Fehlende Motivation zum Üben?
Ich spiele mein Instrument seit über zehn Jahren und habe bereits mit großem Erfolg an einigen Wettbewerben teilgenommen. Seit geraumer Zeit habe ich allerdings kaum mehr Freude am Üben, was mich vor große Schwierigkeiten stellt.
Zunächst einmal mache ich selbst mir große Vorwüfe deshalb; ich fühle mich jedes Mal schlecht, wenn ich am Instrumentenkoffer vorbeikomme. Hinzu kommen die quälend unangenehmen Unterrichtsstunden, in denen mir vor Augen geführt wird, was ich in der letzten Woche versäumt habe, zu üben. Dabei trifft meinen Lehrer keine Schuld, denn genau dies ist ja seine Aufgabe, aber für mich ist das alles beinahe unerträglich.
Wenn ich nur auf mich hören könnte, würde ich wohl eine Pause unbestimmter Länge machen. Bei dem Gedanken an die Reaktionen von meinem Lehrer, meiner Familie und allen Bekannten, die wohl Verständnis zeigen, insgeheim mein Verhalten aber doch nicht verstehen und insgeheim kritisieren würden, kommt das aber nicht in Frage. Was würdet ihr mir in dieser Situation raten, zu tun?
3 Antworten
So etwas kenne ich auch, etwa nach der gleichen Zeitspanne Unterricht im Spielen eines Instrumentes wie du sie angibst! Es hat sich irgend etwas zwischen Routine und Zwang eingespielt! Ich denke du wirst um eine Pause nicht drum herum kommen! Du spielst nur noch für den Lehrer und für die die von dir enttäuscht wären wenn du aufgibst! Meiner Meinung nach solltest du unbedingt mit deinem Lehrer darüber reden!
Es bringt weder ihm etwas (abgesehen ggf. von den bezahlten Unterrichtsstunden) noch dir, noch denen die evtl. enttäuscht wären - warum auch immer! In den letzten 10 Jahren hast du bestimmt schon einmal ans Aufhören gedacht, aber nach absehbarer Zeit ging es weiter! Dieses Mal scheint es aber in nächster Zeit nicht weiter zu gehen!
Mach auf unbestimmte Zeit Pause, und finde in Ruhe für dich heraus ob du noch weiter Unterricht in Spielen des Instrumentes haben möchtest oder nicht! Lass dir Zeit um das herauszufinden! Lass dir weder bei der Entscheidungsfindung noch was den Grund oder die Dauer der Pause angeht reinquatschen! Nur so kannst du zu einer Antwort finden mit der vor allem du gut leben kannst!
Mach definitiv ne Pause, sonst wird es schlimmer. Rede am besten auch mit dem Lehrer darüber. Vielleicht kann er dich motivieren.
Ein neues Instrument oder neue Musikrichtung könnte auch helfen
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Interessen ändern sich im Leben, von daher ist es erstmal kein Verbrechen, wenn das passiert ist.
Macht Dir das Instrument keine Freude mehr oder ist es eher der Unterricht? Falls letzteres kann man evtl. am Unterrichtskonzept was ändern.
Ansonsten kann eine Pause hilfreich sein, dann solltest Du das aber kommunizieren, dann ist keiner überrascht oder enttäuscht.
Gruss
Ich kann Dir sagen, dass es mir vor langer Zeit mit dem Klavier auch so gegangen ist. Irgendwie hatte das für mich die Anziehung komplett verloren nach 3 Jahren Unterricht. Etwa zwei Jahre später habe ich mit Schlagzeug komplett neu angefangen und das spiele ich inzwischen bald 40 Jahre ... und bin immer noch neugierig drauf. Ich will damit sagen, eine Veränderung ist auch immer die Chance für was neues. Nimm sie ohne schlechtes Gewissen an und schau was sich entwickelt. Gruss
Ich denke, es ist das Instrument. Ich weiß, dass diese Gedanken irrational sind, aber ich fühle mich wirklich wie ein Verbrecher. Das ist, denke ich, das größere Problem — wie ich mit dieser Veränderung umgehen kann.