Gründung eines nagelstudios

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Hallo chaneldiva,

zunächst eimal: Ich finde es lobenswert, dass Du aus Deiner Arbeitslosigkeit heraus etwas erschaffen möchtest, statt es Dir bequem zu machen!

Allerdings empfehle ich Dir dringend, eine professionelle Gründerberatung, wie sie z.B. Deine Örtliche IHK anbietet in Anspruch zu nehmen. Du schreibst, für den Start ein Darlehen von 1.500€ zu benötigen. Das zeugt doch sehr von mangelnder Erfahrung und - nimm es mir nicht übel - einer sehr naiven Herangehensweise.

Schon alleine die Kosten der Gründung wäre wohl deutlich höher:

  • Gründungsformalitäten: 1.000€
  • Steuerberater: 2.000€
  • Kaution für das Ladenlokal: 3.000€
  • Erstausstattung: 2.000€
  • Herrichtung der Geschäftsräume: 5.000€ (wenn Freunde helfen)
  • Homepage: 1.000€
  • Flyer, Vistenkarten, Briefpapier: 800€

Alleine hier kommen wir auf 14.800€.

Jeder seriöse Gründercoach wird Dir sagen, dass Du wenigstens ein Jahr ohne Gewinn überbrücken können musst. Rechnen wir also mit folgenden monatlichen Kosten:

  • Miete (warm): 1.200€
  • Strom: 200€
  • Steuerberater: 400€
  • Telefonbuch: 30€
  • Sonstige Werbung: 300€
  • Verbrauchsmaterial: 40€
  • GEMA: 40€
  • Verpflegung deiner Kunden: 30€

Das sind 2.240€ / Monat. Hochgerechnet auf 12 Monate kommen wir auf 26.880€.

Du benötigst also insgesamt 41.680€ - Das ist ein gewaltiger Unterschied zu 1.500€.

Mein Tipp: Gehe zu einer Gründerberatung und stelle eine seriöse Kalkulation auf. Und dann sollte Dein Ansprechpartner nicht die Arge, sondern deine Hausbank, am besten die Sparkasse sein. Dort kannst Du sehr günstige Kredite, zum Beispiel gefördert von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) bekommen.

Lass Dich nicht entmutigen, geh es nur einfach anders an!

Viele Grüße, Rolle

ähhm danke für dein beitrag ich werde wohl niemals solche kosten haben ist 1stens ein kleinunternehmen ohne steuern und ich mieteeeee mir nur ein in einem kosmetik studio also ich stelle tisch und material rein und fertig

Wenn Du arbeitslos gemeldet bist und nebenher zuhause arbeitest, machst Du Dich strafbar - ist Dir das klar? Transsexualität ist kein Grund, eine Ausbildung nicht abzuschließen, eher eine Ausrede. Was hat Deine sexuelle Orientierung mit der Arbeit zu tun? Wenn Du Arbeit und Privatleben strikt trennst, sehe ich keine Probleme. Wenn Du allerdings Deine Transsexualität am Arbeitsplatz zum Thema machst, kannst Du nicht erwarten, dass Deine Kollegen das besonders toll finden. Transsexualität ist auch kein Kriterium, nach dem eine Förderung entschieden wird. Förderungen können nur dann gewährt werden, wenn Aussicht auf (Geschäfts-)Erfolg besteht. Dem ist offensichtlich nicht der Fall. Die Fördergelder wachsen nicht auf den Bäumen, sondern stammen von Beitragszahlern. Das Jobcenter ist Treuhänder fremder Gelder und muss Rechenschaft ablegen, wenn Förderung gewährt wird. Wer sollte Dir ein zinsloses Darlehen gewähren? Der Staat? Eine Bank? Warum kannst Du nicht Deine Eltern bitten, Dir Starthilfe zu geben? Es gibt so viele Nagelstudios, glaubst Du wirklich, dass Du so viel erwirtschaften kannst, dass Du die Miete für die anzumietenden Räume regelmäßig erwirtschaften kannst, außerdem die anfallenden Energiekosten, Deinen Lebensunterhalt, die Miete Deiner Wohnung? Ganz wichtig auch eine Krankenversicherung, ohne die Du bei einem Unfall ganz schnell tief in die roten Zahlen geraten würdest. Wie willst Du Deine Lieferanten bezahlen? Sind Dir die Arbeiten in einer Buchführung geläufig? Hast Du Ahnung von Steuern (sonst mußt Du auch einen Steuerberater bezahlen)?Hast Du eine Vorstellung, in welchem Zeitraum Du Gewinne erwirtschaften kannst? Wie willst Du einen möglichen Kredit zurückzahlen? Es hört sich zwar hart an, aber ohne einen Cent Startkapital, ohne Rücklagen, um die erste Zeit zu überbrücken, ist Dein Vorhaben zum Scheitern verurteilt.

