gibt es wirklich die krankheit "sexsucht"?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja das gibts.

Als Hypersexualität wird in Medizin, Psychotherapie, klinischer Psychologie und Sexualwissenschaft ein gesteigertes sexuelles Verlangen bzw. sexuell motiviertes Handeln bezeichnet, das unterschiedliche Ursachen haben kann.

In der Krankheiten-Klassifizierungsliste der Weltgesundheitsorganisation namens ICD-10 kann die Hypersexualität unter verschiedenen Diagnoseschlüsseln kategorisiert werden. Die wichtigsten werden unter dem Kapitel F52 („Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit“) erwähnt: F52.7 als „Gesteigertes sexuelles Verlangen“ bzw. als Satyriasis (Mann) oder Nymphomanie (Frau) F52.8 als „Sonstige sexuelle Funktionsstörung, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit“ F52.9 als „Nicht näher bezeichnete sexuelle Funktionsstörung, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit“ F63.8 als „Störung der Impulskontrollen“

Obwohl es sich hier um einen sachlicheren Begriff als jenen der Satyriasis bzw. des „Donjuanismus“ des Mannes und der Nymphomanie der Frau zu handeln scheint, wird dieser heute dennoch von einigen Sexualwissenschaftlern abgelehnt, da eine Quantifizierung von sexuellen Motivationen oder Handlungsweisen nach deren Meinung als alleinige Grundlage für eine Normierung des Verhaltens im Bereich der Sexualität nicht ausschließlich herangezogen werden sollte. Wie oft ein Mensch in einer Woche oder an einem Tag sexuell aktiv sein darf, um damit ein noch normales Sexualverhalten an den Tag zu legen, ist mit solchen Angaben alleine nicht immer zu bestimmen. Ungeachtet dessen ist die Anzahl von sexuellen Handlungen in den meisten Fällen ein zuverlässiger Indikator für das Krankheitsbild der Hypersexualität.[1] Was Alfred Charles Kinsey (1894-1956) 1953 im Kinsey-Report ironisch über die Nymphomanie sagte, gilt entsprechend abgewandelt auch für die Hypersexualität: Eine Hypersexualität kann bei einer Person festgestellt werden, die mehr Sex hat als Sie (A nymphomaniac is a woman „who has more sex than you do.“).[2] Dennoch bleibt festzustellen: Bei der „Hypersexualität“ kann es sich – sofern die Fallstricke einer subjektiven Wertung bei deren Diagnose erkannt wurden – um eine Störung handeln, die ein befriedigendes Leben des Betroffenen aufgrund vielfältiger Ursachen eventuell verhindert – auch wenn in ähnlich erscheinenden Fällen der Lustgewinn aller Beteiligten erhöht ist. Dieses Verlangen bzw. Verhalten soll sich in unkontrolliertem Genuss von sexuellen Kontaktmitteln wie Pornografie, Telefonsex oder übermäßiger Masturbation, übermäßigen Sexualkontakten (Promiskuität) bis hin zum von manchen Therapeuten konstatierten suchtartigem Sexualverhalten manifestieren. Manche „Sexsüchtige“ streben demnach mehrmals täglich Orgasmen an, ohne tatsächlich Befriedigung zu erlangen. Dies alles gehe soweit, dass Familie, Beruf und sexfreie soziale Kontakte vernachlässigt werden.

„Sucht“ ist ein äußerst inflationär benutzter Begriff, der dementsprechend von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 1964 nicht mehr benutzt wird. Wenn er im Folgenden verwendet wird, dann deshalb, weil er immer wieder auftaucht, ansonsten aber auch gleichbedeutend von „Hypersexualität“ gesprochen wurde. So schränkt Patrick Carnes „Sexsucht“ nach Christian Schulte-Cloos (Sexualität und Sucht)[1] folgendermaßen ein: „Nur ein außer Kontrolle geratenes Verhalten, das einhergeht mit den klassischen Anzeichen für Sucht – Besessenheit, Machtlosigkeit und die Benutzung von Sex als Schmerzmittel – weisen auf sexuelle Sucht hin.“ Vor allem in den Vereinigten Staaten wird „Sexsucht“ insbesondere von konservativen Kreisen als eigenständiges Krankheitsbild propagiert und auch dort kontrovers diskutiert. Peer Briken, Direktor des Instituts für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sagte, dass es „selbst unter Therapeuten, die sich auf die Behandlung sexueller Probleme spezialisiert haben“ kaum Übereinstimmungen gäbe, „wie man eine Sexsucht diagnostizieren könnte“. Martin Kafka, Psychiater von der Harvard Medical School definierte als „sexabhängig“, Menschen, die über einen Zeitraum von sechs Monaten wöchentlich mindestens sieben Orgasmen haben und sich täglich „ein bis zwei Stunden mit solchen Aktivitäten beschäftigen“. Als pathologisch seien demnach solche Personen einzustufen, deren sexuelle Phantasien und Verhaltensweisen so viel Raum einnehmen, dass sie für sonstige, nichtsexuelle Aktivitäten und Pflichten kaum noch Zeit finden; als Reaktion auf Angstzustände, Missstimmung und Langeweile auftreten und wiederholt als Antwort auf nervenaufreibende Ereignisse erfolgen. Weiter sagte er: „Exzessives hypersexuelles Verhalten ohne persönliche Not kann nicht als krankhaft bezeichnet werden“. Entscheidend sei der mit dem übersteigerten sexuellen Verlangen verbundene Leidensdruck.

