eine begrenzte Anzahl Menschen ebenfalls zu himmlischem Leben auferweckt werden (Offb. 7:4).

Um diese himmlische Auferstehung zu erleben, ist es nötig, den irdischen Leib „abzulegen“ — also zu sterben, da ein Fleischesleib nicht im Himmel leben kann (Rö. 6:3-5).

Diese Auferstehung wird als „die erste Auferstehung“ bezeichnet (Offb. 20:5, 6), weil sie der irdischen Auferstehung vorausgeht. Als Paulus von der „Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten“ sprach (Apg. 24:15), da sprach er auch von der irdischen Auferstehung — Auferstehung zu ewigem Leben auf einer paradiesischen Erde.

Die „Gerechten“ sind die treuen Personen der vorchristlichen Zeit, aber auch die begrenzte Zahl, die seit der Ausgiessung des heiligen Geistes (Pfingsten 33 u. Z.) die himmlische Hoffnung haben. Und natürlich die vielen Treuen, die bis in die Neuzeit verstorben sind, aber keine himmlische Hoffnung haben.

Die „Ungerechten“ sind all die Personen, die nie eine Chance hatten, sich für Gott zu entscheiden. Auch sie werden auferweckt — zu ewigem Leben auf einer paradiesischen Erde. Sie gehören zu der „grossen Volksmenge“, die in Offb. 7:9 beschrieben wird. Sie werden während der Tausendjahrherrschaft Christi auferweckt (Joh. 5:25-29; Offb. 20:12, 13).

Niemand wird auf der Grundlage seines früheren Lebens gerichtet werden. Da „der Lohn, den die Sünde zahlt, der Tod“ ist, haben alle bei ihrem Tod den Lohn ihrer Erbsünde erhalten (Rö. 6:7, 23).

Wenn sie auferweckt worden sind, können sie ihre Einstellung gegenüber Gott beweisen und zeigen, ob sie das Loskaufsopfer Jesu Christi, das für alle gegeben wurde, in Anspruch nehmen möchten (Mat. 20:28; Joh. 3:16).

Gott wird nicht alle Menschen wieder zurück ins Leben holen. Diejenigen, die sich zu ihren Lebzeiten klar gegen ihn entschieden haben, werden nicht auferweckt. Dazu gehören die Menschen, die vor der Sintflut starben oder die heute Stellung gegen Gott beziehen („Sünde gegen den heiligen Geist“ / Mat. 12:31, 32).

Dass nicht alle auferweckt werden, geht auch aus Jesu folgenden Worten hervor: „Geradeso wie der Menschensohn nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen VIELE zu geben“ (Mat. 20:28).

Jehova Gott hat das Recht, sich zu weigern, für jemand, den er für unwürdig hält, ein Lösegeld anzunehmen. Das Lösegeld Christi bedeckt zwar die Sünde, die einem Menschen zufolge der Erbsünde anhaftet. Dieser Mensch kann aber dieser Sünde durch absichtliches, willentliches Sündigen weitere Sünden hinzufügen, was bedeuten würde, daß er wegen solcher Sünden, die das Lösegeld nicht bedeckt, sterben müßte.

Bei der Auferstehung handelt es sich nicht um eine Wiedervereinigung von Seele und Körper, denn die Bibel schreibt klar, dass die Seele der Mensch selbst ist — dass also die Seele beim Tod aufhört zu existieren:

“Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben“ (Hes. 18:4).

Paulus erinnert uns daran, dass „Gott ... seine eigene Liebe zu uns dadurch [empfiehlt], dass Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren“ (Rö. 5:8). Dankbarkeit für diese unverdiente Güte bringt uns Jesus und unserem lieben himmlischen Vater näher (2. Kor. 5:14, 15).

Sollten wir einen Angehörigen verloren haben oder selbst todkrank sein, so wird uns die Auferstehungshoffnung Trost schenken.

Liebe Grüsse ...

OhNobody, wenn es ginge, würde ich dir EINIGE DH's geben. Super! Ohne Wackelpudding, ganz klar, was Gottes Wort sagt und nichts anderes. Toll! Danke.

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Kleine Korrektur: nicht auferstehen werden die Menschen, die IN der Sintflut starben (nicht VOR der Sintflut). Danke ...

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Danke für das Sternchen ...

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Hallo Zora,

ich bin eher davon überzeugt, dass die Auferstehung eine Symbolik ist, die uns hilft, die Verbindung zwischen dem natürlichen Leben (und seinem natürlichen Ende) und einem weiterführenden geistlichen Leben (in der ewigen geistlichen Welt) zu begreifen.

Eine irdische (also natürliche) Auferstehung sehe ich eher in der Erkenntnis, das ewige geistliche Leben wirklich aktiv zu erlangen. Funktioniert unsere natürlich biologische Hardware-Plattform nicht mehr, dann ist es so.