Ich bin nicht blöd ich weiß was ich da mache und es nicht einfach ist und das ts kein grund ist weiß ich auch aber eine ausrede bestimmt nicht!

Aber wenn menschen danach urteile setzen nur weil mal ts und denken die kunden bleiben weg tja das ist dann so! und ich nehme zuhause kein geld habe dafür unterschrieben warum tut ihr so als ob wie alle dumm wären und die nachfrage ist sehr groß die zu mir kommen wollen!!! sagte ich ja!

die die nix machen bekomen doch für möbel autos und undund auch ein darlehen warum nicht ich ich tue etwas um der arbeitslosigkeit zu entkommen!

Von Friseursalons und Nagelstudios habe ich ein sehr interessantes Modell der Existenzgründung gehört.

Es gründen 5- 8 Existenzgründer ein Unternehmen, mieten sich also ein Ladenlokal an. Hier werden dann ca. 5-6 Arbeitsplätze eingerichtet. Jeder der Mitarbeiter arbeitet aber - rechtlich gesehen - auf selbständiger Basis, also mit eigenem Gewerbe. Nach außen hin seid Ihr aber ein Team, jeder macht zwar eigene Termine, aber alles läuft "Hand in Hand". Kosten für Miete und Arbeitsplatz (-ausstattung) wird nutzungsmäßig geteilt. Nur das Verbrauchsmaterial sowie Feilen u.ä. zahlt jeder selbst.

Es ist eine Überlegung wert, wenn Du weitere Leute kennst, die sich hier ebenfalls selbständig machen wollen.

Also zuerst einmal, ich finde es schlimm, wie hier auf der einen Seite von seriöser Kalkulation geredet wird, und auf der anderen Seite Rechnungen aufgestellt werden, ohne die genauen Fakten zu kennen. Rolle1984 hat sicherlich recht, dass 1.500 Euro schlichtweg Wunschdenken sind, 41000 Euro sind jedoch nun ja, ich sag mal, mit sehr viel Sicherheitspolster gerechnet. Wenn ich allen meinen Gründern in Berlin 41k im 1. Jahr vorsetzen müsste, dann würden vielleicht noch 10% gründen. Richtig ist, sobald ein Büro/Laden mit Ladeneinrichtung ins Spiel kommt, wird es teuer, denn da kumuliert sich recht schnell ein hoher Betrag. Jedoch gerade für Nagelstudios sind Einmietungen in vorhandene eingerichtete Räume gängig und kosten nicht die Welt. Jedoch auch dieser Betrag muss erstmal erwirtschaftet werden. Da wird dann wieder die Kundenlage interessant. Da es bereits Bestandskunden gibt, und "LOI´s" weiterer Kunden, müsste man halt bei einer seriösen Kalkulation die Anzahl der mindestens benötigten Kunden bei gegebenen Kosten und Preisen errechnen. Da wird dann recht schnell deutlich, ob das gut gehen kann oder nicht. Entscheidend hierbei ist dann sicher auch die Lage und das Einzugsgebiet sowie ein gutes Marketing und nicht zuletzt die Qualität der Arbeit. Auch ein Steuerberater ist anfangs nicht unbedingt notwendig. Wie gesagt, hier sind viele individuelle Faktoren zu berücksichtigen, daher sind pauschale Beurteilungen anhand der genannten Zahl, die allenfalls von mangelndem kaufmännischem Wissen zeugt (wie es auch bei einer Vielzahl von Handwerkern der Fall ist, die jedoch trotzdem seit Jahren am Markt sind), etwas vorschnell. Nicht zuletzt spricht die Vielzahl der Nagelstudios ja auch für einen durchaus attraktiven Markt mit jedoch hartem Wettbewerb.

