Gebärdensprache?

2 Antworten

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Es gibt nicht so viele Leute, die sich mit Gebärdensprache auskennen.

Meine Tochter hat DGS für ihre Arbeit mit Hörgeschädigten gelernt, aber nie so perfekt, dass sie ganze Vorträge im nötigen Tempo wiedergeben könnte. Es gibt also sehr unterschiedliche Stufen der Beherrschung. Sie hat oft im Gespräch mit uns LGB verwendet, konnte aber auch DGS. Doch oft konnten Schüler*innen ohne Hörrest DGS besser als und haben ihr bei der Verständigung mit anderen geholfen.

DGS-Dolmetscher lernt man sicher nicht ohne lange intensive Ausbildung durch Experten.

Mein Tochter könnte es bestimmt besser erklären, aber die hat als Lehrerin und Mutter für gutefrage.net keine Zeit.


Fontanefan  15.06.2025, 12:29

Heute habe ich eine Veranstaltung erlebt, wo über eine Stunde lang parallel zum Gesprochenen gebärdet wurde. dabei wurde sehr deutlich, dass die "Wortstellung" deutlich vom Gesprochenen abweicht, weil ja nicht Worte, sondern Bedeutungen und ihre Beziehungen zueinander wiedergegeben werden. Andererseits folgten da, wo Aussagen wortwörtlich wiederholt wurden, auch exakt die gleichen Gebärden, wobei ich den Eindruck hatte, dass bei der Wiederholung die Gebärden nachdrücklicher/energischer und ein wenig langsamer erfolgten.

Im vorliegenden Fall lösten sich drei Gebärdensprachler*innen ab. Mein Eindruck war, dass sie Texte der Ansprachen kannten und nur die verbindenden Worte simultan dolmetschen mussten. Vermutlich hatten sie die Gebärden für die einzelnen Teile der Ansprachen auswendig gelernt, so dass jeder einzelne weniger zu lernen hatte.

Da die Gebärden und die Worte nicht simultan verliefen, war sehr deutlich, dass Entsprechendes mit LBG (lautbegleitende Gebärden) nicht möglich wäre.

Fontanefan  15.06.2025, 12:48
@Fontanefan

Ich habe jetzt noch einmal in der Wikipedia zur Grammatik nachgelesen. Offenbar gibt es in den verschiedenen Gebärdensprachen wie bei Lautsprachen unterschiedliche grammatische Regeln.

Von meiner Tochter habe ich gelernt, dass die US-amerikanische Gebärdensprache weitgehend mit der französischen Gebärdensprache übereinstimmt, weil ein Franzose sie in den USA eingeführt hat.

Andererseits gelten es in der Gebärdensprache Nordirlands für manche Ausdrücke die Gebärden, die in dem ersten nordirischen Internat entwickelt wurden.

Als einmal Gruppen von hörbehinderten Kindern aus verschiedenen Ländern für einige Wochen zusammenkamen, sollen sie dem Vernehmen nach für Teile der Sprache gemeinsame internationale Gebärden geschaffen haben, mit denen sie sich in dieser Zeit verständigt haben. Das kenne ich freilich nur vom Hörensagen. (Mir wäre interessant, wie man Hörensagen in Gebärden wiedergibt. In Esperanto heißt es nach meiner KI "onidiro", entspricht dem französischen "on dit" und dem deutschen "man sagt".)

wieso die gleiche Frage 2 Mal? Hab eben schon gesagt wie ich das finde


Punkopossum763 
Beitragsersteller
 12.06.2025, 12:35

weil da niemand drauf geantwortet hat