Haus von 1967 unrenoviert mieten?

10 Antworten

Mein letztes Haus war von 68. Was nicht mehr Orginal ist: Heizung und Boiler. Die alte Ölheizung wurde in den 90ern durch Gas ersetzt (und hatte seitdem ein paar Repararaturen- nicht großes) Und 2 Fenster, weil man die Beschläge nicht nachbekam. Aber insgesamt hielt sich alles in Grenzen. Der neue Besitzer mußte bisher noch gar nichts machen. Wenn, werden am ehesten weitere neue Fenster nötig werden, weil es halt keine Ersatzbeschläge mehr gibt

Heizkosten nicht mehr als in modernen Häusern. Habe dem Käufer SEHR dazu geraten, die Heizung NICHT zu erneuern.

Natürlich wurde in der Zwischenzeit neu tapeziert und die alten Teppiche auch ersetzt und ein paar Wasserhähne mußten auch ersetzt werden

Lass dir den Energieausweis zeigen. Der ist bei Vermietungen Pflicht. Und überleg dann, ob die Heizkosten für euch in Ordnung sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit dem Jahr 2000 selbständiger Immobilienhändler

Hallo TassKaff!

Du kannst gezielt nach Sanierungsmaßnahmen in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren und nach gegenwärtigen Mängeln fragen. Die Sanierungen sollten mit Rechnungen belegbar sein.

Neben dem großen Thema Heizung sind Abwasserrohre, Wasserrohre und Feuchtigkeit im Keller wichtige Problemstellen.

Wenn keine Risse in den Wänden zu sehen sind und auch keine großen Reparaturen am Mauerwerk gemacht wurden, sind von der Seite wenig Probleme zu erwarten.

Fragen solltest du auch nach Sanierungsmaßnahmen die angedacht oder geplant sind (Heizung, Dämmung,...).

Spezialaspekte wie Gartenumgestaltung oder Zäune kommen gegebenenfalls hinzu

Wenn du dann eine Überblick hast, kannst du entscheiden.

LG

gufrastella

Renoviert ist eine Sache: Ein bisschen Farbe, ein paar Böden, das ist doch totaler Standard und kommt auch bei jüngerem Baujahr.

Nerviger sind Sanierungsstau und fehlende Pflege:

  • Alte und schlecht schließende Türen und eventuell schon undichte Fenster
  • Schlechte Isolation, womöglich heizt du über ungedämmtes Dach und mangelhafte Bausubstanz mehr Umwelt als das Haus
  • Veraltete Heiztechnik: Wenn die Wärmeerzeugung noch "original" ist, dann kannst du deinen Brennstoff auch gleich vorm Haus abfackeln. Zum Vergleich: Unser Haus stammt aus den 60ern, der alte Ölbrenner war sogar schon der zweite und aus den 80er, trotzdem hat er im Jahr über 3.000L verbrannt. Mit unserer aktuellen Heizung und der nachträglichen Isolation kommen wir mit der selben Menge über 3 Jahre
  • Apropos Dach, dass könnte nach 60 Jahren in Sturm und Regen auch schon Probleme haben und womöglich undicht werden. 60 Jahre ist so die übliche Lebensdauer, die man für ein Dach annimmt
  • Veraltete Elektroinstallation: Zweidrahtleitungen, kein FI und viel zu wenig Steckdosen. Vor 60 Jahren hat das den Bewohnern gereicht ein bis zwei Steckdosen im Raum zu haben. Heute ist so eine Installation als Sicherheitsrisiko bekannt und wird dich ohne Ende nerven, weil dir ständig Steckplätze fehlen und auch Mehrfachsteckdosen mit der Last überfordert sind und durchbrennen
  • Leckende oder verstopfte Wasserleitungen: Nach 55 Jahren dürfen auch die besten Leitungen langsam undicht gerostet oder vom Kalk und Rost verstopft sind.

Eventuell richtig problematisch könnte verbautes Asbest sein. Das kam damals so richtig groß in Mode in jeden Unsinn Asbest zu packen

Gänzlich ohne Sanierung würde ich das nicht bewohnen, die Folgekosten fürs Heizen fressen dich auf. Bei den ganzen anderen Punkten muss der Vermieter zwar das Geld in die Hand nehmen, aber im schlimmsten Fall wartest du ewig darauf, dass er einen Handwerker beauftragt hat.

Ein Haus verleben geht.

Beispiel:

Ein schlecht genutzter Warmwasseraufbereiter kann leckschlagen, wenn er nicht benutzt wird. Hatten den Fall bei uns. Kalk frass ein Loch rein.

Ansonsten würde ich auf vordergründige Effekte achten. Schau, ob sich irgendwo Schimmel gebildet hat und dokumentiere alle offensichtlichen Schäden.