Gibt es heutzutage noch genügend Unrechtsbewußtsein?

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallihallo und inzwischen guten Abend!

Vorerst, ich habe das Video nicht angeschaut. Da rege ich mich nur unnötig auf. Für die Inhaltsangabe reicht es, deine Frage und bisherigen Antworten zu lesen.

"Früher" gab es halt dieses ganze Social Media nicht. Und doch würde ich sagen, ich zumindest hätte mich hoffentlich geschämt, hätten meine Altersgenossen sich so verhalten (ich hätte mich sowas nicht getraut, aber auch nicht interveniert, Gruppendruck und so).

Auch wenn ich mich hier etwas aus dem Fenster lehne: Ich denke, das ist eine Folge der Entwicklung, dass Kinder zuhause zu wenig Bindung und damit Erziehung haben. Der anstrengende Teil der Erziehung wird mehr und mehr ausgelagert an Kindergarten, Schule, Kindertagesstätte, Hort. Die Eltern "müssen" ja beide arbeiten gehen. (Nicht dass ich grundsätzlich wieder zum Zustand von vor ein paar Jahrzehnten will, aber trotzdem stelle ich die Notwendigkeit eher in Frage.)

So werden die jungen Leute haltlos und kennen entsprechend keine Grenzen - woher auch.

Wie geht es euch mit dem Gedanken, daß ihr beim nächsten Krankenhausaufenthalt eventuell auf TikTok als Lachnummer landet?

Ich vertraue (aus Erfahrung) darauf, dass solche Personen die absolute Minderheit im Pflegepersonal darstellen.

Welche Konsequenzen sollte Deiner Meinung nach solches Tun haben?

Voll fette Abmahnung mit Strafpredigt. Handykontrolle von der Tagesverantwortung. Ob ich direkt eine Kündigung aussprechen würde, da bin ich mir aber nicht sicher.

Zum Thema Fachkräftemangel: Lieber eine Stelle unbesetzt lassen. Solche Leute schaden mehr als sie nutzen, und eine schlechte Kraft wertet nur den Beruf ab.

Und nein, die Gesetze wurden nicht geändert.

Hier auch noch von mir ein Lied, zur Abwechslung nichts christliches (Bild ist Standbild).

https://www.youtube.com/watch?v=-DzirlKY2-s

Woher ich das weiß:Hobby – Bin schon lange genug dabei, um das zu wissen.

Singvogelnest  01.09.2024, 11:37

In Schulen wird schon etwas dagegen gemacht, aber es interressiert diesen Kindern nicht, wenn du von früher sprichst, dann gab es auch dort Schulschwänzer die dann eher in Geschäften etwas geklaut haben, das Problem ist nicht immer bei den Eltern oder bei Lehrern zu finden, denn auch diese Kinder haben einfach weiter gemacht.

Das eigentliche Problem sind die heutigen technischen Hilfsmittel dazu, aber wenn jeder das so in Ordung findet, dann wird sich auch nichts ändern.

Guten Tag,

so was kommt immer raus und dann gibt es erfahrungsgemäß richtig Ärger - die Rechnung kommt immer dann, wenn man nicht mehr damit rechnet. Man muss nur ggf. einen langen Atem haben, aber alles kommt zurück - und das wie gesagt immer dann, wenn keiner mehr damit rechnet und alles wieder "ganz normal wie immer" seinen Gang geht.

Soviel aus meiner Warte: Personen, die mich im "Real Life" in irgendeiner Weise verunglimpft haben, mussten zumindest in meinem Erwachsenenleben immer mit Konsequenzen rechnen und haben die Klatsche dreimal zurück bekommen - und ich blieb auch dann hart, wenn jemand vor mir saß und weinte und versicherte, er habe es "doch gar nicht so gemeint". Ich erinnere an Bankleute, die meinen Kontostand nach außen trugen, so dass ich auf mein angebliches "Supereinkommen" angesprochen wurde (auffälligerweise aus dem Mund von diversen Leuten, die dieser Person verbunden waren; es musste ja rauskommen) oder an einen Arzt, der Behandlungsergebnisse raus tratschte. Die sind alle ihres Lebens nicht mehr froh geworden, aber nur so kommt man zu seinem Recht. Ich erfuhr wenig später, dass die besagte Person von der Bank hauptsächlich wegen unserer Gegenwehr die angedachte Karriere als Marktbereichsleiterin vergessen konnte, sie wurde dann irgendwo in die Peripherie versetzt in den Schalterdienst auf irgendeinem Dorf. Das hat sie mir wenige Monate selber später sogar gesagt, als wir uns trafen; keine Spur von Reue, nur die Frage, ob das hat sein müssen und ich mir vorstellen könne, wie sehr ich ihr wehgetan hätte. Meine Antwort war, dass sie ja nichts hätte ausplaudern müssen.