Auf jeden Fall richtig ist: Suchen Sie sich einen Gründungsberater und besuchen Sie ein Seminar für Existenzgründer! Die IHK sowie auch viele Existenzgründungsberatungen bieten diese an. Was möchte das Jobcenter denn nicht fördern, die 1500 Euro Zuschuss? Oder das Einstiegsgeld? Wenn sie kein Einstiegsgeld bekommen, so kann das fast nur nur an einem nicht ausreichenden Businessplan liegen, der wahrscheinlich nicht das Ende der Hilfebedürftigkeit deutlich macht und damit einen angestellten 400 Euro Job als sinnvoller erscheinen lässt. Das kann auch richtig sein, oder aber auch auf einem Fehler beruhen. Das Problem bei ALG2 Leistungen ist die Sache: alles kann, nichts muss. Wenn dann mal kein Geld da ist oder der Bearbeiter nen schlechten Tag hat, kann dann auchmal ein bisschen Willkür herauskommen. Hier überzeugt man dann am besten mit der Qualität des Businessplanes. Wurde der Antrag für Einstiegsgeld schon abschlägig beschieden? Wurde dagegen Widerspruch eingelegt? Für Fragen hierzu können Sie mich auch gerne kontaktieren: mail@bptg.de LG Thomas Guhr

Hallo Thomas,

vielen Dank für Deine Antwort und die Stellungnahme zu meinem Kommentar. Ich habe zu keinem Zeitpunkt behauptet, eine seriöse Kalkulation aufstellen zu können. Bitte beachte u.A. meinen Einleitungssatz "Allerdings empfehle ich Dir dringend, eine professionelle Gründerberatung, wie sie z.B. Deine Örtliche IHK anbietet in Anspruch zu nehmen."

Sicher sind die hier genannten Zahlen sind rein exemplarisch und bewusst hoch gegriffen. Es geht jedoch vor allem auch um die Veranschaulichung der Unmöglichkeit einer Gründung mit derart wenig Kapital.

Leider kann ich Dir bezüglich Deiner These, ein Steuerberater sei zunächst nicht notwendig nur widersprechen. Ich denke, Du wirst mir zustimmen, dass die vom Fragesteller veranschlagte Summe mehr als blauäugig ist. Zweifelsohne haben viele kleine Unternehmer keinerlei kaufmännischen Background und funktionieren trotzdem. Doch ist gerade hier dann eine gute und umfassende Beratung von Nöten. Dies kann natürlich nicht nur ein Steuerberater leisten, jedoch verlangen auch andere Berater ähnliche Honorare, weswegen "Beratung" ein - meiner Meinung nach - nicht zu vernachlässigender Kalkulationspunkt ist.

Es wird beschrieben, dass die Tätigkeit zunächst als "Untermieter" stattfinden soll. Das senkt zum Einen sicherlich Kosten, kann zum Anderen aber auch arg nach hinten losgehen. Nämlich dann, wenn Laufkundschaft von den alteingesessenen Mitmietern abgegriffen wird.

Noch mal abschließend: Hier kann keiner eine seriöse Kalkulation erstellen. Weder Du, noch Ich, noch sonst wer. Darum: Ab zur Gründerberatung bei der IHK oder einem seriösen privaten Gründercoach, dann wird das!