Herdenschutzhund vs Wolf?
Hi,
wollte mal fragen was würde passieren wenn die beiden Tiere sich begegnen würden ? Es wird ja gesagt, dass Herdenschutzhunde gezüchtet wurden um ihre Herde zu beschützen. Ich habe aber auch Quellen gelesen, dass Wölfe auch oft Haushunde fressen. Sind diese Herdenschutzhunde auch wirklich effektiv ? Was passiert eigentlich wenn ein Rudel Wölfe angreifen. Auch Herdenschutzhunde werden ja oft zusammen gehalten. Wer würde gewinnen ?
6 Antworten
XD Herdenschutzhunde sind alles andere als Schoßhündchen!
Karakatschans „adoptieren“ die Herde gewissermaßen und schützen sie vor allen Eindringlingen, die zu nah an ihre Herdentiere herankommen. Sie greifen Wölfe und Bären regelrecht und planvoll an. Einige Hunde bilden dabei eine vordere Angriffsreihe, während andere zurückbleiben, um nach hinten abzusichern. Damit haben auch Wölfe mit Scheinangriffen keine Chance, wenn sie versuchen, die Beschützer von den Angreifern wegzulocken um dann an anderer, unbewachter Stelle zuzuschlagen.
Auch im Aussehen ist er ein typischer Hirtenhund mit einer Schulterhöhe 60–75 cm und einem Gewicht 35–55 kg. Das Fell ist wetterfest, lang, in den Farben schwarz-weiß bis braun. Der Kopf ist massig mit kleinen, dreieckigen hängenden Ohren.
Ihr Gewichtist bis zu 80kg und sie besitzen eine unvorstellbare beißkraft von bis zu 60 Tonnen
Ungeachtet mancher Antworten und Vermutungen sind Herdenschutzhunde keine "Wolfjäger" welche unbedingt darauf aus sind mit Wölfen zu "kämpfen" um Schafe oder sonst etwas zu beschützen!
Es kommt - entgegen ein paar "heroischen Beschreibungen" mancher Menschen - sehr selten vor, dass Wölfe ein Risiko eingehen und "wehrhafte Beute" zu erbeuten versuchen.
Ein freilebender Wolf, aber auch ein Wolfsrudel (besteht immer aus Familiengruppe, 2 Altwölfe, ein paar Jungwölfe aus dem bis 2/3. jährigen Nachwuchs) kann sich Risiken durch Entdeckung beim Beutezug, Verletzungen auf der Jagd nicht leisten.
Auf diesem Wissen beruht der Einsatz der Herdenschutzhunde!
Hirten & Nomaden sind keine "reichen" Leute, sie können sich nicht gleich ein ganzes Rudel Herdenschutzhunde leisten. Die Hunde sind genügsam auch in der Ernährung.
Im Normalfall reichen zwei bis drei Herdenschutzhunde aus um eine Herde vor Beutegreifern wie dem Wolf durch die Hunde zu schützen.
Die Hunde sollen dem Herdenvieh ähnlich sein und mit und in der Herde "verschmelzen"
Niemals gruppieren sich Herdenschutzhunde wenn Beutegreifer an die Herde wollen an einer Stelle, sie arbeiten strategisch. Nur ein Hund geht nach vorne zum Abwehren durch Bellen & Radau machen der zweite und dritte HSH - diese bleiben an anderen Stellen in der Herde.
Schon durch das massive Bellen der Hunde werden die allermeisten Beutegreifer abgeschreckt - sie werden sich einfachere, weniger wehrhafte Beute suchen!
Mit den Herdenschutzhunden zusammen arbeiten in einem solchen Fall die Menschen. Früher waren immer Hirten in der Nähe der Herde. Diese hatten die Aufgabe die Wölfe z.B. zu "bekämpfen" Das wurde aber auch nur dann gemacht wenn es wiederholt zu Verlusten an Herdentieren gekommen ist.
Greift ein Wolf z.B. trotz dem massiven Bellen des HSH die Herde an - meist andere Wölfe strategisch an anderer Stelle - sind dort die anderen noch bei der Herde weilenden Herdenschutzhunde. In einen Kampf mit einem dieser abwehrenden Hunde wird sich ein Wolf nur selten einlassen - An jeder Bissverletzung kann der Wolf in der Natur versterben. Auf jeden Fall sinkt seine Chance auf das Überleben und Ernährung.
Wölfe sind scheu und meiden Gefahrenquellen. Herdenschutzhunde sind vorsichtig und niemals "Draufgänger" sie wehren lediglich ab - Aber sie suchen keine Kämpfe!
Was nutzt ein großer Herdenschutzhund der bei jeder Gefahr droht ums Leben zu kommen. Wichtig ist die Erfahrung dieser Hunde für die Herde & Hirten!
Kommt ein arbeitender HSH, weil er zu draufgängerisch und unvorsichtig sein sollte und nicht mit seinen anderen HSH - Kollegen strategisch zusammenarbeitet, ums Leben betrachten das die Hirten als "natürliche Auslese".
Ein "guter Herdenschutzhund" war das dann in deren Augen nicht. Das Verhalten sofort einen Kampf zu suchen wird also durch Zucht auch nicht gefördert!