Wie geht es euch mit dem Gedanken, daß ihr beim nächsten Krankenhausaufenthalt eventuell auf TikTok als Lachnummer landet?

Ich bin sicherlich in mancher Hinsicht ein Mensch, den man als unangenehm wahrnehmen kann und der die Leute im Vorfeld schon dermaßen auseinander nimmt, dass sie wissen, was auf dem Spiel steht und wo ich überall meine "Homeboys" sitzen habe, die mir dabei helfen würden, die Person und ggf. das Krankenhaus hochgehen zu lassen. Dass ich so geworden bin und manchmal auch unerbittlich, obwohl ich für viele "der Nette" bin, hängt damit zusammen, dass man es mit mir schon im Kindergarten nicht gut gemeint hat aufgrund meiner Herkunft und Familie - man macht was mit.

Ich habe so was schon in ganz anderer Weise gemacht, würde es wieder genau so oder ggf. noch aggressiver (weil man sich mit den Jahren auch mehr traut und mehr raus nimmt weil man weiß, es geht) machen und die Leute wissen, dass ich zu so was fähig bin und Kontakte habe, die so was voran treiben. Mehr muss ich dazu nicht sagen.

Ansonsten halte ich es mit Karel Gott, das Lied kennst du sicher: "Jeder Tag ein neues Leben". Man muss nur seinem Herzen vertrauen, auch bei solchen unschönen Angelegenheiten, und man reift dran.

https://www.youtube.com/watch?v=buhNRGkLzO4


ps1980  08.06.2024, 14:25
Das hat sie mir wenige Monate selber später sogar gesagt, als wir uns trafen; keine Spur von Reue, nur die Frage, ob das hat sein müssen und ich mir vorstellen könne, wie sehr ich ihr wehgetan hätte.

Boah, das ist ja mal richtig dreist! Da hatte ich gefragt, ob es denn hat sein müssen, dass sie die geheimen Bankdaten herumerzählt und ob sie sich vorstellen könnte, welchen Schaden SIE damit angerichtet hat...

rotesand  08.06.2024, 14:34
@ps1980
Da hatte ich gefragt, ob es denn hat sein müssen, dass sie die geheimen Bankdaten herumerzählt und ob sie sich vorstellen könnte, welchen Schaden SIE damit angerichtet hat...

Darauf bin ich damals gar nicht gekommen - so habe ich nur gegenüber dem Bankvorstand argumentiert, den ich in einer Troika gemeinsam mit einem Bürgermeister a.D. und einer Rechtspflegerin aufgesucht habe, aber da haben wir uns auch gemeinsam eine Woche lang immer wieder beratschlagt und besprochen.

Von dieser Frau wurde ich dann beim Einkaufen angesprochen, es war bei irgendeinem Aldi oder Norma. Ich wollte ihr so was öffentlich ersparen und war auch einigermaßen überfordert, weil ich beim Einkaufen so was nicht auch noch machen wollte; es war in der gemeinsamen Wohngemeinde gut bekannt, dass ich sie mit Hilfe zweier mehr oder weniger gefürchteter Leute beruflich erlegt hatte und dass die Bank ihren Diener bei meiner damaligen Freundin und mir gemacht hat. Ich habe ihr nur gesagt, dass ich mir weitere Schritte eventuell vorbehalte und die Sache für mich emotional, formal und juristisch noch nicht ganz erledigt ist, aber gemacht habe ich seither nichts mehr. Ich kannte sie; sie war sehr ehrgeizig und es war sicherlich eine große Demütigung, dass ich, "der Nette", "der Harmlose" oder "der Ausländer" sie dran gekriegt habe. Das hat ihr weh getan.

