Gibt ein bestrahlter Mensch die Strahlungen ab
Wenn ein Mensch starke Bestrahlungen gegen Krebs erhält, strahlt er das dann selber aus? Also werden die Strahlungen dann von seinem Körper wieder abgegeben und kann es sein das jemand der dann mit diesem Menschen zusammen lebt auch etwas von den Strahlungen abbekommt?
7 Antworten
Ja, nur haben wir leider hier in der BRD ein sehr lasches Gesetz um die Fam.mitglieder & andere Menschen vor bestrahlte Patienten zu schützen, deswegen wiegen sich viele Kontaktpersonen in einer trügerischen Sicherheit.
Alle Radiologischen Strahlen haben immer ihre spezifischen Halbwertszeiten. Schau mal da nach..m.l.G. h.: http://ec.europa.eu/energy/nuclear/radioprotection/publication/doc/097_de.pdf
Strahlenbehandlungen bei Krebserkrankungen werden meistens (über 95%) mit Photonen aus Beschleunigeranlagen durchgeführt. Dabei handelt es sich um ionisierende Strahlung. Diese kann -daher der Name- Stoffe (hier: Teile von Körperzellen) verändern (ionisieren), so daß die Zellen geschädigt werden und gfl. absterben. Das trifft in besonderem Maße auf Tumorzellen zu.
Bei dieser Behandlung wird der bestrahlte Mensch aber nicht radioaktiv (zumindest nicht in den hier interessierenden Größenordnungen). D.h. binnen bruchteilen von Sekunden strahlt der Mensch nicht mehr als er das zuvor tat (Goolge mal nach "innere Strahlung")
Daher ist es völlig unschädlich, sich in der Umgebung dieser Menschen aufzuhalten.
Ausnahmen bilden Menschen, die mit offenen radioaktiven Stoffen behandelt wurden, z.b. bei der Radiojod-Therapie. Die müssen sich deshalb für einige Tage in der Klinik aufhalten, bis die Strahlung der verabreichten radioaktive Substanz durch Zerfall soweit abgeklungen ist, daß die Grenzwerte unterschritten werden.
Es gibt noch ein paar wenige weitere Ausnahmen (Prostata-Seeds (HDR)), die hier aber wahrscheinlich nur weniger interessant sind.
Kurz: Wer nach oder während einer Strahlentherapie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ist für die mit ihm "normal" zusammenlebenden Menschen kein sonderliches Risiko.
Bei mehr Interesse kann man sich auch die aktuelle Strahlenschutzverordnung (2011) reinziehen. Die läßt sich leicht per gooogle oder Wikipedia finden.
Ja und nein. Bei bestimmten Therapien muss man radioaktive Stoffe zu sich nehmen, die werden dann auch wieder abgegeben und müssen evt entsorgt werden.
Bei Bestrahlungen mit Gammastrahlen strahlt der Mensch nach her nicht, das wäre zu vergleichen mit einer heftigen Sonnenbank. Die richtet was an, aber du leuchtest danach auch nicht.
Nein, es gibt aber starke Radionuklide (Isotope), die verabreicht werden, und dann strahlt auch ein Körper. Habe ich selbst erlebt bei einem Freund, der sehr sehr krank war in den 1980ern, der saß im Krankenzimmer hinter einer Bleiplatte! Ist kurz darauf verstorben.
Ach Nee!
Das kann ich mit Sicherheit sagen, ich hatte auch schon Bestrahlungen und mir hat niemnd gesagt, dass ich jetzt selber Strahlen abgebe! L.G.Elizza
Das ist Quatsch!
(dann ist noch die Frage, was immer du auch mit dem Begriff "radiologische Strahlen" gemeint haben könntest).
Gefragt wurde ja nach "Bestrahlungen gegen Krebs".
Diese Bestrahlungen werden in ca. 95% aller Fälle mit Photonen aus Linearbeschleunigern durchgeführt. Und genau wie beim Röntgen strahlen dadurch die damit behandelten Menschen selbst nicht. Und "spezifische Halbwertszeiten" sind ein Begriff, der für den Umgang bzw. die Behandlung mit (offenen) radioaktiven Stoffen wichtig ist, diese werden aber nur relativ selten zur Tumorbehandlung genutzt (z.b. bei der Radiojod-Therapie).
Und dein Link beschreibt die Strahlenschutz-Situation vor über 15 Jahren, seitdem wurde die Strahlenschutzverordnung mehrfach novelliert, zuletzt 2011.