Fragen Reitunterricht (Quiz)

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Hast Du die Lernunterlagen für die Reitabzeichen? Dann schau Dir doch diese Fragen durch und formuliere sie im Zweifel grundschülergerecht um.

Und schau Dir auch an, wieviel davon Du direkt am Pferd bzw. Objekt zeigen kannst, dass es nicht so trocken ist: Heuqualität mal mit in die Hand nehmen, riechen, fühlen. Evtl. kannst Dir auch in Schuhschachteln Heu verschiedener Qualität packen und sie fragen, welches sie einem Pferd geben würden und warum und sie dann aufklären, was davon richtig getippt war.

Genauso kann man zeigen, dass gequetschter Hafer ranzig wird, indem man sich ganzes Korn in eine nicht luftdichte Packung füllt und in eine andere solche gequetschten Hafer und das lässt man eine Zeit ruhen und dann lässt man dran riechen.

Man kann sich vom Sattler Lederreste geben lassen und was regelmäßig mit guter rückfettender Sattelseife und nichtfettender Lederpflege behandeln und was mit Fett, das eine Schmierschicht hinterlässt und damit besprechen, warum es durchaus interessant ist, nicht einfach irgendwie drüber zu wischen.

Man könnte - aber nur, wenn die Pferde da, wo Du unterrichtest wirklich gut ausgestattet sind, nicht dass Du Deinen Arbeit- oder Auftraggeber disqualifizierst - zeigen, dass in einem im Schwerpunkt liegenden Sattel eine Klorolle in der Mitte der Sitzfläche liegen bleibt und anhand eines leichten Kindes, das anatomisch von der Beckenbreite her aber schon auf das Pferd und den Sattel passt, zeigen, wie sich das auf den Sitz auswirkt, wenn der Sattel nicht gut liegt, wie der Reiter dem Stuhlsitz nicht entkommen kann, wenn der Sattel nach vorne ansteigt und im Spaltsitz landet, wenn er nach vorne abfällt. Einfach, dass sie ein Gespür dafür bekommen, dass es zwar wichtig ist, dass der Sattel dem Pferd passt, aber eben auch wissen, dass die andere Reiterseite auch interessant ist.

Dann wäre noch eine Idee, das Bewegungsbild eines freilaufenden oder gerittenen Pferdes mit den anderen Kindern zu beurteilen. Die sich gegenseitig bei den Reitstunden zusehen lassen, deren Fragen von der Tribüne immer Raum zu geben, zu erklären, warum Du was korrigierst.

Unser Reitlehrer früher hat all das gemacht und uns immer mit einbezogen, quasi gesagt "schaut her, das Pferd läuft hier und da jetzt nicht so toll, was sollte ich jetzt der Reiterin sagen, damit es besser wird?" Zwei, drei Antworten abgewartet, dann seine Korrektur gemacht und erklärt, warum. Das geht für die reitenden dann manchmal langsamer, aber nächstes Mal sitzen die auf der Tribüne und bekommen den Mehrwert und es gleicht sich aus.

Zudem hat er immer einen Schüler 10 min "drangenommen", mit ihm was gearbeitet und dann gesagt "Pause, nächster". Schon vom Anfänger an, der vom Halten aus anreiten, wieder halten, wieder anreiten, wieder halten sollte. Ihm das 10 min gut erklärt und dann üben lassen - ein halbes Auge hatte er sicher drauf, was man tat, wenn man nicht dran war. Wer grade Entspannung gebraucht hat, ließ den Zügel lang, sein Pferd gestreckt im Schritt dahin gehen und beobachtete so mit wie die auf der Tribüne.

Leider sieht man das nicht mehr oft und ich habe den Eindruck, wir hatten weit mehr gelernt damals dadurch, dass wir Pausen hatten, wie sie für uns passend waren und wirklich alles erklärt bekommen haben. Wer wollte, konnte die komplette Zeit außer den 10 min Arbeitszeit Pause machen und einfach nur zuhören, zusehen, lernen. Das war super, wenn man ein bisschen "durchgebrannt" aus der Schule gekommen war und war mal mal fitter konnte man auch noch eine gute Zeit an dem Üben, was einem grade erklärt worden war oder was man letztes Mal erarbeitet hatte und gleich zeigen wollte, wenn man dann dran kam.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Wow, erstmal vielen Dank für den langen, ausführlichen Text!

