Findet ihr es gibt Christen, die gar keine "echten" Christen sind?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Man kann die Sünde verachten, den Sünder aber muss man ehren. Viele Menschen begehen schlimme Dinge, dies kann man verachten. Aber trotzdem muss man dem Sünder mit Nächstenliebe begegnen. Der Glaube verpflichtet nicht jede beliebige Tat gutzuheißen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
Findet ihr es gibt Christen, die gar keine "echten" Christen sind?

Das kommt darauf an, was das Wort Christ bedeuten soll. Für mich bedeutet das Wort Christ, dass man den entsprechenden Glauben auf Christus, also auf Jesus bezieht, dem man den Titel Christus gab. Und wer glaubt dann eher an Christus? Jemand der an das glaubt, was Jesus lehrte, oder jemand der eher an das glaubt, was Paulus oder spätere Kirchendogmen vermittelten? Ich finde, da brauche ich nicht noch einen eigenen Standpunkt dazu vermitteln, denn die Tatsachen sprechen für sich. Die Lehre Jesu kann man immer noch in den Evangelien nachlesen, wenn man fähig ist, die klaren Worte genauso zu akzeptieren, wie sie geschrieben stehen, statt sie bewusst oder unbewusst auf Basis irgendwelcher Kirchendogmen zu interpretieren.

Das kommt auf die Definition des Begriffs "Christ" an...

Keith Green hat einmal gesagt:

  • "Going to church doesn't make you a Christian any more than going to McDonald's makes you a hamburger!" ("Jeden Sonntag in die Kirche zu gehen, macht dich genausowenig zu einem Christen, wie jeden Sonntag zu McDonalds zu gehen dich zu einem Hamburger macht.")

Im Endeffekt kommt es auf den Glauben an:

  • "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen" (Hebräer 11,6).
  • "Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben" (Johannes 1,12).
  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Alexander1610 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 14:25

Wer in unserer heutigen Zeit jeden Sonntag oder öfters in die Kirche geht, macht in puncto Glauben schon sehr sehr sehr viel.

Weil der Gottesdienst mit der Predigt und der Eucharistie geht ja auch nicht spurlos an dir vorbei.

Dieses Zitat von Keith Green oder andere haben hier Albert Schweitzer zitiert, was sinngemäß das gleiche aussagt, halte ich für einen Denkfehler und eigentlich klingt es sehr danach, dass man seine Faulheit schönreden will.

Geh erstmal jeden Sonntag in die Kirche. Mehr musst du nicht machen, das ist schon okay, dann kannst du noch mehr machen. Wer nicht mal jeden Sonntag in die Kirche geht, braucht sich seine Faulheit nicht schön reden.

chrisbyrd  30.03.2025, 22:15
@Alexander1610

Es geht dabei doch nicht darum, dass man nicht in Kirchen/Gemeinden oder Hauskreise, Bibelgesprächskreise usw. gehen soll. Ganz im Gegenteil ist das doch eine gute Sache!

Es geht dabei um Namenschristen, die sich Christen nennen und ab und zu mal in Gemeinden und Kirchen auftauchen (manche sogar regelmäßig), die aber gar nicht wirklich an Gott glauben und Ihm vertrauen und nicht so leben möchten, wie es Gott wohlgefällt.

Und darauf kommt es an: auf den Glauben!

Aber Gemeinschaft und Austausch mit anderen Christen ist natürlich eine gute und empfehlenswerte Sache. Aber vom MacDonalds-Besuch und dem Austausch mit MacDonald-Fans wird man eben nicht zum Hamburger... ;-)

Alexander1610 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 22:50
@chrisbyrd

"Es geht dabei um Namenschristen, die sich Christen nennen und ab und zu mal in Gemeinden und Kirchen auftauchen (manche sogar regelmäßig), die aber gar nicht wirklich an Gott glauben und Ihm vertrauen und nicht so leben möchten, wie es Gott wohlgefällt."

Wer heute nicht an Gott glaubt, tut sich das nicht mehr an in die Kirche zu gehen - darin liegt der Denkfehler von Schweitzer oder Green.

"Mein Ziel ist es Jesus nach zu folgen". - - Dann tue es doch einfach, um ein Christ zu sein!!

Albert Schweitzer sagte: Ein Mensch, der ständig die Kirche besucht, ist noch lange kein Christ. Ebenso wenig wird jemand, der in der Garage steht , ein Auto!


Alexander1610 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 21:16

"Albert Schweitzer sagte: Ein Mensch, der ständig die Kirche besucht, ist noch lange kein Christ. Ebenso wenig wird jemand, der in der Garage steht , ein Auto!"

Na wenn Albert Schweitzer sowas tolles sagt.

mooric  29.03.2025, 23:36
@Alexander1610

Zumindest achte ich ihn als ein Vorbild für die Christenheit! Ob er Ahnung von Autos hatte, weiß ich nicht!

Alexander1610 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 14:13
@BabySinclair123

Das man als Christ regelmäßig in die Kirche geht ist einfach das normale. Wenn man regelmäßig den Gottesdienst besucht und mit anderen Christen zusammen ist, ist das einfach ein Fundament. Deswegen muss man kein guter oder schlechter Christ sein. Es ist einfach ein Fundament.