In der Himmlichen Auferstehung sehe ich das ewige geistliche Leben selbst - und bereits dessen aktives Erlangen während des natürlichen Lebens. Damit bräuchten wir uns nur mit Letzterem näher zu beschäftigen.

Wenn ich Jesus als einen der letzten Propheten (und jetzt erlaubt mir diesen Begriff für jemanden, der etwas von Gott beauftragt erzählt) sehe und verstehe, hat er uns das Thema Liebe als das Göttliche Prinzip ans Herz gelegt. Jesus hatte doch von Gott als Gott der Liebe gesprochen - auch wenn so manche Überlieferung ein anderes Gottesbild zeigt. Ich verstehe das so, dass es in der geistlichen Welt nur Liebe gibt (und erlebe es auch tagtäglich so).

Die Liebe geht ganz ursprünglich von Gott selbst aus - und das in selbstloser Weise mit dem Fokus auf den geliebten Menschen. Wir haben die Freiheit, dem Prinzip zu folgen - und damit das Ticket für die geistliche Welt. Manche Religionsgemeinschaften führen explizite Rituale, in denen Menschen diese persönliche Wendung in Richtung dieser wahrlichen Liebe offen zeigen. Dieser Augenblick, so symbolisch er steht, mag die Himmlische Auferstehung repäsentieren (und sie kann im persönlichen Umfeld noch vor dem Ritual stattgefunden haben).

Dem einher geht, Dinge so zu machen, wie Gott sie gemacht hätte. Das bedeutet unter Umständen eine Veränderung in der eigenen Attitude, im eigenen Verhalten, Denken und Fühlen. Landläufig spricht man hier von Sünde (vorher: es nicht zu machen, wie es Gott gemacht hätte) und der Erlösung davon (nachher: wenn man es dann so macht, wie es Gott gemacht hätte - eben in Liebe). Das kann nur ein aufrichtig ehrlicher Schritt sein. Denn ein nur politisch motivierer Schritt (jemandem oder einer Sache zu liebe) würde die Attitude, Handels-, Denk- und Fühlweise erhalten.

Mir ist bewusst, dass all das vielleicht viel mehr Worte bedarf. Aber ich mag hier in der Schnelle auf die wesentlichen Punkte hindeuten.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Wo, bitte, ist in Gottes Wort (Joh.17,17) von einer "himmlischen" Auferstehung die Rede ?

Ich lese nur von einer "ersten" Auferstehung (Offb.20,5), die eine "2." nach sich zieht (Offb.20,13), die auch den "2. Tod" bringen kann (Offb.20,14).

Der "Gott dieser Welt" (Offb.12,9) ist dann bereits im ewigen Feuer (Offb.20,10) und verführt niemand mehr (Offb.17,1-14).

fricktorel, du hast es doch fast erkannt! Die 2. Auferstehung kann auch den 2. Tod nach sich ziehen. Das ist nicht bei der 1. Auferstehung der Fall, denn die bezieht sich auf die von der Erde Erkauften, die mit Christus im Himmel als Könige und Priester regieren werden. Off. 5:10

Lies mal OhNobodys Antwort (genau über deiner), sie wird dir gefallen.

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Also die Auferstehung wird aus einer neuen Erde vonstatten gehen. Aber das Leben im Jenseits findet entweder in der Hölle oder dem Paradies statt. Beide existieren bereits. Und sind somit also nicht die neue Erde und auch nicht Himmel.

"Das geschieht an dem Tag, an dem die Erde durch eine andere und die Himmel durch andere ersetzt werden. Wie alle Geschöpfe werden sie im Jenseits nach der Auferstehung vor Gott, dem Einen, dem Allgewaltigen stehen." (Koran 14:48)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Germaghribiya, ja, es wird eine neue Erde und einen neuen Himmel geben, aber anders, als du es beschreibst. In der Bibel steht, dass die Erde für immer und ewig bestehen bleibt und dass Gott sie nicht umsonst erschaffen hat (Psalm 37:29, Psalm 104:5.)

Ein neuer Himmel steht für eine neue Regierung, die Regierung Gottes vom Himmel her. Apostelgeschichte 7:49 = Der Himmel ist mein Thron und die Erde ist meine Fußbank. Was für ein Haus wollt ihr mir denn bauen, sagt der Herr, wo wollt ihr denn eine Bleibe für mich finden

Eine neue Erde wird sich aus Menschen zusammensetzen, die diese himmlische Regierung anerkennt. Matth. 6:10, 7:12, Sprüche 2:21, 22) = Die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde wohnen werden und die Untadeligen sind es, die auf ihr übrigbleiben. Die Bösen und Treulosen aber werden von der Erde weggetilgt.

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