Da hab ich nur ein paar Unterlagen noch, und da wollt ich das auch so in der Art machen, ich denke so bereitet man die am besten vor, falls sie mal ein Abzeichen machen wollen (bin grad nicht zuhause und hab die Sachen nicht da, darum kümmer ich mich erstmal um die anderen Sachen zum Thema Fragen und so ;) )

Genau sowas hab ich mir auch vorgestellt: Am Objekt / Pferd etwas zeigen. Das mit dem Hafer, Leder und Heu sind gute Ideen, die ich umsetzen werde! Bisher hatte ich nur so Ideen wie Körperteile zeigen, Reaktionen, etc...

Das mit dem Sattel ist auch super, und die Pferde sind gut ausgestattet, da würde das auf jeden Fall gehen. Stimmt, auch gute Idee, weil die meisten lernen halt nur dass es wichtig ist, das der Sattel passt und alles andere in der Richtung nicht...

Mit dem Bewegungsbild: Sowas will ich auch noch machen, das "Problem" (in dem SInn gesehen) ist nur, dass das EInzelunterricht ist, zumindest bisher. Aber wenn die Kinder alt genug sind und interesse am Longieren haben, also dass die das Longieren etwas lernen, da könnte man das gut mit einbauen. Oder dass auch bei so eine Stunde ich einfach erst Longiere und dann die Bewegung mit dem Kind beurteile, bzw. erstmal beurteilen lasse und dann erkläre - da finde ich kann man auch gut die Fußfolgen erarbeiten, auch wenn das recht schwer vom sehen her ist.

Von der Tribüne zusehen und "eigene" Verbesserungen der Kinder anhören, würde ich dann auf jeden Fall auch gerne machen, wenn ich mal mehrere Kinder da hab. Auch mit den Pausen find ich das wirklich sinnvoll, und ein guter Vorschlag. Was vielleicht auch sinnvoll wäre, so in der Richtung, dass man wenn ich z.B. 3 Kinder habe in einer Stunde, mit dem ersten Kind etwas erarbeite, während die anderen zusehen können oder selbst etwas machen können, dann kann das Kind die Lektion selbst für sich üben, bis es in der Stunde evtl ein Zweites mal drankommt.

ALso so in etwa, also so ähnlich wie du es geschrieben hast.

Vielen Dank, das hat mir ziemlich geholfen :)

Freue mich über weitere Vorschläge!

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@dadada15

Mit dem Sattel sehe ich vor allem so viele Menschen, die verzweifelt an ihrem Sitz rumpopeln, immer verspannter werden, so viele Lehrer, die dem Reiter sagen "sitz aufrecht" - ohne dass auch nur einer von ihnen drüber nachdenkt, dass dieser Mensch in diesem Sattel auf diesem Pferd überhaupt nie ordentlich sitzen können wird, ohne sich zu verkrampfen, was dann wieder Pferd und Reiter Losgelassenheit kostet und dass es vielleicht besser wäre, dem Reiter ein bisschen Einwirkungsverlust und ein bisschen unschönen Sitz zu gönnen, bevor er sich irgendwie drauf krampft, nur um "aufrecht" zu sein oder das, was so ähnlich aussieht. Je früher das der Mensch im Kopf hat, desto kritischer werden sie Schulbetriebe beäugen, wo der Sattel, der zuletzt einem Hafi gepasst hat auf einem Warmblut liegt, bei dem er sich vorne hochstemmt übers Polster.

Von der Tribüne zusehen geht ja auch, indem man dem Nachfolgeschüler anbietet, früher zu kommen und dem ersten, länger zu bleiben.

Genau das, wie Du es mit den 3 Schülern beschrieben hast, finde ich einzig sinnvoll. Immer alle im Auge haben zu wollen, dabei die Hälfte zu übersehen und dennoch immer alle drei zu stressen (man kann nicht abspannen, könnte ja dabei beobachtet werden), bringt ja auch nicht wirklich was.

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@Baroque

Genau, das stimmt leider... Sowas will ich auch vermitteln, es muss zwar eigentlich vom Sattel her alles passen, tut es in dem Fall auch, weil es kein großer Schulbetrieb ist, sondern im Moment nur 2 Pferde und das sind nebenbei Privatpferde - aber ich war auch schon bei Ställen, wo das eben so war, dass ein Sattel für 5 Pferde benutz wurde....

