Haben Blinde keine Angst?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kommt auf den Grad der Blindheit an.

Generell sehen viele Blinde wohl einen Art Schleier. Hell und Dunkel können noch unterschieden werden (aber natürlich nicht immer. Wobei sich wohl keiner Vorstellen kann, was man sieht, wenn man keine Augen hat? Zumindest kein schwarz?)

Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass dadurch, dass sie es nicht anders kennen keinerlei Angst haben. Habe ich nachts, wenn ich meine Augen schließe ja auch nicht.

Träumen tun Blinde verstärkt über ihre anderen Sinne. Geräusche, Gefühle, Berührungen etc.

Menschen, die erst blind geworden sind, können noch in ihren Träumen "sehen".

Übrigens kann ich für mehr Infos zu Blinden den Kanal empfehlen, da der Mann das mit viel Humor macht.

https://www.youtube.com/user/TommyEdisonXP

Hallo,

ich erblinde seit 2 Jahren langsam aber unabänderlich. Meine Sehnerven sterben langsam ab. seit 3o Jahren wohnen wir im Wald und das Gefühl der Angst habe ich in der Zeit fast verloren. Sind doch für mich die Begegnungen mit Wildschweinen, Waschbären, der Füchsin, Rehen, sogar dem Wolf an der Tagesordnung. Angst verspüre ich manchmal im Straßenverkehr.Mit 4 Kennzeichen, einem auf jedem Arm, einem auf der Vorderseite, einem auf dem Rucksack und unterwegs mit dem Langstock wurde ich von einem Autobeweger angemault ich solle mein sch...Nordic walking gefälligst im Wald machen. Ja, das passiert. Ich habe ein 40 Stündiges Mobilitätstraining absolviert, Bus und Bahn fahren gelernt und mit viel Freude wahrgenommen das es sehr viele nette, hilfsbereite und freundliche Menschen aller Altersklassen gibt, die mir bisher immer Hilfe angeboten haben.

Hatte ich das Glück die längste Zeit meines Lebens sehend gewesen zu sein kann ich aber jetzt von dem Wissen zehren. Wie beschreibe ich einem blinden Menschen eine Farbe, die Sonne, das Gras, wie ein Reh, einen Hund, wie was Schön ist? Blind, nach dem Gesetz, ist wer weniger als 2 % Sehkraft hat. Das trifft auf mich zu. 3D entfällt völlig. Eine Abfolge von Bildern in Echtzeit ist nicht mehr zu verarbeiten. Das Gesichtsfeld schrumpft auf mittlerweile knapp 5%. Also nur noch etwas geradeaus sehen können. Reaktionszeit bis zum Zusammenstoß mit einem anderen Menschen ist gleich NULL! Wenn derjenige denkt er kann noch schnell vor mir rüberhuschen schlage ich ihn mindestens mit meinem Stöckchen.

In der Straßenbahn hieß es setz disch hierhin alda. Artig Danke gesagt. Dann redeten die 4 Jungen arabisch. also wenn man Anst hat lernt man das Gute in den MAnschen nicht kennen.

Ich träume in Farbe und kann da auch alles normal sehen. Manchmal ist es zu real. Dann wird das Aufstehen zur Qual. Das, meine ich, ist das größte Problem. Die Psyche. Ich bin nur Auto gefahren, kannte keinen Bus oder Bahn von innen. Dann, von einem Tag auf den anderen hieß es kein Auto mehr fahren. Ich habe den Arzt nicht ernst genommen. Es wurde aber Realität. Allein kann man sowas nicht verarbeiten. Ein gutes Jahr habe ich mich verkrochen, dann ging es langsam wieder los. Jetzt fragen mich Kinder aus dem Kindergarten wenn wir uns in der Stadt begegnen was mit mir los ist. Dann reden wir und es ist schön ihnen die Scheu zu nehmen.

