Gibt es neue zu dem von Frank- Walter Steinmeier vorgeschlagenem verpflichtenden Sozialdienst?
Gibt es neues zu dem vom Bundespräsidenten( Frank-Walter Steinmeier), vorgeschlagenen verpflichtenden Sozialdienst, der nach der Schulzeit abgeleistet werden soll? Und was ist eure Meinung dazu?
3 Antworten

Meinung: er wird wohl eher nicht kommen - und das ist auch gut so. ;)
"Auf dem Boden der bestehenden verfassungsrechtlichen Ordnung ist die Einführung eines allgemeinen gesellschaftlichen und sozialen Pflichtdienstes nicht möglich. Erst im Zuge einer Änderung des Grundgesetzes, bei der die verpflichtenden Vorgaben aus Art. 1 Abs. 1 und 3 GG beachtet werden, wäre dies zulässig." [...]
Der Einführung eines allgemeinen gesellschaftlichen und sozialen Pflichtjahres stehen somit die völkerrechtlichen Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland aus Art. 1 Abs. 1 ILO-Übereinkommen 29 und Nr. 105, Art. 4 Abs. 2 EMRK und Art. 8 Abs. 3 lit. a IPBPR entgegen.
sagt: der wissenschaftliche Dienst des Bundestages, der sich mit der Frage eingehend befasst hat.

Man kann es hier immer wieder lesen: Sozial sind viele junge Leute heute verkrüppelt, sie fragen immer wieder, wie man Kontakt zu jemanden aufnehmen kann, ohne ihn/sie anzusprechen. Andere suchen eine Schublade für ihre sexuelle Orientierung, ohne zu reflektieren, ob sie das sind, oder ihr Freundeskreis.
Mal raus kommen aus seinem Umfeld, die Welt mal von einer anderen Seite sehen, Freunde, Kollegen kennenlernen, mal für ein Jahr raus von zu Hause. Zur eigenen sozialen Kompetenz kommt hinzu, dass auch Pflegeberufe von "Zivis" profitiert haben. Die letzten Zivis gehen langsam auf das Rentenalter zu, die Generationen danach waren nie in Pflegeheimen, Altenresidenzen oder haben mit Behinderten gearbeitet. Für wen das absolut nichts ist, der kann auch zu Feuerwehr, THW oder Bundeswehr gehen.
Also, gerne her mit den neuen Helfern, es hilft auch uns, wenn die Pflegefälle nicht polnisch lernen müssen.

Vieleicht nicht die allerletzten, aber die, die in den 80ern und 90ern Bund oder Ersatzdienst gemacht haben sind heute 50 oder älter... nach 200 wurde doch kaum noch eingezogen...

Soll das jetzt aussagen, dass die "jungen Leute" Sozialkompetenzen durch das Beziehen von Betten und das Entleeren von Windeln erlernen? Du hast letztenendes keine Ausbildung in dem Bereich, soll heißen du bist erstmal kategorisch überflüssig und nimmst den Angestellten die Drecksarbeit ab. Es ist nichts anderes als ein 1 jähriges Praktikum auf Krampf, da man den eigenen Fachkräftemangel nicht in den Griff bekommt und sich weigert, vernünftige Löhne zu zahlen. Hochnot peinlich. Den mehr als 21% aller deutschen Schüler mit psychische Krankheiten, tut die 40 Stunden Woche mit Schichtdienst am Wochenende bestimmt auch gut.
Und die eigene Identitäsfindung, die in unserer Gesellschaft bereits mit 18 abgeschlossen sein soll, ist jetzt ein Grund, Jugendliche als billige Arbeitskräfte einzuziehen? Mal ganz davon abgesehen, dass niemand dieser Jugendlichen später im Pflegebereich arbeiten wird, da dies die Schere zwischen Arm und Reich gar nicht mehr zulässt. Uns mal eben als "sozial Verkrüppelt" darzustellen ist ehrlich gesagt einfach unverschämt und maßlos frech, ganz davon abgesehen, dass hier in dem Bezug 11 Jährige mit 20 Jährigen in einen Topf geschmissen werden, dessen soziale Kompetenzen erstens individuell ausfallen und zweitens unvergleichbar sind.
Wir werden schon genug Probleme bekommen, wenn ein Großteil der geburtenstarken 60er Jahrgänge in Rente geht, das Verhältnis wird aktuell auf 3/1 geschätzt, auf 3 Rentner kommt 1 Verdiener. Niemand meckert, niemand beschwert sich, dass alte Menschen alt sind und gewisse Sachen einfach nicht mehr können, deswegen meist ungeeignet für den Personalmarkt ausfallen. Diesen Respekt hätten viele von uns gerne erwidert. Und dazu gehört auch, dass wir unser eigenes Leben erstmal auf die Kette bekommen, sonst geht der Kahn bald unter und dann haben wir noch ganz andere Probleme als nur den Fachkräftemangel.

Schön, dass du ebenfalls dazu eine Meinung hast, aber warum muss sie unter meiner stehen?

Weil es eine Stellungnahme mit Bezug auf deine gebrachten Punkte ist. So funktionieren Diskussionen.

Ich wollte keine Stellungnahme von dir, du hast deine Meinung, ich habe meine.

Aka Kritik unerwünscht. Naja, soziale Verkrüppelung ist wohl doch eher in der anderen Ecke einordbar.

Sachlich bleiben, kannst du leider nicht, daher habe ich kein Interesse an einer Diskussion mit dir. Wenn alles nichts hilft, dann bin ich eben ein Nazi, danke man. Na ja schreibt man auseinander.

Soziale Arbeit hat zwei Seiten. Einen Patienten und einen Helfer. Dabei würde ich gerne an den alten Prinzipien bleiben.
(1)Der Helfer ist für den Patienten da - nicht umgekehrt. Es ist nicht Aufgabe hilfsbedürftiger Menschen die Jugend zu erziehen.
(2)Der Helfer erfüllt eine gesellschaftlich höchst bedeutsame Aufgabe. Er benötigt eine umfängliche Qualifikation und verdient eine anständige finanzielle Wertschätzung.
(3)Soziale Arbeit erfordet viel Respekt und Sozialkompetenz. Nicht jeder kann das leisten. Zwingt man Leute zu dieser Arbeit, so werden Menschen dabei sein, die diese Arbeit unwürdig oder sogar ekelhaft finden. Dies nimmt der Patient wahr, wodurch die Situation für ihn ebenfalls äußert unangenehm ist. Für einen erwachsenen Mann der nicht alleine aufs Klo kann, ist es angenehmer von einem Profi Hilfe zu erhalten, der seine Arbeit gerne ohne jegliches Unbehagen ausführt. Hilfe von einem 18-Jährigen, der sich fast übergeben muss, ist hingegen für alle Beteiligten entwürdigend.
Deshalb: Lassen wir den sozialinkompetenten 18-Jährigen Informatik ohne Umwege studieren. Die Steuern, die er deshalb früher zahlt, geben wir dann der Fachkraft in der sozialen Arbeit.
Mit 30? :D:D