Gasverbrauch der Wohnung wird durch Heizkostenverteiler angezeigt?

3 Antworten

Von Experte bwhoch2 bestätigt

An einer Fußbodenheizung befindet sich immer ein Wärmemengenzähler. Dieser zeigt den tatsächlichen Wärmeeintrag in die Wohnung an. Verluste, die vor dem Zähler auftreten, kann er nicht erfassen. Der Gasverbrauch am Kessel ist daher in der Regel deutlich höher.

In der Heizkostenabrechnung werden aber, nebem dem Brennstoffverbrauch, auch andere Kosten abgerechnet. Zum Beispiel Wartung, Schornsteinfeger, Emisionsmessung, Reinigung und Abrechnungskosten.

Nach Heizkostenverordnung werden aber nur 70% nach Verbrauch, der Rest nach Heizfläche abgerechnet.

Das mag auf den ersten Blick ungerecht erscheinen, aber es ist genau das Gegenteil. Die Brennstoffkosten machen nur einen Teil der Kosten aus. Alle anderen Kostenarten falla auch dann an, wenn kein Verbrauch stattfindet. Ohne den Flächenateil würdest Du dann die Grundkosten und Verluste für Leerstand oder Sparfüchse mitbezahlen. Das wäre dann ungerecht.

Rechenbeispiel:

Brennstoffkosten 1000€ Wartung, Abrechnung, Schornsteinfeger 500€. Es müssen also 1500€ umgelegt werden.

Nutzer A hat 50% Verbrauchsanteil. Nutzer B ebenafalls 50%. Nutzer C ist Leerstand und hat Nullverbrauch. Bei 100% nach Verbrauch würde Nutzer A und B jeweils 750€ bezahlen und C nichts.

Teilen wir jetzt 30% nach Fläche auf. Sagen wir 500€ nach Fläche wären je NE 166€. Also auch der Leerstand bezahlt 166€ Grundkosten. Die anderen Beiden Nuter dann entsprechend weniger.

Also statt 750€ dann nur 584€. Das ist deutlich gerechter!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite in einer Firma, die Nebenkostenabrechnungen macht.

Das von Dir angegebene Gerät ist ein Wärmemengenzähler. Dieser zeigt tatsächlich den Verbrauch in Kilowattstunden direkt an. Nicht jedoch den Gasverbrauch.

Dieser liegt aufgrund von Verlusten in der Anlage wahrscheinlich höher. Zudem werden die Kosten bei mehreren Wohneinheiten zwischen 30% und 50% über die Fläche umgelegt. Heizen Deine Nachbarn also mehr als Du, trifft Dich das zu einem großen Teil auch.

Der Verbrauch an sich wäre mit 22,72 kWh/(m²*a) sehr gut. Ein A+ auf dem Energieausweis, mutmaßlich ein ganz neues Gebäude.

Es kann natürlich auch sein, dass Du einfach sehr wenig aktiv geheizt hast. Dann wird die Umlage über die Fläche umso mehr ausmachen.

Woher ich das weiß:Recherche

mashcs 
Beitragsersteller
 24.10.2024, 07:30

Danke, heißt das das wenn die Nachbarn viel mehr heizen als ich und mehr Verbrauchen ich auch daran beteiligt werde? Das ist doch sehr unfair meiner Meinung nach 😂

schleudermaxe  24.10.2024, 08:00
@mashcs

Nicht so ganz, es wird ja so verteilt, wie Du es vereinbart hast, da läuft dann nichts unrund.

lisaloge  24.10.2024, 09:50
@mashcs

Nein, Du hast natürlich auch etwas davon, weil die Wärme ja nicht an den Trennwänden innerhalb des Gebäudes halt macht.

Solltest Du so gesehen zu wenig heizen, bewahren Dich Deine Nachbarn davor, durch Dein Verhalten Schäden an der Wohnung zu verursachen, die Dich noch viel teurer kämen.

Der Anteil der Umlage nach Fläche steht im Vertrag und ist auch gesetzlich vorgeschrieben.

Solche Geräte können das nicht, auch meine nicht, den GAS-Verbrauch kann ich nur am Eingangszähler ermitteln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung