Findet ihr Biomasse/ Holz sollte zu erneuerbaren Zählen?

Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen

Ja gehört dazu 68%
Nein keinefalls 32%
Nur ein paar Ausnahmen (z. B. aus eigenen Garten) 0%

10 Antworten

Ja gehört dazu

mehr als eine grundsätzliche chemische Bilanz kann man nicht für eine solche Klassifizierung benutzen, sonst vermischt man verschiedene Begriffe miteinander und formt einen Sammelbegriff ohne anwendbare Bedeutung. Der Umfang einer Nutzung kann jede Energiequelle schädlich machen, wenn er nur groß genug ist (oder wie meine Schwiegermutter zu sagen pflegte: alles was man übertreibt, verwandelt sich in Trauer und Leid). Auch Erneuerbarkeit hat Grenzen. Die wirklich nachhaltige Lösung sind weniger Menschen - hohe Reproduktionsraten führen aus mathematischen Gründen ins Chaos, und nicht nur bei Kaninchen:

https://youtu.be/ovJcsL7vyrk

Von Experte myotis bestätigt

Hallo,

ich meine, wir müssen da einiges auseinanderdröseln:

Erst einmal werden da in dem Begriff "Speicherung" zwei Dinge miteinander vermengt:

  • Das eine ist sozusagen die Vorratshaltung, also das, was schon gespeichert ist. In diesem Sinne speichern natürlich Bäume umso mehr, je älter und größer sie sind. Ihre Biomasse besteht ja aus Kohlenstoffverbindungen, sprich aus umgebauten CO2.
  • Das andere ist die Speicherung als Vorgang, also die Neunlagerung von Kohlenstoffverbindungen. Hier ist es so, das Bäume im Laufe ihres Lebens ein unterschiedlich schnelles Wachstum haben, somit auch eine unterschiedlich hohe Neubildung von Kohlenstoffverbindungen. Irgendwann erreicht ein Baum den Maximalwert der Menge an Biomasse, die er jedes Jahr netto neu einlagert. Dies wird in Abhängigkeit von Baumart, Standort und vorallem individuellen Wachstumsbedingungen irgendwann erreicht. Noch zu Lebzeiten, zu Zeiten der höchsten Vorratshaltung, erreicht. Noch zu Lebzeiten kann die Bilanz eine Individuums negativ werden: Teile verfaulen und setzen CO2 frei, während anderswo noch Wachstum stattfindet.

Weiterhin ist für unsere Zwecke die Betrachtung des einzelnen Individuums nicht zielführend. Wenn ein Baum das größte Wachstum zeigt, dann beansprucht er ja für sich allein eine Fläche, die er sich zuvor mit zahlreichen Individuen teilte. Diese Individuen muss er erfolgreich ausgedunkelt und zum Absterben gebracht haben, oder sie wurden künstlich entnommen. Es geht also eher darum, was ein Wald pro Fläch3 an Kohlenstoff gespeichert hält und/oder neu speichert. Natürlich halten Wälder mit großen Bäumen am meisten gespeichert, aber junge Wälder nehmen pro Jahr am meisten Kohlenstoff auf. Also wäre es genau das, was wir im Moment brauchen. Und ich kenne auch keine bessere Methode, kurzfristig CO2 aus der Luft zu bekommen, als bisher unbewaldetete Flächen aufzuforsten. Wüsstest du etwas effektiveres?

In Zukunft werden Bäume nicht mehr so gut CO2 speichern können wegen Dürren, Borkenkäfern,...

Wir müssen vielerorts die Baumarten wechseln, mancherorts wird der Wald schlechter wachsen, mancherorts auch besser, aber was hat das damit zu tun, ob Holz erneuerbar ist?

Biomasse ist neben Kohle einer der schmutzigsten Energieträger was Luftverschmutzung angeht.

Vom Verbrennungsvorgang her ja, viel Feinstaub etc. Es wurde halt nie so viel Hirnschmalz in die Technik investiert wie bei Fossilen.

Wir entnehmen jetzt schon mehr Holz dem Wald als nachwachsen kann

Wo? In Mitteleuropa nicht, bei uns wird der Wald nachhaltig bewirtschaftet. Eine erhöhte Nachfrage nach Brennholz erhöht daher auch nicht den Einschlag. Allerdings heißt das auch, dass die Menge des verfügbaren Holzes begrenzt, nicht beliebig vermehrbar ist. Ja, Holz ist erneuerbar und nachhaltig, kann aber nur ein (kleiner) Baustein bei der Lösung unserer Probleme sein. Und, wir sollten möglichst viel davon langfristig verwenden, als Bauhholz, Möbel, etc, wo es noch lange nach dem Baumleben Kohlenstoff speichert. Aber den Teil, der dafür nicht taugt, da spricht nichts gegen eine Brennholz-Nutzung.

die Flächen brauchen wir für Lebensmittel (indirekt wird dadurch die Zerstörung der Regenwälder befeuert)

Den Satz verstehe ich nicht: auf was für Flächen besteht da einen Druck, sie zugunsten von Aufforstung aus der Nahrungsmittelproduktion zu nehmen?

Von Experte Pomophilus bestätigt
Ja gehört dazu

Ja selbstverständlich ist Holz nachwachsend...

Es ist sogar DIE erneuerbare und nachhaltige Ressource "herself"!

...und zumindest für Deutschland & Europa stimmen deine "Kritikpunkte" auch gar nicht...

Es wird eben nicht mehr als der Zuwachs genutzt - was meinst du denn wo der Begriff Nachhaltigkeit herkommt? ;o)

Die Bindung von CO2 sollte man in dem Kontext nicht auf den einzelnen Baum (80 Jahre meinetwegen) sondern auf die Waldfläche beziehen (du nimmst einen Baum raus, derweil binden aber 80 andere CO2...)

Usw.

Was ökologisch in Regenwäldern usw. schief geht ist was anderes - aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!

Ja gehört dazu

Biomasse ist ein wichtiges Speicher für die sogenannte Dunkelflaute. die könnte rechnerisch heute schon den energiebedarf für diese wenigen Tage im Jahr decken. praktisch klappt das natürlich nicht man kann ja keine Riesenkraftwerke vorrätig halten die nur an drei Tagen im Jahr laufen.

Es ist wichtig, dass Biomasse zur Energiegewinnung auf Abfall begrenzt bleibt und nicht extra Flächen dafür dem Wald oder der Lebensmittelproduktion entzogen werden.

myotis  24.04.2023, 18:38

Das Holz im Wald wird so oder so zu CO2 - egal ob verheizt oder verrottet...

...nicht falsch verstehen: Holznutzung meine ich natürlich nur nachhaltig, unter Schonung von naturschutzrelevanten Strukturen (Höhlenbäume und sowas)...

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Rheinflip  24.04.2023, 18:44
@myotis

Totholz hat wichtige Funktion im Wald, muss ich DIR doch nicht erklären.

Es gibt inzwischen auch Holzäcker zur Verbrennung. Finde ich nicht sooo super.

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myotis  25.04.2023, 07:26
@Rheinflip

Nein da sind wir einer Meinung!

Du hast "unter Schonung von naturschutzrelevanten Strukturen" schon gesehen?...

Ich rede hier natürlich "nur" vom normalen Nutzholz - bzw. gegen die Mär dass völlig ungenutzter Wald unbegrenzt CO2 binden würde...

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Ja gehört dazu

CO2 vermeiden und Feinstaub vermeiden ist immer noch nicht das selbe!