Ja, genau, das wäre auch eine Möglichkeit

Genau, das stimmt.... bei 3 Schülern kann man sich eigentlich auch wenn dann nur ein bisschen auf jeden konzentrieren, und dann lernt derjenige vielleicht ein bisschen, und wenn man lieber die Zeit aufteilt lernt jeder gleichviel und hat trozdem Pause

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Bin richtig gelb vor Neid bei so tollem Reitunterricht, den du da genießen durftest :-(

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@Aristella

Und für mich war es absolut normal ... ich kannte nichts anderes. An was für ein Juwel ich geraten war, wusste ich erst, als er in Rente gehen musste aufgrund eines Unfalls, indem ich keinen solchen Unterricht mehr finden konnte :-(

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Ich würde viel Praktisches machen, was auch zum Reitalltag gehört. Also zb zusammen Sattelzeug fetten und dabei die Teile üben. Auch mal die Pferde auf der Weide beobachten und dann fragen: Wer ist das Leittier? Wie verhalten sich die Tiere? Gibt es Außenseiter? Das fanden wir früher immer total spannend, wo unser Lieblingspferd in der Herde so steht. Körperteile kann man beim Putzen ein wenig miteinbeziehen, bei einer Putzkasten-großreinigung mal die Putzsachen (also für die Anfänger) erklären - so kann man Angenehmes mit dem Nützlichen verbinden. Vielleicht können die Kinder auch mal mit Futter machen, dann kannst du gleich erklären, warum zb ein Pferd mehr Hafer bekommt oder Zusatzfutter und kannst auch die Qualität miteinbeziehen. Welche Haltungsformen am besten sind kann man von dem Pferd als Flucht-,Steppen- und Herdentier ableiten.

Wir machen mit unseren Ferienkindern (mache oft mal Betreuer in den Ferien) auch oft erstmal grundsätzliche Sachen wie Führtraining, aufhalftern, Bügel einstellen an einem ruhigen Pferd. Gehört zwar nicht direkt zur Theorie, aber ist ja auch wichtig ;).

Hi, sowas mache ich mit manchen Kindern, das mit dem Einfetten und Beobachten, etc - aber leider sagen die Eltern da oft, dass sie jetzt fahren müssen. Mit dem Putzzeug erklären geht das schon besser, weil man das eben nebenbei machen kann, aber einige wissen eben nicht, dass auch so grundlegende Dinge wichtig sind.

Ok, ja, das ist auf jeden fall wichtig ;)

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moin.

wenn du ohne trainer A-C lizenz reitunterricht erteilst und damit geld verdienst, wirst du bald ein problem mit dem ordnungsamt bekommen. und wenn eins deiner kurskinder verletzt wird, zahlt keine versicherung einen pfennig- weil du die erforderliche qualifikation nicht nachweisen kannst, dass du in der lage bist, fachgerecht reitunterricht zu erteilen.

bricht sich eins der kinder den arm, zahlst DU. ist eins der kinder nach einem unfall queschnittsgelähmt, lebenslang. verlierts einen zahn- auch das ist teuer.

wenn du eine dieser lizenzen erworben hättest, würdest du diese frage kaum stellen. solche lehrgänge werden angeboten, kosten geld, setzen ein gewisses mindestalter voraus. und ohne eine solche lizenz BEKOMMST du erst gar keine betriebshaftpflichtversicherung, die aber unbedingt vonnöten ist, um so ein geschäft überhaupt betreiben zu dürfen. auch wenn der besitzer des betriebs das alles hat- in dem moment, wo jemand ohne lizenz reitunterricht gibt ( mit seinem wissen oder gar auf seine anweisung ) hängt er mit- der riskiert, seinen betrieb von heute auf morgen zu machen zu müssen.

also vorsicht mit der geschichte- kann ganz ganz bös ins auge gehen...

hoffe geholfen zu haben

Hallo,

nein, das stimmt nicht.

Ich bin bestens versichert, meine Mutter macht Heilpädagogisches Reiten mit Kindern, sie unterrichtet auch.

Ich fahre bei einem guten Reitlehrer regelmäßig zum unterrichten mit, um auch ANregungen zu holen - ich weiß auch sehr viel, was ich mache.