Es geht aber noch weiter: Meine frühere Freundin wurde zehn Jahre später auf einem Aldiparkplatz auf eine Krankheit angesprochen, die sie mit Anfang 20 gehabt hat von Leuten, die aus der Arztpraxis heraus erfuhren, was sie damals hatte und gesagt bekamen, "die M. kann euch helfen, die hat das auch gehabt". Kam alles raus, dem Arzt habe ich juristisch die Hölle solange heiß gemacht, bis er sich schriftlich entschuldigt hat - dann wurde er angezeigt und aktuell wickelt er die Praxis noch ab bzw. sei täglich dort, um Schreibkram abzuwickeln. Wenn ich den noch mal sehen würde, würde ich ihn erstmal auslachen und dann auf die mir eigene rhetorisch messerscharfe Art (der Nette sieht zwar nett aus, aber er kann auch anders) dafür sorgen, dass er so sehr weint wie damals meine ehemalige Freundin, die daraufhin ins Krankenhaus musste und einen Nervenzusammenbruch erlitt. Man bekämpft Feuer nicht mit Feuer, aber leider hat man in solchen Gefügen nur damit Erfolg und ich muss sagen - es war erst ein kapitaler Ausraster von mir in aller Öffentlichkeit, der Besserung brachte. Ich war nicht stolz auf mich, aber es musste sein und seither ließen die meisten mich mehr oder weniger in Ruhe weil sie wussten, der Nette, der Ausländer, der dreht den Spieß rum oder hat es längst getan.

So was steht simultan für meine Heimatregion, in der ich erst der Ausländer war und dann der Akademikertrottel, der zwar Kohle hat, aber zu blöd war für die Fabrik und die Landwirtschaft - und es wird auch Inhalt eines Buches sein, an dem ich arbeite. Leicht fällt mir das alles nicht, aber ich halte es für nötig, für richtig und für wichtig, angestachelt auch von Büchern wie "Klasse und Kampf" (Ullstein; sehr lesenswert) und "Ein Mann seiner Klasse" (auch Ullstein; nicht minder lesenswert).

rotesand  08.06.2024, 14:39
@rotesand

Zu diesem Ausraster an prominenter Stelle sei gesagt: eigentlich müsste man sich für so was schämen und es ist auch nicht meine Art, aber das Maß war seinerzeit mehr als voll und danach wurde es tatsächlich etwas erträglicher. Meine Art ist das nicht, dennoch würde ich so was sofort wieder machen, wenn es wieder einer versuchen würde - denn manche lernen es nicht anders; denen muss man so kommen, so schade das auch ist.

Ich habe es mir angesehen und fand es extrem anstrengend.

Zum Einen hat Kevin so schnell geredet, dass meinem Gehör schwindelig wurde und zum Anderen ist der Pflegenotstand offensichtlich so extrem, dass sie gezwungen sind, so dumme, oberflächliche "Gänschen" einzustellen.

Unrechtsbewusstsein?

In einem Land, in dem (auch psychische) Krankheiten ein Wirtschaftsfaktor sind und die Einrichtungen gezwungen sind, Gewinne zu erwirtschaften, wundert es mich nicht, dass diese Empathielosigkeit "nach unten" abfärbt.

Wo wird da das Unrechtsbewusssein der Betriebswirtschaftler und des Kapitalismus erwähnt, die ursächlich sind, für so ein Verhalten mancher Angestellter?

Dieses dämliche Mädel ist nicht die Krankheit, sondern lediglich ein Symptom!

Solche Leute werden häufig durchs Arbeitsamt "rekrutiert", verdienen wenig, sind schlecht ausgebildet, haben auch sonst wenig (allgemein) Bildung oder sind sonstwie durchs "Wirtschaftsraster" gefallen und landen mit eine Helferausbildung auf Station.

Mich wundert da garnichts mehr.

Während solche Menschen meiner Altersgruppe sich anderweitig "profilieren", machen es die Genartionen y und z auf diese Art und Weise...


Singvogelnest  01.09.2024, 11:20

Das Problem liegt nicht an der Bildung, sondern an den Personen, wie oft findet man im sozialen Bereich Personen, wo man sich fragt, wie sind die dort gelandet. Ich selber habe schon Ärzte erlebt, die sich nur belustigt haben, statt zu helfen.

adianthum  01.09.2024, 19:51
@Singvogelnest

Ein Orthopäde zu mir: Machen sie sich mal obenrum frei (ich hatte übelste Schulterbeschwerden)..., ach sie sind schon über fünfzig, dann dürfen sie den BH ruhig anlassen...ha ha ha ha...(Ob ich dem wohl am liebsten eins aufs Maul gehauen hätte?!)

