gedichtinterpretation: augen in der großstadt von kurt tucholsky
hab mich an einer versucht bitte tipps und verbesserungen! Das Stadtgedicht " Augen der Großstadt " von Kurt Tucholsky umfasst 3 Strophen mit jeweils 12 Versen . Das verwendete Reimschema ist [ ababccddefef ] und ist somit ein undefinierbarer Reim. Das Reimschema ist in den ersten 4 Versen als Kreuzreim [ abab] in den darauf folgenden 4 Versen als Paarreim [ ccdd ] und in den letzen 4 Versen erneut als Kreuzreim gegliedert, der sich wiederum in allen Strophen zum Teil wiederholt. In diesem Gedicht handelt es sich um das lyrische Ich, dass sein ganzes Leben lang mit Sorgen auf seinem Weg durch tausend Straßen immer und immer wieder eine Person trifft, die er am Ende einer Strophe mit "Zwei Fremde Augen, eine Braue, eine Pupille und ein Lid definiert" Daraufhin wagt er einen kurzen Blick und sieht sie nie wieder. Es kommt ihm so vor, dass ihn Millionen Menschengesichter anblicken und dass seine Augen winken und seine Seele klingen. Auf seinem Gang wandert er durch Städte und sieht dabei einen Pulsschlag lang eine Ader. Dabei steht er vor der Frage "Ist es ein Freund, ein Feind oder ein Genosse? und antwortertet mit: von den großen Menscheit ein Stück" Schließlich sieht er hinüber und zieht vorrüber und erläutert am Ende jeder Strophe "Vorbei, verweht, nie wieder". Ohne zu überlegen schließt man sofort den Schluß, dass das lyrische Ich eine Menge Sorgen auf sich zu tragen hat
2 Antworten
Ich erlaube mir mal, deine Interpretation zu zerpflücken und im Einzelnen zu kommentieren.
> Das Stadtgedicht " Augen der Großstadt > " von Kurt Tucholsky umfasst 3 > Strophen mit jeweils 12 Versen .
Sachlich falsch.
> Das verwendete Reimschema ist […] ein > undefinierbarer Reim. Das Reimschema > ist in den ersten 4 Versen als > Kreuzreim […]
Direkter logischer Widerspruch.
> In diesem Gedicht handelt es sich um > das lyrische Ich […]
Nein. In diesem Gedicht ist kein (explizites) lyrisches Ich vorhanden. (Anderenfalls wäre die Aussage nichtsdestoweniger obsolet: Das lyrische Ich ist per definitionem Teil der Handlung)
> [welches] immer wieder eine Person > trifft, die er am Ende einer Strophe > mit "Zwei Fremde Augen, eine Braue, > eine Pupille und ein Lid definiert"
Missinterpretiert: Die Beschreibung bezieht sich NICHT auf die "Person" (eigtl.: lyrisches Du).
> seine Augen winken und seine Seele > klingen
Nein. Steht so nicht im Text.
> [er] sieht […] einen Pulsschlag lang > eine Ader
Komplett sinnentstellt, hat Tucholsky so nicht geschrieben: Nochmal genauer lesen.
> Dabei steht er vor der Frage "Ist es > ein Freund, ein Feind oder ein > Genosse?
Freund oder Genosse? Orwell lässt grüßen. Verfälschte Aussage, du hast den Aspekt des Kampfes ignoriert.
> Schließlich sieht er hinüber […] und erläutert am Ende jeder Strophe
Temporaler Widerspruch.
> Ohne zu überlegen schließt man sofort den Schluß […]
Wie bitte? Überlegung ist die Grundvoraussetzung für das Schreiben einer solchen Interpretation und auch für Schlüsse i. Allg. Schlüsse werden übrigens gezogen.
Insgesamt - von den zahlreichen genannten Mängeln abgesehen - ist das keine Interpretation, sondern eine reine, teils unwahre Textwiedergabe. Leider in der Form ungenügend.
(S1 Z4,5,6) "Mit deinen Sorgen, da zeigt die Stadt dir asphaltglatt" und auf der Suche nach dem gewissen Etwas ist es aber nie eindeutig findet . ( S 1 Z9-12) "Zwei fremde Augen ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider, Was war das? Vielleicht dein Lebensglück vorbei, verweht nie wieder". Außerdem merkt man im Verlauf des Gedichtes , dass er weiß dass er in der Zukunft keine Lebensfreude entdecken kann. Er ist auf der Suche nach dem Lebensglück (Z11) oder der Freude welches er mit " Zwei fremde Augen ... die Braue, Pupillen, die Lider" beschreibt .Dies bekräftigt er mit " Was war das? Vielleicht dein Lebensglück?"