Herdenschutzhunde dienen also lediglich überwiegend zur Abschreckung für Beutegreifer und nicht zum "Bekämpfen"
Wenn Wölfe Hunde als Beute ergreifen und fressen handelt es sich nicht selten um die Hunde welche in Dörfern frei laufen & sich zu weit aus dem Schutz des Dorfes nach draußen in die Wildnis wagen. Auch das - natürliche Auslese.
Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um Dieses Sprichwort gilt für Hunde, Herdenschutzhunde & Wölfe!
Die Verlustrate an Herdentieren in Gebieten mit natürlich vorkommenden Wölfen sinkt sehr deutlich wenn mit Herdenschutzhunden zum Schutz der Herden gearbeitet wird und diese zusammen mit ein paar Haltungsänderungen (nächtliches Eintreiben & Pferchen) zum Einsatz kommen! http://www.tibimaxe.de
Es gibt "modernere" und "altmodischere" Herdenschutzhunde. In Gegenden der Massenschafhaltung z.B. Ungarn, sind HSH selbständiger und bleiben alleine bei der Herde. "Altmodischere" HSH der noch als Nomaden lebenden Hirten leben auch bei der Herde aber dennoch immer in Anbindung mit ihren Menschen. Selbständiges Arbeiten wird aber von allen HSH erwartet. Der Hirte "redet" dem HSH nicht in seine Arbeit. Es wird erwartet, dass der Hund seine Arbeit versteht. Die Hirten sind auch heute noch diejenigen welche Wölfe "bekämpfen" mit Flinte, Schlagfallen, Gift bejagen sogar aus dem Hubschrauber. Die Hunde sind dafür nicht zuständig. Von ihnen wird erwartet, dass sie bei der Herde bleiben. Altmodischere HSH sind der Aidi, Do-Khyi, Kaukasischer Owtscharka um nur einige Beispiele zu nennen. Die Anbindung an den Menschen, ständiger Zugang zum Menschen ist auch heute noch sehr wichtig wenn man Herdenschutzhunde halten möchte! Sie sind als Familienhunde geeignet wenn man ihre Haltungsbedingungen kennt, berücksichtigt und die HSH verantwortungsvoll führt & erzieht. Eigenständig sind sie - aber sie lassen sich - wenn man weiß wie - einfach lenken. Weil sie eben keine "Draufgänger" sind.
Ok damit geb ich mich zufrieden. Du verdienst eigentlich die beste antwort.
Danke für die Anerkennung ;o) Ist ja viel Text aber es ging nicht kürzer. Eines fehlt noch: Herdenschutzhunde helfen dabei Wölfe zu schützen! = weniger Verlust an Herdentieren = weniger Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Wolf durch den Menschen!
Es kommt drauf an wieviel Wölfe gegen wieviel Hunde die Herdenschutzhunde leben nicht im Haus und sind nicht so sozialisiert wie uns bekannte Hütehunde habe in der Türkei Kangals bei der Arbeit gesehen da hätten Wölfe bestimmt Schwierigkeiten
Es gibt kaum Wölfe die alleine leben.Und wenn,werden sie sich kaum in die Nähe eines Menschens wagen.Die meisten Schafe wurden von normalen Hunden gerissen (bewiesen).Wenn sie aufeinander treffen würden,dann würde wahrscheinlich der Wolf gewinnen,da er kein kleines Schoßhündchen ist,sondern ein gut ausgerüstetes Raubtier,welches nur den Menschen als Feind hat.Ich kann mir kaum vorstellen,dass ein Herdeschutzhund gegen solch ein Raubtier gewinnen könnte oO
Mit dem Schoßhund habe ich auch nicht einen Herdenschutzhund gemeint.Aber es stimmt,ich hatte nochnichteinmal einen Hund.Muss mich das nächste mal wohl besser ausdrücken :S
Herdenschutzhunde verteidigen ihre Schutzbefohlenen treu und liebevoll (sie sind auch wundervolle Familienhunde). Wenn jetzt zum Beispiel ein Wolf die Schafherde angreift, würde der Hund eingreifen und versuchen, den Wolf zu vertreiben. Wölfe sind aber starke Tiere, und wenn der Hund Pech hat, unterliegt er der Überzahl Wölfe und wird getötet. In diesem Fall fressen die Wölfe natürlich die Beute alias Hund, denn Fleisch ist Fleisch. Herdenschutzhunde wie Maremmanos sind meist große Hunde die durch das viele Laufen kräftig und durchtrainiert sind. Wer aber bei einer direkten Gegenüberstellung gewinnen würde, kommt wohl auf den Hunger des Wolfes und den Kampfwillen des Hundes an.
wer so dumm ist und von einem HSH erwartet das er eine ganze beispielsweise schafherde verteidigt hat keine ahnung vom Hüten einer herde. Meistens werden 3-5 Hunde auf eine Herde gesetzt und diese würden sie auch gegen ein Rudel wölfe beschützen können.
In einem Punkt muss ich dir widersprechen: Herdenschutzhunde sind meist auf sich allein gestellt, das heißt kein "Hirte" ist in der nähe. Deswegen sind sie als Familienhunde auch eher ungeeignet da diese Selbstständigkeit oft als Sturheit gesehen wird.