Aber wenn nicht einmal das da ist ...

BabySinclair123  30.03.2025, 15:56
@Alexander1610
Es ist einfach ein Fundament

Das kann so sein, ja. Trotzdem macht einen das noch lange nicht zu einem Christen...

Ich finde in dem Zusammenhang interessant, wie der Name "Christen" entstanden ist. Die allerersten Jünger wurden "Menschen, die auf dem Weg sind" genannt. Und später dann Christen, weil sie Christus ähnlich waren und die Dinge taten, die er tat und gelehrt hat.

Sogesehen ist es richtig, dass es Christen gibt, die sündigen ("wer von sich sagt, er wäre ohne Sünde, der werfe den ersten Stein") und gleichzeitig sollen andere Menschen in dir den Christus erkennen können, wenn du an ihn glaubst.

Ich bin dankbar, dass Gott das Werk, dass er in mir angefangen hat auch zum Ende bringen wird und es ist mein Gebet, dass er mir hilft, ihn immer zu ehren und zu achten, wenn ich meinen Mitmenschen begegne. Aus mir heraus kann ich das oft nicht tun. Aber wenn ich nah an seinem Herzen bin und mir seiner Gegenwart ständig bewusst bin, dann hilft er mir.


Alexander1610 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 21:34

Ja, aber es gibt einfach Dinge die so gravierend falsch sind. Z. B. wenn sich jemand wie Donald Trump als Christ bezeichnet und wahrscheinlich wirklich für einen hält.

xyzxyzxyz887  29.03.2025, 21:40
@Alexander1610

Wir haben nicht über Menschen zu richten. Das ist allein Gottes Sache. Wenn jmd sagt, dass er Christ ist und er klaut zum Beispiel, dann darf die Gemeinde ihn dafür zurechtweisen und im Schlimmsten Fall muss er die Gemeinde verlassen, wenn er keine Einsicht zeigt. Wir dürfen die Sünde verurteilen, aber nicht den Menschen, damit er die Chance hat, Buße zu tun und zurückzukommen.

xyzxyzxyz887  29.03.2025, 21:42
@Alexander1610

Ja, dann kennen sie ihre Bibel nicht. Oder ich habe mich geirrt, dann möge man mir die Stelle in der Bibel zeigen. :)

Alexander1610 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 21:43
@xyzxyzxyz887

"l, dann darf die Gemeinde ihn dafür zurechtweisen und im Schlimmsten Fall muss er die Gemeinde verlassen, wenn er keine Einsicht zeigt."

Wer sagt das, bzw. legt das fest, dass er die Gemeinde verlassen muss?

xyzxyzxyz887  29.03.2025, 22:07
@Alexander1610

Nein, das heißt es nicht!! Wenn du das genauer wissen willst, empfehle ich dir, die Bibel zu lesen. Denn da steht es ja sehr genau drin und ich will dir hier auch nichts falsches erzählen.

Alexander1610 
Beitragsersteller
 29.03.2025, 22:16
@xyzxyzxyz887

Wie soll das sonst gehen? Der geht regelmäßig in die Kirche - wie soll man dann sonst dieses "Böse" wegschaffen?

BabySinclair123  30.03.2025, 00:05
@Alexander1610
Viele Christen verurteilen aber den Menschen.

Du ja auch...

wenn sich jemand wie Donald Trump als Christ bezeichnet und wahrscheinlich wirklich für einen hält.

Wir können nicht wissen wem Gott was vergibt und was nicht und würden wir wissen wer bereits "nach oben" oder "nach unten" gekommen ist oder kommen wird, würden wir uns bestimmt in beiderlei Hinsicht oft wundern

Alexander1610 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 09:45
@BabySinclair123

Ich verurteile ihn nicht. Das was er tut ist ja objektiv nicht christlich. Dafür muss man ja nur sinnerfassend lesen oder zuhören können.

Alexander1610 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 14:19
@BabySinclair123

Wenn jemand sein Geld mit Zuhälterei und Waffenhandel verdient und sich gleichzeitig als Christ bezeichnet, ergibt das keinen Sinn.

Das bedeutet nicht, dass ich auf ihn herab schaue. Ich könnte ihn auch fragen, was das soll. Es ergibt auch keinen Sinn, wenn man sich ungehemmt das Maul über andere zerreißt und gleichzeitig sagt, dass man ein Nachfolger Christi ist.

BabySinclair123  30.03.2025, 16:05
@Alexander1610

Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein / Warum siehst Du den Splitter im Augen deines Bruders und den Balken in Deinem Augen erkennst Du nicht

Christen haben nicht zu richten. Das heißt nicht andere Taten gut zu heißen, aber sie zu verurteilen steht uns nicht zu. Du möchtest doch auch Vergebung für deine Sünden haben, also warum soll Gott dem anderen nicht vergeben?

Schon mal das Gleichnis vom Zöllner und Pharisäer gelesen?