Gerichtsverhandlung Jesu?

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Genau: Pontius Pilatus erkannte die Unschuld Jesus und wusch seine Hände in Unschuld. Damit wollte er seine Verantwortung als Richter auf die Entscheidung des Volkes übertragen, die die Kreuzigung Jesu forderten, weil sie von den religiösen Führern der damaligen Juden dazu angestiftet wurden.

Damit wurde Pilatus seiner wirklichen Verantwortung, Recht zu sprechen, nicht gerecht, sondern versagte vollends.

Er hatte Angst vor einem Aufstand, der ihm angedroht wurde und meinte, dass er sich beim Kaiser in Rom keine negativen Nachrichten leisten kann. Aus dieser eigenen Schwachheit und Angst verurteilte er Jesus zur römischen Geißelung und später zur Kreuzigung.

Hallo eifsarah,

man sagt Pontius Pilatus nach, dass er ein Fehlurteil gefällt hatte - bis hin zu einer Legende, wonach er sich selbst dafür hatte verantworten müssen und zum Schluss mit dem Tod dafür bestraft würde (in der Folge gibt es in der Schweiz den Berg mit dem Namen Pilatus).

Ich kann mir vorstellen, dass es im Imperium Romanum bei Gerichtsprozessen Aufzeichnungen gegeben haben kann, die auch archiviert worden wären und eine gewisse Zeit überstanden hätten. Soche Aufzeichnungen könnten Pontius Pilatus in einem Prozess in Rom zu Last gelegt worden sein. Es schein meines Wissens dazu nicht (mehr) bekannt zu sein.

Ich persönlich halte den Moment des Waschens der Hände in Unschuld für eher plausibel: er hatte, um des Landfriedens willen ein Schein-Urteil gefällt, und ggf. wurde Jesus gar nicht hingerichtet, sondern nur eine Geschichte und letztlich Legende erfunden.

Es wird u. a. vermutet, dass ein anderer verurteilter Straftäter hingerichtet, Jesus aber ins Exil geschickt wurde. Ob er sich damit tatsächlich abgefunden hätte darf, wieder fraglich bleiben.

Was jetzt davon stimmt, mag am Ende unterschiedlich plausible Vermutungen sein.

Ob man Jesu letztlich einen Landfriedensbruch hätte nachsagen können, mag offen sein. Ich gehe von einer liebenden Person aus, die sich nicht so schnell radikalisiert oder für solche Zwecke hätte instrumentalisieren lassen hätte. Er hätte eher den Dialog mit dem religiösen Establishment gesucht. Dass dieses in seinem Religionismus Jesum eher mundtot gesehen hätte, mag verständlich sein.

Überliefert ist, dass Jesus zwar provoziert hatte, aber es gab, was ich mal irgendwo gelesen hatte, wohl damals schon andere aktiven Zellen, die Terroranschläge verübt hatten. Die Provokation im Tempel hätte betrachte ich nach meiner heutigen Rechtsauffassung eher grenzwertig, wenn nicht auch legendär sein könnte.

Es werden sich noch viele Theolog*innen und Historiker*innen mit dem Thema befassen. Ich befürchte, es gibt keine weiteren Quellen mehr, die die eine oder andere neue Erkenntnis erbringen - es sei denn, die Archäologie fände noch etwas: z.B. solche Aufzeichnungen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Der Vorwurf war, Jesus habe sich zum König der Juden gemacht. Das wäre eine Auflehung gegen den römischen Staat und den Kaiser. Das war zwar gelogen, alle wußten es. Aber Pilatus wurde damit gedroht, wenn er Jesus nicht deswegen verurteilt, wäre die Konsequenz eine Beschwerde beim Kaiser im Rom. Das hätte die politische Karriere des Pilatus beendet. Daher hat er nachgegeben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Es wird eigentlich klar gezeichnet in der Bibel warum und wie!

Pontius Pilatus wusch sich deshalb natürlich die Hände weil er das Urteil über Jesus den Juden überließ, und er es nur bestätigte, weil er kein Unrecht gemäß römischer Gerichtbarkeit an ihm ausmachte.
Da Jesus Anspruch einer Königsherrschaft, König - Kaiser - Herr über (Gottes) Israel zu sein nicht von und gegenüber dieser Welt ist, war keinerlei Eingriff nötig, dazu brauchte es für Rom natürlich weltliche Ansprüche sodass man eine ausgehende Gefahr erkennen vermochte!

Aber natürlich haben Massen an Menschen und vorallem die führenden Männer im Volk Macht mit der Rom konfrontiert war und der man sich hier für scheinbaren Frieden gerne zugeneigt zeigte und so das Volk entscheiden ließ, unter der Autorität des Pontius Pilatus.