Freund will dass ich Hausfrau und Arbeitnehmerin zugleich bin?
Hallo Leute,
ich gebe im Vorfeld schon mal zu, dass ich recht altmodische Vorstellungen habe. Ich habe einen Freund mit dem ich gestern über ein Thema geredet habe. Es ging darum, ob ich später wenn wir heiraten Hausfrau sein soll oder arbeiten gehe. Er sieht es so, dass ich am Anfang wo wir keine Kinder haben, arbeiten soll, bzw. er sagt es sei für mich von Vorteil. Und sobald wir Kinder haben, findet er ich solle zuhause bleiben und mich um sie kümmern, also nicht mehr arbeiten.
Klingt ja schön und gut, bis auf die Sache dass er findet ich solle arbeiten wenn wir noch keine Kinder haben. Mein Freund ist nämlich einer der sagt dass Haushalt,Kochen und Kindererziehung nur Frauenarbeit ist, er würde da nicht mit anpacken. Es würde also so aussehen, dass wir am Anfang beide arbeiten gehen, ich aber zusätzlich noch den ganzen Haushalt und Kochen schmeißen muss. Ist es nicht mein gutes Recht dann lieber von Anfang an zuhause zu bleiben? Ich meine wenn er da mit anpacken würde, wäre es kein Problem und ich würde selbstverständlich arbeiten. Aber ich finde wenn er zuhause nichts anrühren will, darf er mich nicht arbeiten schicken. Das ist unfair und so als würde man sich die Vorzüge aus beiden Modellen rausnehmen.
15 Antworten
Hey :)
Also ich persönlich würde davon abraten von Anfang an zuhause bleiben zu wollen, weil du persönlich nicht wissen kannst was in der Zukunft passieren wird. Ich meine damit, dass es passieren könnte, dass die Beziehung vielleicht irgendwann endet, dein Freund in nen Unfall verwickelt sein könnte oder ähnliche Dinge, die du vielleicht nicht mal erahnen kannst und wo du dann einen Job brauchst, der die Rechnungen zahlt. Da wäre eine Lücke im Lebenslauf nicht von Vorteil.
Ein anderer Grund dagegen wäre, dass du dich ja langweilen würdest, wenn du den ganzen Tag zuhause bleibst, während beispielsweise deine Freunde arbeiten, studieren oder ähnliches.
Ich bin teilweise überrascht, dass du nicht Karriere machen möchtest, da immer mehr Frauen Karriere machen möchten und eine eigene Familie zu gründen eher in den Hintergrund gerückt wird für eine Zeit, aber das ist deine persönliche Sache und du musst entscheiden, ob es die richtige Entscheidung ist oder nicht.
Ansonsten könntest du wenn du Kinder hast versuchen Teilzeit zu arbeiten. Da hast du immerhin genügend Zeit für Arbeit und die Kinder.
Ich wünsch dir noch viel Glück :) 🍀
Ist ja auch völlig okay, aber jetzt stell dir mal vor: Du bleibst jetzt daheim und hast keine Arbeit. Das Kinderkriegen geht nicht so schnell (habt euch ja bestimmt nicht vorab untersuchen lassen?) und dann trennt ihr euch nach 1-2 Jahre... Wie willst du diese Pause einem späteren Arbeitgeber erklären? Wie willst du wieder einsteigen? Zwischen "Karriere machen" und "sich absichern durch einen Job" ist ein riesen Unterschied. Ohne Kindererziehung werden dir keine Rentenzeiten angerechnet. Du musst ja auch nach dir schauen.
Ihr wärt nicht das Paar, das sich eine Zukunft vorstellt und es dann ganz anders läuft... Unfruchbarkeit, Trennung, Unfall, Tod....
Eine Freundin wurde mit 32 Witwe... die hat sich das so auch nicht vorgestellt. Man kann nie wissen und solange es keine guten Gründe gibt, sollte man auch arbeiten gehen.
"Wie willst du diese Pause einem späteren Arbeitgeber erklären?"
wow, das ist hart. schwere frage... vllt sagen "ich war in einer ehe und er war arbeiten"? ;) voll anspruchsvoll darauf zu kommen
Ich finde, wenn beide arbeiten... wird die Hausarbeit auch aufgeteilt! Ansonsten hast du die Doppelbelastung allein. Warum sollte Frau sich das antun?
Die einzige Frage in deinem Fragetext lautet ob es nicht dein gutes Recht ist von Anfang an zuhause zu bleiben wenn du eh den Haushalt komplett allein schmeißen musst.
Das würde ich erst mal mit "ja" beantworten.
Wenn du an deiner Ursprungskultur fest halten und dieses unemanzipierte Leben weiter führen und ihn heiraten möchtest, wäre eine Arbeitnehmerposition für dich ja eher "Erhalt von sozialen Kontakten" und weniger Existenzsicherung.
Wenn du mit seinen Ansichten leben und sie unterstützen kannst, ist dein Ausflug in die Arbeitswelt ja sicher eher kurz. Da kannst du ja überlegen was überwiegt: die unangenehme Doppelbelastung Arbeit/Haushalt oder die positiven Nebeneffekte wie doppeltes Einkommen, Rentenanwartschaften, soziale Kontakte/ Freundschaften die daraus entstehen, das Gefühl selbständig was auf die Beine stellen zu können etc. Ist ja auch alles nicht zu verachten.
Was wir davon halten in einer so "altmodischen" Kultur zu verharren hast du nicht gefragt und das geht ja erst mal auch niemanden was an.
Ich halte mich für frei und gesegnet mit meinem Mann. Für die allgemeinen Bedingungen in diesem schönen Land sind wir allerdings auch eher altmodisch. Ich bin bei den Kindern zuhause und er geht arbeiten und versorgt die Familie. Ich mag es so.
Überleg dir trotzdem gut ob er der Richtige ist. Nicht weil er ein Chauvi ist, sondern weil du schon jetzt leichte Unterschiede in der Lebensanschauung wahr nimmst. Sowas potenziert sich erfahrungsgemäß noch wenns ans Eingemachte geht. Es soll ja schließlich fürs ganze Leben sein. Vielleicht ist er es einfach noch nicht. Trotz altmodischer Ansichten sollte dein Ehepartner dich ja auch verdient haben.
Alles Gute!
Drücke ihm den Staubsauger in die Hand: Mach mal so, mach mal so, geht doch. Mach doch selber!
Das ist nicht ok, aber für dich waere einige Jahre Arbeitserfahrung zb als Kompromis Teilzeit gut.
Schau, dass du im Fall eurer Scheidung am Vermögenszuwachs beteiligt bist, schliesslich habt ihr das gemeinsam erarbeitet. Dies gilt auch für die Pensionskasse. Allenfalls, da du keine Versicherung hast, ist eine Art Lebensversicherung sinnvoll oder ein Konto wo nur du Zugriff hast und deiner Altersvorsorge dient.
Denn du gehst ein finanzielles/berufliches Risiko zugunsten eurer Gemeinschaft ein. Du machst keine Karriere, hast keine Arbeitserfahrung (oder nicht genug). Es ist schwierig, dass zu kompensieren.
Ich bin ja nicht mittellos. Habe ein Abitur und bin dabei ne Ausbildung zu machen. Das alles hab ich aber nur gemacht um ne Absicherung zu haben. An sich war ich nie daran interessiert Karriere zu machen, ist echt nichts für mich. Eine Familie gründen gefällt mir einfach mehr, komme auch aus Kreisen in denen das so üblich ist.
Danke :)