Haben die Katholiken die Dreifaltigkeit erfunden?
13 Antworten
Ja, aber nicht plötzlich, da sie zuerst eine Einheit Vater-Sohn lehren. Der Heilige Geist kam erst viel später dazu. - Die Dreieinigkeit gab es aber bereits im alten Ägypten.
Nein, die wurde von Grok erfunden, der vor rund 22.000 Jahren in einer Höhle im heutigen Jordanien lebte. Da seine Zeitgenossen das Konzept jedoch nicht verstanden, galt er als Sonderling und führte ein einsames und verbittertes Leben.
Die Lehre der Dreifaltigkeit ist eine zentrale Glaubenslehre des Christentums, insbesondere in der katholischen, orthodoxen und den meisten protestantischen Kirchen. Es handelt sich dabei um die Vorstellung, dass Gott in drei Personen existiert: Gott der Vater, Gott der Sohn (Jesus Christus) und Gott der Heilige Geist, aber dennoch ein einziger Gott ist.
Die Dreifaltigkeit ist nicht direkt in der Bibel als klar definierte Lehre erwähnt. Begriffe wie „Trinität“ oder „Dreifaltigkeit“ erscheinen in den biblischen Texten nicht.
Die Lehre entwickelte sich erst im Laufe der Jahrhunderte durch theologisches Nachdenken und verschiedene kirchliche Konzilien (z. B. das Konzil von Nicäa im Jahr 325 und das Konzil von Konstantinopel 381). Diese Konzilien versuchten, Streitigkeiten über die Natur Jesu und die Beziehung zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist zu klären.
In den ersten Jahrhunderten nach Jesus gab es unter Christen unterschiedliche Ansichten über die Natur Gottes und Jesu. Manche glaubten, dass Jesus nur ein Prophet oder ein von Gott geschaffener Diener sei während andere ihn als göttlich betrachteten.
Die Trinitätslehre setzte sich schließlich als orthodoxe Position durch, vor allem durch den Einfluss der Kirche und des Römischen Reiches.
Die katholische Kirche spielte tatsächlich eine zentrale Rolle bei der Etablierung der Trinitätslehre, aber sie war nicht allein verantwortlich. Auch die orthodoxen und viele protestantische Kirchen übernehmen diese Lehre.
Es war eine gemeinschaftliche Entwicklung der frühen christlichen Theologen, nicht eine Erfindung eines einzelnen Zweigs des Christentums.
Nein, hat sie nicht. Wer glaubt die Dreieinigkeit sei im 4. Jahrhundert beim Konzil von Nicäa erfunden worden, hat das irgendwo aufgeschnappt, sich aber nie wirklich mit Kirchengeschichte befasst (ich zwar auch nicht, aber soviel weiß ich).
Schon die Tatsache, dass die Bibel die Dreieinigkeit lehrt, widerlegt diese Behauptung. Und auch aus der frühen Kirchengeschichte ist schon bezeugt, dass die Christen daran glaubten:
Irenäus von Lyon lebte etwa von 130 n. Chr. bis 202 n. Chr. Zum Vergleich: Johannes der letzte Apostel starb 101 n. Chr., also nur 29 Jahre früher. Irenäus schrieb in seinem Werk "Erweis der apostolischen Verkündigung":
"Und es ist kein anderer Herrenname unter dem Himmel gegeben, durch den die Menschen Rettung finden, als der Name Gottes, der da ist Jesus Christus, der Sohn Gottes,..."
Wenn das nicht exakt die heutige Dreieinigkeitslehre ist...
Plinius der Jüngere (61/62 – 113/115 n. Chr.) berichtet ebenfalls:
„Sie versicherten, ihre ganze Schuld oder ihr Irrtum habe darin bestanden, dass sie sich regelmäßig an einem bestimmten Tag vor Dämmerung versammelten, um Christus als Gott ein Lied darzubringen und sich durch Eid zu verpflichten – nicht etwa zu einem Verbrechen, sondern zur Unterlassung von Diebstahl, Raub, Ehebruch, Treulosigkeit, Unterschlagung von anvertrautem Gut“ (Epistula X/96; 109 - 111 n. Chr. geschrieben).
Plinius berichtet nicht nur, dass die Christen im frühen zweiten Jahrhundert nach ihrer eigenen Aussage Jesus als Gott sahen, sondern dass sie Ihn auch verehrten, was auch wieder auf Seine Gottheit hinausläuft, da es sonst Götzendienst wäre.
Tertullian (160-220) schreibt in "Adversus Praxean":
"...indem sie glaubt, man könne sich den einzigen Gott nicht anders vorstellen, als wenn man einen und denselben Vater, Sohn und hl. Geist nennt. Das klingt dann so, als wenn er, der eine, nicht auch dann alles wäre, wenn alles aus einem kommt, versteht sich in Folge der Einheit einer Substanz, und als ob nicht trotzdem das Geheimnis der sogenannten Ökonomie gewahrt würde, welches die Einheit in eine Dreiheit zerlegt und drei Personen vorschreibt, den Vater, den Sohn und den hl. Geist; aber drei nicht der Wesenheit, sondern der Stellung nach, nicht der Substanz, sondern der Form nach, nicht der Macht, sondern der Spezies nach, dabei aber von einer Substanz, einer Wesenheit und einer Macht. Denn sie sind nur ein Gott, aus welchem jene Stufen, Formen und Einzelwesen unter dem Namen Vater, Sohn und hl. Geist hergeleitet werden."