Ich wollte nur ein paar Theoriefragen wissen, die nicht nur so einfach sind wie "Nenne 3 Pferderassen", sondern etwas spezieller, aber Kindergerecht.

Danke trozdem, auch für deine Warnung - aber ich bin bestens Versichert und nichts, was ich mache, ist illegal, keine Sorge. Einen Trainerschein braucht man übrigens nicht: Mit einer Versicherung könnte sich jeder Reitlehrer nennen.

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@dadada15

moin.

hab mich grad nochmal schlau gemacht und war gelinde gesagt- schockiert, dass auch eine berittführerausbildung eines wanderreiters der versicherung ausreicht, um eine reitlehrerhaftpflichtversicherung abzuschliessen.

das ist mir so neu- ich lass mich gern eines besseren belehren.

ob das so in ordnung ist steht auf nem anderen blatt- nichtmal jeder mensch, der eine trainerlizenz hat, ist meiner meinung nach als reitlehrer geeignet- aber das ist subjektiv.

dann viel spass und erfolg bei eurem betrieb...

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Also ich nehme selber reitunterrivht allerdings schon etwas länger....also es werden oft bei und fragen gestellt wie: wwie heisst diese bürste und so, wie hei?t dieser Teil vom Zaumzeug, welche schrittarten gibt es, welchen takt hat schritt, drab, galopp,,,wie viele Phasen hat der galop!! usw.

Hey, ok, sowas mache ich auch, aber danke :)

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Bei mir früher in der Reitstunde sollten wir immer sowas machen wie "Mach mal die Augen zu und sag mir welches Vorderbein gerade vorne ist" und das halt im Takt: Rechts, Links, Rechts, Links... Und das halt dann auch mal mitten in der Reitstunde in allen Gangarten, mal mit den Vorder- mal mit den Hinterbeinen. Hinterher konnten wir besser sitzen, weil wir die Bewegung besser spüren und abschätzen konnten ;)

Hi, genau sowas mache ich auch :) Das ist auf jeden Fall sinnvoll...

Für Kinder, die später auch noch reiten (und eventuell auchmal hohe Dressurlektionen erarbeiten möchten) ist es wichtig, dass sie auch spüren, wann welches Bein abfußt, wegen der Hilfegebung, aber auch für die anderen Kinder ist es halt wichtig, um es besser spüren zu können Danke :)

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@dadada15

... vor allem auch für die Reiter, die ihre Pferde gesund erhalten wollen. Die müssen es noch mehr wissen, wie die, die mechanisch Lektionen abspulen. Den "gesundheitsbewussten" Reiter interessiert sofort nach dem Aufsitzen, ob und wie das Pferd ausbalanciert hat und warum.

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@Baroque

Ja, das stimmt - genau das versuche ich auch zu vermitteln. Darum baue ich teilweise auch bei jüngeren Kindern kurze Gymnaszizierende Phasen für die Pferde ein (in dem Alter besteht leider bei den wenigsten das Interesse daran) , z.B. Schulterherein, Kruppherein, etc. Oft erkläre ich auch nur teilschritte und erarbeite mit den Kindern sozusagen die Übung. Mit einem Erwachsenen, bzw (einem interessierten) Jugendlichen kann man eine Übung in einer Stunde komplett beginnen und reiten, soweit es mit dem Pferd möglich ist, und die Übung mehrmals dann in den weiteren Stunden wiederholen, Kinder brauchen da halt meistens länger, nicht nur, bis sie sich die Hilfegebung merken, sondern auch, um den Sinn des ganzen zu verstehen.

Bringt ja im ENdeffekt nichts, wenn ich die Kinder jede noch so gute Übung reiten lasse, und die klappt, wenn die nicht wissen, wozu eigentlich.

So wirklich gesundheitsbewusst sind die noch nicht ganz, aber ich denke, das ist in einem Alter bis ca. 10 oder 11 relativ normal, dass sie sich schon Gedanken machen, aber noch nicht so ... naja, keine AHnung. Nicht so intensiv.

Wie gesagt ich versuche, schon den jüngeren dieses Denken beizubringen, nicht nur "Ab aufs Pferd und gleich mal lostraben und bisschen Spaß haben", wenn da jemand auch noch spezielle Tipps hat, wie man das interessant gestaltet : Her damit ;) Mache zwar schon sehr viel in der Richtung, freue mich aber auch immer über Tipps =)

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