Der öffentliche Verkehr ist so gut ausgebaut, fast alle Busfahrer und alle Schaffner und inninn kennen mich und helfen mir. Die Bahn bietet Hilfe an. So bringt die Schaffnerin des Zuges mich persönlich zum Bus, die Bahn schickt mir bei Bedarf eine Person die mich zu meinem Bahnsteig bringt. Es ist schön zu wissen wie hilfsbereit der größte Teil der Menschen ist.

Ich hoffe das ich dir mit meiner Antwort Neues vermitteln konnte. deine Fragen spiegeln ja auch wieder das du dich mit diesem Thema beschäftigst. Das freut mich!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Danke, dass Du das erzählt hast. Es hat mir wirklich geholfen, mein Sichtfeld zu erweitern und die Dinge aus mehreren Perspektiven betrachten zu können. Es ist immer interessant zu erfahren, wie Menschen mit Situationen umgehen, die für mich teils surreal erscheinen, so kann man doch ständig dazulernen.

Ich wünsche Dir alles Gute und Danke nochmals.

0

Hallo,

Mein Nachbar ist durch einen Tumor blind geworden. Er meistert sehr viel im Alltag. Es ist so wenn es klingelt das manche Menschen einfach reingehen. Das find ich schon bisschen kxcke. Also er hat keine Angst da viele einen Hund haben. Dieser ist Total lieb. Allerdings knurrt er unbekannte Leute an. Das ist einfach für ihn alles dieser Blindenhund. Generell hat er keine Angst da er nie alleine ist. Nein es ist nur ein Labrador aber trdm. Es macht vieles sicherer. Außerdem wohnt er an einem Ort wo nicht viel los ist. Hoffe konnte helfen

Schönen Abend/ Nacht noch

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wer hell und dunkel unterscheiden kann ist nicht wirklich blind, sondern sehr stark sehbehindert.

Für Blinde ist die Welt nicht schwarz und dunkel - denn schwarz und dunkel ist ein Sinneseindruck des Auges.

Sagt die die Seitenlinie des Fisches etwas? Das ist ein Organ, das Bewegungen im Wasser wahrnimmt.

Du hast diese Organ nicht und kannst deshalb diese Eindrücke nicht wahrnehmen, du merkst sie nicht und du merkst aber auch ihre Abwesenheit nicht - genauso kann ein Blinder nichts mit funktionslosen oder fehlenden Augen wahrnehmen: Kein schwarz, kein Dunkel - einfach gar nichts.

Angst im Dunkeln hat man, wenn man an Licht und Erkennbarkeit von potenziellen Gefahren mittels Augen gewohnt ist und zu jung und unerfahren, um zu wissen, wann Angst angebracht ist.

Als geborener Blinder wäre wohl eher zusätzliche Taubheit ein Grund, Angst zu bekommen.

Danke für die Antwort^^ Aber man muss nicht zu "jung und unerfahren" sein um sich vor Dingen zu fürchten.

0
@xDinchenx

Nein, natürlich nicht, aber dann ist es am verbreitetsten. Herrje ... muss man immer alles Offensichtliche erklären?

0
@Slarti

Tschuldigung, ich mein ja nur. Klang ziemlich pauschal.

0
@xDinchenx

Klingt auch ziemlich pauschal. Vor allem, da Angst, ein instinktives Gefühl ist und weder Instinkte, noch Gefühle können wir wirklich kontrollieren. Nur bis zu einem gewissen Grad unterdrücken und bis zu einem gewissen Grad in Bahnen lenken.

Was er wohl eher meint ist, dass mit dem Alter und der Erfahrung die Fähigkeit kommt, schwer erkennbare Objekte besser einzuordnen, die Angst zu rationalisieren, z.B. zu wissen, dass man sich in einem geschlossenen Raum aufhält und von den Dinge in diesem Raum keine Gefahr ausgehen kann. Nichtsdestotrotz hat man Angst, wenn man beispielsweise allein im Dunkeln unterwegs ist und ein Geräusch hört oder eine Bewegung sieht, die man nicht einordnen kann - was wiederrum mit der Erfahrung seltener wird. Zusätzlich kann man die Angst besser unterdrücken und, wie gesagt, in andere Bahnen lenken, also, dass man wegrennt, anstatt paralysiert zusammenzuklappen.