(http://de.wikipedia.org/wiki/Hypersexualit%C3%A4t)

Hab ich noch nie gehört dass Charlie und Lindsay sexsüchtig sind.

"Gesteigertes sexuelles Verlangen (Hypersexualismus): Bei Bindungsunfähigkeit bzw. -angst als oft süchtig oder narzißtische Fehlhaltung; Surrogat für partnerbezogene Sexualität: krankhaft gesteigerter heterosexueller Geschlechtstrieb: Don-Juanismus bzw. Satyriasis bei Männern und Nymphomanie bei Frauen."

Es gibt also schon so etwas wie "Sexsucht", allerdings sollte sich hier die Diagnostizierbarkeit einer solchen möglichen "Sexsucht" am Leidensdruck der Person, die "sexsüchtig" zu sein scheint, orientieren!

Nur weil jemand viel und gerne "in der Gegend herumschnackselt", sollte man nicht gleich einem Pathologismus verfallen. Wenn der Betreffende jedoch darunter nicht unerheblich leidet - was mich nicht wundern würde -, dann ist eine psychotherapeutische Behandlung sicherlich indiziert, um diese "Sucht" (wie andere Süchte auch) behandeln zu können.

Quelle: http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20070405133959AAMoChB

habs vor ein paar wochen im spiegel gelesn mit sheen und lohan.. ich glaube ja das es sexsucht nicht gibt, zumindest nicht als krankheit, weil von natur aus jeder sexsüchtig sein sollte um sich reproduzieren zu können. alle die pseudosüchtig sind, sollten lieber etwas gegen ihre langweile machen, dann legts sich schon von selbst

0

Von einer Sucht kann man erst sprechen, wenn es ihr Leben deutlich negativ beeinflusst, ein gesteigerter Sexualtrieb ist nichts Negatives. Psychologen reden hierbei von einer Manie, dass bedeutet ein Zwanghaftes verhalten. Sprich, wenn Sie vor lauter Onanie / Mastrubation oder koitalen Bewegungen mit dem Partner/in gar nicht mehr zur Arbeit kommen oder weitere soziale Kontakte vernachlässigen. Der olle Lippert aus dem Osten ist auch sexsüchtig nach seiner Aussage. Dem sieht man das gar nicht an. Aber so ist es! Der soll sogar an Kühe und Ziegen rangehen. Dann ist das wohl krankhaft? Oder? So sagen's die Bauern auf Rügen. Bei mir ist eine Kollegin auch sexsüchtig, die squirtet sogar bei der Arbeit - brauch mehrere Pampers! Dann scheint es doch krankhaft zu sein? Das ist ein Thema: Bekommste noch für Ge.ilheit Krankengeld - was es nicht alles gibt?

Wahrscheinlich gibt es so was schon, aber nicht ausgerechnet bei den Promis. Bei denen muss das Kind nur einen Namen haben, um Fehlverhalten zu entschuldigen. Wer wirklich ein Problem damit hat, wird kaum an die Öffentlichkeit gehen sondern so viel Verantwortung zu zeigen, um damit einen Therapeuten aufzusuchen.

Ja, gibt es wirklich. Nach WHO ICD-10 ist Hypersexualismus mit F52.7-9 und ggf. 63.? (Störung d. Impulskontrolle) klassifiziert.

Es ist eine psychische Erkrankung und als solche nicht "heilbar", sondern "nur" therapierbar. Sie ist häufig nicht die alleinige Ursache, sondern Symptom einer weiteren Erkrankung.