Frage an Lehrer: seid ihr manchmal von guten Schülern enttäuscht?
Es geht um folgendes: Wir sollten in Deutsch einen Aufsatz schreiben und haben den dann im Rundgang heute verbessert. Anschließend sollte jeder Schüler von dem Aufsatz, den er gerade anschaut, entscheiden, ob er gut ist oder schlecht. Meiner wurde unter die 3 schlechtesten gewählt (bin eig Einserschülerin in Deutsch), dazu muss ich sagen dass es viele bessere gab aber auch viele schlechtere (meiner Meinung nach). Das macht mich ziemlich fertig weil es auch in folgenden Punkt geht: Ich hab eine Schülerin abschreiben lassen und ihr Aufsatz (also meiner, ein bisschen abgeändert von den Wörtern her) war in der Endauswahl der sehr guten...Ich bin in der Klasse sehr unbeliebt und ich meine der Aufsatz war jetzt nicht so der Hammer aber doch nicht unter den 3 schlechtesten?! War es nur weil die Leute alle bloss auf die Bewertung (den Smiley) des Vorherigen geschaut haben, die schlecht war, weil- wie ich denke- den Schülern es egal war, ob er gut oder schlecht war, bloß weil sie mich nicht mögen? Grade die nicht so begabten in Deutsch kriegen oft tolle Bewertungen, weil sie viele Freunde haben...vor allem, die Abschreiberin hatte fast den selben Aufsatz in war unter den guten. Die Lehrerin hat die 3 schlechten und die 3 guten eingesammelt und liest die jetzt. Wird sie enttäuscht von mir sein oder denken, dass sie Bewertung nur wegen der Unbeliebtheit ist?
2 Antworten
Das ist eine sehr seltsame Methode von der Lehrerin. Viele Schüler können doch die Qualität eines Aufsatzes gar nicht beurteilen - da liegt es nahe, dass sie nach Sympathie urteilen.
Aber die wirkliche Beurteilung erfolgt doch durch die Lehrerin, oder? Sie ist doch Profi und müsste die Qualität deines Aufsatzes objektiv beurteilen können. Ich glaube nicht, dass sie sich dabei von der Negativ-Beurteilung der Klasse beeinflussen lässt. (Zumindest hoffe ich das - wäre sonst eine schlechte Lehrerin.)
Nun, wenn ein Lehrer gut ist, dann kennt er den Schreibstil seiner Schüler.
Wenn dieses Mädel, was du hast abschreiben lassen, eigentlich ausdrucksmäßig eher Mittelmaß ist und jetzt plötzlich Pulitzerpreisverdächtig was abliefert, was deiner Schreibweise bekanntermaßen sehr nahekommt, müsste deiner Lehrerin zumindest auffallen, dass da was nicht stimmt.
Schüler eine Arbeit bewerten lassen, ist in meinen Augen sinnfrei. Nicht nur aus Gründen der Beliebtheitsskala. Schülern, denen der Inhalt einer Arbeit egal ist, erfassen auch nicht den Sinn und bewerten demnach auch unlogisch.
Letztendlich sollte deine Lehrerin diese Aufsätze bewerten. Und wenn du so gut bist, wie du sagst, sollte am Ende auch eine andere Bewertung herauskommen für dich.
Deine Lehrerin würde sich vielleicht nur wundern, wenn du für sie nicht nachvollziehbar plötzlich schlechtere Texte abliefern würdest, als sie es von dir bisher kennt. Und dann wäre sie als gute Lehrerin auch nicht enttäuscht in dem Sinne von "Wie kannst du nur!?", sondern würde dich fragen, ob oder was los ist.
Enttäuschen kann im Falle von Menschen nur ein Verhalten, an dem deutlich erkennbar ist, dass sich absichtlich und bewusst keine Mühe gegeben wird und demjenigen alles am verlängerten Rücken vorbeigeht.
Die Sache ist, dass ihr Aufsatz nicht eingesammelt wurde sondern der 4. Oder 5. Beste war. Meinst du, dass Lehrer von Schülern in dieser Hinsicht manchmal enttäuscht sind oder kümmert es sie bei den vielen Schülern nicht?