____
Die Dreieinigkeit ist eine aus der Bibel stammende Lehre. Sie wurde nicht in besagtem Konzil erfunden oder erstmals definiert, sondern nochmal förmlich als biblische Lehre bestätigt, da zwischenzeitlich auch Irrlehren aufkamen.
lg
Hallo apfelkuchen267,
ja, das könnte man so in etwa sagen. eines ist sicher: Wenn eine so wesentliche Lehre wie die von der Dreieinigkeit, stimmen würde, dann müsste sie in der Bibel deutlich niedergelegt sein! Ist sie das aber wirklich? Doch zunächst einmal zu einigen interessanten Aussagen, die Theologen und Historiker zu dieser zur Trinitätslehre gemacht haben.
In einer protestantischen Veröffentlichung heißt es:
„Eine Trinitätslehre, wie sie im 4. Jh. zur verpflichtenden Lehrnorm (Dogma) erhoben wurde, liegt hier [im NT] jedoch noch nicht vor“ (Das Große Bibellexikon, R. Brockhaus/Brunnen).
Der Jesuit Edmund Fortman schreibt:
„Das Alte Testament ... enthält weder die klare Formulierung noch die zwingende Folgerung, daß es einen dreieinigen Gott gibt, der Vater, Sohn und Heiliger Geist ist. .... Nichts deutet darauf hin, daß irgendeiner der Bibelschreiber eine Dreiheit in Gott auch nur vermutet hätte.…Wer im . . . AT Andeutungen oder Hinweise oder ‚verschleierte Anzeichen‘ bezüglich einer Dreipersönlichkeit sieht, geht über die Worte und die Absicht der Bibelschreiber hinaus“ ( Edmud Fortman: The Triune God).
Und in einem theologischen Lexikon steht:
„Eine ausgebildete Lehre von der Dreieinigkeit kennt das NT noch nicht“ (Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament).
In der Encyclopædia of Religion and Ethics heißt es in Bezug auf die ersten Christen:
„Der christliche Glaube war anfänglich nicht trinitarisch ... Er war das weder in der apostolischen noch in der nachapostolischen Zeit, wie das aus dem N[euen] T[estament] und aus anderen Schriften der Urchristen hervorgeht.“
Wie aus diesen wenigen Zitaten bereits hervorgeht, gibt es im Hinblick auf die Trinitätslehre keine eindeutige biblische Stütze! Diese Lehre hat hat sich erst im Laufe eines längeren Zeitraums entwickelt. Viele Jahre lang gab es unter den frühen Kirchenlehrern zunächst einen Streit darüber, ob Jesus Gott ist, oder nicht.
Um dem Streit endlich ein Ende zu setzen, berief der römische Kaiser Konstantin, der selbst gar kein Christ war, ein Konzil in der Stadt Nizäa ein, bei dem allerdings nur eine kleine Minderheit der Bischöfe erschien. Dieses Konzil brachte, wie von Konstantin beabsichtigt, eine entscheidende Wende in der Streitfrage der Identität Jesu Christi.
Der heidnische Kaiser, der den Vorsitz bei diesem Konzil hatte, schlug die entscheidende Formel des nizäischen Glaubensbekenntnisses vor, nämlich Jesus sei „wesenseins mit dem Vater“. Fast alle der anwesenden Bischöfe unterschrieben aus Angst, und teilweise sogar gegen ihre eigene Überzeugung!
Zu beachten gilt, dass Konstantin nicht etwa aus biblischen Gründen (zur Bibel hatte er gar keinen Bezug) zu besagtem Glaubensbekenntnis drängte, sondern weil er durch die religiösen Spaltungen eine Destabilisierung seines Reiches befürchtete! Ob die Lehre mit der Bibel übereinstimmte, interessierte Konstantin in keiner Weise.
Der Streit unter den Bischöfen war damit jedoch nicht beendet, sondern ging noch jahrzehntelang weiter. Es gab weiterhin viele unter ihnen, die nicht der Ansicht waren, Jesus sei „wesenseins“ mit dem Vater (wie es das Glaubensbekenntnis zum Ausdruck brachte).
Wiederum schritt ein römischer Kaiser, Kaiser Theodosius, ein, indem er die Gültigkeit des Glaubensbekenntnisses von Nizäa für sein Reich festlegte. Im Jahr 381 berief er dann das Konzil von Konstantinopel ein, bei dem man sich darauf einigte, dass Gott, Jesus und der heilige Geist gleich seien. Das war also die Geburtsstunde der Dreieinigkeitslehre!
Doch blieb die Dreieinigkeitslehre lange Zeit weiterhin strittig, und diejenigen, die diese Lehre bekämpften, wurden heftig verfolgt. Erst im Mittelalter bildete sich die Trinitätslehre dann voll aus!
Es bleibt also festzuhalten, dass es Jahrhunderte dauerte, bis die Dreieinigkeit in der Christenheit mehrheitlich angenommen wurde. Waren es aber biblische Gründe, die dafür den Ausschlag gaben? In dem Buch Origin and Evolution of Religion von E.W.Hopkins wird darüber gesagt:
„Die endgültige orthodoxe Definition der Trinität war größtenteils eine kirchenpolitische Angelegenheit.“
Das zeigt, dass es nicht biblische Gründe waren, die zur Annahme der Dreieinigkeitslehre führten! Das ist eine entscheidende Aussage! Erinnert das nicht sehr stark an das, was der Apostel Paulus für eine spätere Zeit voraussagte:
„Denn es wird eine Zeit kommen, in der sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach eigenen Wünschen mit Lehrern umgeben, die ihnen die Ohren kitzeln. Sie werden nicht mehr auf die Wahrheit hören und sich unwahren Geschichten zuwenden“ (2. Timotheus 4:3,4)?
Diese Vorhersage trifft haargenau auf das zu, was ich gerade bezüglich der Entwicklung der Dreieinigkeitslehre dargelegt habe!
LG Philipp