Ein Mitschüler bei meiner Ausbildung zur Arbeitspädagogin: Nirgends wird unter Kollegen so übel gemobbt wie im sozialen Bereich (Persönliche Erfahung seiner Frau, die seit Jahren in dem Bereich tätig ist)

Wir sind eine unsoziale Gesellschaft, Viele denken nur an ihren Vorteil und wie sie den erreichen können.

Und in einer Gesellschaft in der Krankheiten, Alter und Sorgebedürftigkeit nur als Wirtschaftsfaktoren einen "Wert" haben...🤷‍♀️

Meine Lieblingsfantasie: ALLE Frauen, weltweit!, lassen außer Brustkindern alles was versorgt werden muss daheim, und treten 48 Stunden in Generalstreik!

Der GESAMTE Wirtschaftsapparat würde sowas von nachhaltig zusammenbrechen, dass das Krachen bis in zum Mars zu hören sein würde! 😂

Auch ohne mir das Video angesehen zu haben:

Gerade in den letzten Jahren scheint das ein beliebtes Hobby mancher zu sein, ich selber nutze so etwas nicht. Mittlerweile frage ich mich, ob es "Normalität" in der heutigen Gesellschaft geworden ist und man die Menschenwürde und Menschenrechte einfach mit Füssen treten darf, oder ob man die zu Gunsten vieler Einwanderer abgeschafft hat. Nicht dass Deutsche die das machen besser wären!

Hallo euch allen hier in der Runde, heute zum Samstag Nachmittag.

Solche Videos von Pflegeeinrichtungen habe ich auch schon im Netz gesehen und habe nur mit dem Kopf geschüttelt, wie sich manche Angestellte verhalten.

Gut das es Leute gibt die das manchmal filmen oder es Überwachungskameras gibt, nur so können solche Fälle an die Öffentlichkeit kommen und die Schuldigen bestraft werden.

Man kann ja bald keinem Menschen mehr trauen, es sei denn man kennt ihn persönlich sehr gut. ¯\_(ツ)_/¯

Solche Fälle sollten auch mit der ganzen Härte der Gesetze geahndet werden, damit es andere abschreckt und es keine Nachahmer gibt.

Ein ruhigen, entspannten und möglichst sonnigen Samstag Nachmittag, wünscht Opi-Paschulke allen hier dir gerne mögen.

Genießt alle das herrliche Wetter und Wochenende, passt auch wieder schön auf euch auf und bleibt vor allem gesund so gut es nur geht. :-)

Bild:

https://cdnext.funpot.net/bild/funpot0000944194/4e/Samstag.jpg?c=3c6e5ac398

Bild zum Beitrag

 - (Recht, Gesellschaft, Erziehung)

warehouse14, UserMod Light 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 14:18

Das Verrückte ist ja, daß diese Leute sich selber dabei filmen indem sie auf Tik Tok livestreamen während sie im Dienst sind. 🤪

warehouse14, UserMod Light 
Beitragsersteller
 08.06.2024, 14:22
@OpiPaschulke

Ich frag mich halt auch, wo sich der Pflegekräftemangel versteckt wenn die stundenlang in ihrer Schicht Zeit zum streamen haben. 🤔

Als ich im Altenheim gejobbt habe hatte die Nachtschicht immer was zu tun. Manchmal gab es nicht mal ne richtige Pause. Zumindest nicht für alle gleichzeitig.

Singvogelnest  01.09.2024, 11:25
Gut das es Leute gibt die das manchmal filmen oder es Überwachungskameras gibt, nur so können solche Fälle an die Öffentlichkeit kommen und die Schuldigen bestraft werden.

Da ist was dran, aber wenn jeder sich einfach sagt, mich betrifft es ja nicht, dann wird sich nichts ändern. Eigentlich dürfte es solche Möglichkeiten in diesem Land eigentlich nicht geben. Wie viele nehmen dennoch täglich ihr Smartphone oder Smartwatch mit zur Arbeit obwohl (wie auch in der Pflege) so etwas nicht gebraucht wird.