Frage an die Christen hier, wascht ihr eure Hände vorm beten?

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Wenn ein Kind nach Hause kommt, müde, erschöpft und hungrig, so richtig schön dreckig und speckig eingesaut, rundum zufrieden und glücklich, weil es den ganzen Tag draußen gespielt hat und nun in die Geborgenheit seines zu Hauses zurückkommt, sich freut und aufgeregt seine Abenteuer erzählt was gibt es schöneres als solch ein Kind in diesem Moment?

Gott wird sich ganz sicher genauso über uns freuen, wie wir uns als Eltern über unsere Kinder freuen; vor und nach der Badewanne.

Früher war es üblich, dass die Kirchenglocken zum Gebet riefen und alle ihre Arbeit unterbrachen, um diesen Moment innezuhalten und ein Gebet zu sprechen, so wie sie waren. Feldarbeiter, Handwerker etc., die waren nicht klinisch rein.

Deshalb: nein, auch ich wasche mir vor dem beten nicht die Hände. Da müsste ich morgens ja erst aufstehen und dann beten oder Gebete unterlassen, weil es keine Waschgelegenheit gibt.

Gottes Haus ist überall, auch da, wo es keine Handwaschbecken gibt und so können wir zu jeder Zeit miteinander reden und anbeten.

Nein — jedenfalls nicht zwingend. Jesu folgende Worte kann man auch auf‘s Beten anwenden:

“Ist euch nicht klar, dass alles, was in den Mund kommt, durch den Magen geht und dann ins Abwasser gelangt? 

Was dagegen aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt einen Menschen. 

Zum Beispiel kommen aus dem Herzen böse Überlegungen: Morde, Ehebrüche, sexuelle Unmoral, Diebstähle, falsche Zeugenaussagen und Gotteslästerungen. 

All das verunreinigt einen Menschen. Aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt ihn nicht.“ (Mat. 15:17-20)

„Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer! Heuchler! Denn ihr macht den Becher und die Schüssel außen sauber, aber innen sind sie voll von Gier und Maßlosigkeit.“ (Mat. 23:25)

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Warum gerade die Hände und nicht den Mund? Ich kenne Leute, etwas Extreme, die spülen sich vor der Kirche den Mund mit Weihwasser aus, weil sie den Tag über soviel über ihre Nachbarn gelästert haben. Und ich weiß, dass sich die Priester in der Hl. Messe die Hände waschen, ehe sie das Hl. Opfer darbringen.

Aber so oft wie ich bete, da müsste ich ja ständig eine Wasserflasche bei mir tragen, wenn ich das nächste Stoßgebet spreche ...

Nicht speziell wegen dem Gebet.

Vor dem Essen, nach Hausarbeiten, wenn man "Geschäfte auf der runden Brille" erledigt hat.... - ja sicher.

Wichtiger als das Waschen der Hände ist, so wie es andere geschrieben habe, dass es im Inneren des Menschen so sauber wie möglich ist.

Sieht man da vor allem  Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,  Sanftmut und Selbstbeherrschung?

Wenn nicht, dann lieber Hände nicht waschen und dafür zuerst das Innere "reinigen".

Wichtig ist vor allem die innere, die geistige Reinheit im Gebet. Was äußerlich ist, kann für das Geistige allenfalls symbolisch sein. Wenn ich zwischendurch bete, habe ich oft nicht die Gelegenheit mir extra für das Gebet direkt vor eben diesem die Hände zu waschen. Das ändert aber nichts an meiner geistigen Reinheit und auch nichts an meiner Anerkennung Gott gegenüber. Im Gegenteil, wenn ich nicht nur zu Gott bete, weil es von mir erwartet wird, sondern weil ich es, unabhängig von einer Erwartung, möchte, zeigt sich erst die richtige Anerkennung Gott gegenüber.