Fertighaus Bauen versteckte Kosten?
Ich und meine Familie suchen in Bayern einen Zweifamilienhaus Haus, doch wir sind am überlegen ob wir viellecht einen Fertighaus Bauen lassen sollen. Haben aber angst davor, dass es zusätzliche kosten dazu kommen wovon nicht die rede war. Kennt sich da jemand aus, und kann uns weiterhelfen? Wir möchten auch dass das Haus komplett fertig gebaut ist und nicht das wir dann noch von eigenen geld zb eine dusche oder eine badewanne einbauen müssen oder sonstiges, was eigentlich zu einen Haus gehört. Danke schonmal für eure antworten!
10 Antworten
Pauschale Antworten sind hier ziemlich schwierig! Ich lese jede Woche 2-3 Baubeschreibungen meiner Kunden. Dabei sind die meisten Lückenhaft, aber nicht alle.
Zu den Baunebenkosten gehören diese: https://www.hausbauberater.de/bau-nebenkosten
Was sich wegen einer lückenhaften Baubeschreibung ergibt, kann nur nach einer Anslyse der Baubeschreibung ermittelt werden. Siehe https://www.hausbauberater.de/pruefung-der-baubeschreibung
Gelockt wird mit niedrigen Preise.
ABER die Preise beziehen sich auf den reinen Rohbau.
Die Einzelnen Baustufen und die ganzen Extras die man da haben will, die kosten richtig Geld. Hinzu kommen die ganzen Baunebenkosten usw.
Das Grundstück ist ebenfalls noch zu kaufen.
Hinzu kommen die zwischenzeitlichen Baustopps, da irgendwo mal wieder nicht funktioniert hat oder nicht geliefert wurde. Den Bauverzug musst du auch bezahlen usw usw
Also aufpassen und bei mehreren Anbieter nachfragen und sich alles kalkulieren lassen.
Die Leistungsbeschreibungen sind heute so geschickt geschrieben wie die Bedingungen der Versicherungen. Ein Laie blickt das nicht. Deshalb auf jeden Fall einen zu Rate ziehen, der sich hiermit auskennt.
Uneinigkeit besteht immer über den Begriff "schlüsselfertig". Der Begriff ist nicht genormt und nirgendwo definiert. Der Bauherr träumt natürlich davon, dass er das damit das Rundumsorglos-Paket hat und nur noch den Schlüssel ausgehändigt bekommt und das pure Wohnen anfängt. Dem ist meist nicht so!!!
Ganz wichtig ist hier auch das Baugrundstück. In der Baubeschreibung finden sich oft Aussagen wie "Vorausgesetzt wird eine zulässige Bodenpressung von 200 kN/m²". Im Klartext bedeutet das, wenn der Boden zu schlecht ist, wird die Gründung angepasst. Je nach Erfordernis kostet das richtig viel Asche. Wenn du plötzlich eine Pfahlgründung brauchst, kommen Zusatzkosten im deutlich 5-stelligen Bereich auf dich zu.
Fertighaus ist nicht preiswerter als ein klassischer Hausbau.
Fertighaus hat für mich einen großen Nachteil, nachträgliche Änderungen an der Elektrik, den Sanitäreinrichtungen und am Grundriss sind mit einem unverhältnismäßig hohem Aufwand verbunden. Nachträglich bedeutet nach dem Einzug.
Versteckte Kosten sind immer die gleichen, egal welchen Haustyp man baut.
Die Verkäufer verschweigen, nicht immer aber oft:
Die Baunebenkosten, Notargebühren, Vermessungstechniker, Kosten für Bauanträge, Baustrom, Bauwasser, Kanalanschluss, Zufahrt/ Baustraße, Kosten für Pflasterarbeiten und Gartenerstellung, eine eventuelle Garage und die Vorbereitung des Baugrundstücks inkl. Erschließung (Gas, Wasser, Abwasser, Strom und Internet).
Was auch bedacht werden muss, unabhängig vom Haustyp, ist die minimale Ausstattung in den ersten Angeboten. Pro Raum 1 Leuchtstelle, 1 Ein-Ausschaltung, 2-3 Steckdosen. Damit muss man in einer Mietwohnung leben aber im eigenen Haus gibt es ganz andere Vorstellungen und DIE kosten Geld. In jedem Haus (wir wohnen im dritten) hat nur die zusätzliche Elektrik jeweils 5.000€ bis 8.000€ gekostet.
Der Schwiegervater meines Bruders hat ein Fertighaus (Okal) bauen lassen, die Baubetreuung und alles rundum war richtig gut. Aber als er nach Jahren das Bad verkleinern wollte ist er fast verzweifelt, weil in allen Wänden des Bades (16qm) Rohre und teilweise auch Elektro-Leitungen lagen.
In meinen Häusern weiß ich wo die Leitungen (Frischwasser, Abwasser, Strom, Heizung) liegen, ab dem 2. Haus sind diese auch im Plan eingezeichnet.
Wie kommst du darauf das Fertighäuser nicht günstiger sind? Da gibt es schon ein ziemlichen Unterschied. Hinzu kommt die Zeitersparnis. Jeden Monat den man nicht in der Mietwohnung wohnt, spart Geld.
Bei Änderungen an der Hausinstallation sehe ich kaum ein Unterschied. Ich muß grundsätzlich die Wand aufmachen. Allerdings kann der Bauherr vor dem Bau alles frei entscheiden. Das wird bei der Produktion der Elemente berucksichtig