Die Aussage "wann Angst angebracht ist" klingt allerdings sehr überheblich, von wegen, ältere und erfahrene Menschen wüssten einfach, dass man da ja jetzt keine Angst zu haben braucht und könnten diese dann ausschalten...

1
@Hacker48

Ich wünschte ich könnte dir einen Stern für den besten Kommentar geben!

1
@Hacker48

Nein, es ist nicht pauschal oder überheblich, sondern orientiert sich an der Realität und dem, was normal ist. Natürlich ist Angst ein Instinkt, der lebensrettend sein kann. Allerdings sind wir Menschen nun mal mit zunehmendem Alter und der entsprechenden wachsenden Erfahrung sehr bald in der Lage, Situationen rationaler zu bewerten. Nur wer das nicht kann, hat dann auch im Erwachsenenalter Ängste (Phobien), die dann ggf. therapiert werden müssen, wenn sie das Leben einschränken. Das war aus der Frage aber nicht erkennbar.

Nichtsdestotrotz hat man Angst, wenn man beispielsweise allein im Dunkeln unterwegs ist und ein Geräusch hört oder eine Bewegung sieht, die man nicht einordnen kann

Ach und DAS ist nicht pauschal? Schließe nicht von dir auf andere. Danke!

0
@Slarti
Nur wer das nicht kann, hat dann auch im Erwachsenenalter Ängste (Phobien), die dann ggf. therapiert werden müssen, wenn sie das Leben einschränken.

Eine Phobie ist eine psychiche Erkrankung und damit etwas, was jeder Mensch entwickeln kann.

Ach und DAS ist nicht pauschal? Schließe nicht von dir auf andere. Danke!

Das ist so. Wenn ich andeute, dir ins Gesicht zu schlagen, wirst du blinzeln, das ist nicht pauschal, das ist Fakt. Wenn du fällst, wirst du die Hände ausstrecken, das ist nicht pauschal, das ist Fakt. Und wenn du Abends, außerhalb deiner Wohnung, Dinge wahrnimmst, die du nicht einordnen kannst, wirst du Angst fühlen. Das ist ein biologischer Schutzmechanismus, den du niemals komplett abschalten können wirst. In deiner Wohnung ist das wieder etwas anderes, weil du es da, wie gesagt, rationalisieren kannst, da du weißt, dass nichts in deiner Wohnung eine Gefahr darstellt. Wobei du trotzdem Angst bekämst, wenn deine Scheibe eingeschlagen werden würde. Natürlich bekämst du auch Angst, wenn das am Tag passiert, aber in der Nacht ist die Angst stärker, da du im Dunkeln nicht einfach nachsehen kannst, was passiert ist. Klar kannst du das Licht anmachen, aber unsere Vorfahren konnten das nicht, daher mehr Angst, was nichts anderes heißt, als mehr Vorsicht und mehr darauf vorbereitet sein, zu kämpfen / zu fliehen.

Auch du kannst deine Biologie nicht abschalten, sorry.

1
@xDinchenx

Vielen Dank. Falls es dich interessiert, ich habe das noch ein wenig ausgeführt.

1
@Hacker48
Eine Phobie ist eine psychiche Erkrankung und damit etwas, was jeder Mensch entwickeln kann.

Und an welcher Stelle genau habe ich das Gegenteil bzw. anderes behauptet? In was steigerst du dich hier eigentlich rein?

Auch du kannst deine Biologie nicht abschalten, sorry.

Natürlich nicht. Deine Beispiele wie das Blinzeln oder Fallen beziehen sich auf unbedingte Reflexe. Mit ANGST vor dem Dunklen hat das wenig zu tun. Bleib bei der Sache oder lass es einfach sein.

0
@Slarti
Nur wer das nicht kann, hat dann auch im Erwachsenenalter Ängste (Phobien)

In gar nichts.

Bleib bei der Sache oder lass es einfach sein.

Sagt derjenige, der sich auf meinen Vergleich einschießt, und den Rest meiner Ausführungen einfach ignoriert. :-)

0