Fahrradrahmen kaputt wegen häufiger Fahrt auf Pflastersteinstraße?
Kann es sein, dass wenn man öfters auf einer Pflastersteinstraße Fahrrad fährt, dass nach ein paar Jahren der Rahmen bricht? Kann das der Grund dafür sein?
5 Antworten
In erster Linie ist dein Rahmen wegen der Bauart gebrochen. Der tiefe Durchstieg ist daran schuld, dass dass kleine Oberrohr so tief am Sitzrohr angebracht ist. Die Stelle direkt darüber, die bei dir ja auch gebrochen ist, ist dann die Schwachstelle der ganzen Konstruktion.
Der zweite Grund ist das Material. Es gibt verschiedene Arten von Aluminium. Bei dir wurde wohl die Standardqualität verwendet, wie bei den meisten City- und Trekkingrädern. Nicht ausreichend bei dieser Bauform, jedenfalls nicht auf Jahrzehnte. Durch Materialermüdung bilden sich zuerst Mikrorisse und dann zack, ist das ganze Rohr durch.
Ja, hart aufgepumpte Reifen und schlechte Wegstrecken haben diesen Vorgang beschleunigt. Trotzdem ist es nicht deine oder eines anderen Fahrers Schuld, wenn der Rahmen dann bricht.
Alu-Rahmen haben weitere Schwachstellen, die sich nicht ganz so dramatisch auswirken. Allgemein kann man aber sagen, dass es ein Alurahmen nicht im Entferntesten mit der Lebensdauer eines Stahlrahmens aufnehmen kann.
Stabilere Bauformen
der Mixte-Rahmen, auch für starke Männer stabil genug:
http://stahlrahmen-bikes.de/wp-content/uploads/Motobecane_Mixte.jpg
der Trapexrahmen, das Oberrohr sitzt schon höher:
https://www.boc24.de/images/products/1024/0169063_1852-0.jpg
der Anglais-Rahmen, fast genauso wie Mixte. Es reicht aber ein einzelnes Oberrohr, dass sich erst am Sitzrohr gabelt:
Und natürlich der klassische Herrenrahmen, der Diamant-Rahmen, die stabilste Konstruktion:
http://www.rund-ums-rad.info/wp-content/images/lexikon/diamantrahmen.jpg
Wenn du trotzdem den ganz tiefen Durchstieg suchst oder brauchst, würde ich nach diesen 10 Jahren Garantie auf den Rahmen gucken, wie sie die vsf fahrradmanufaktur anbietet, auch auf Alu-Waverahmen:
https://www.fahrradmanufaktur.de/de/katalog/city-2018/s-300-shimano-nexus-8-gang-796
Bei deinem gebrochenen Rahmen wurden ja trotz dem ganz tiefen Durchstieg nur normale Rohre genommen, wie sie auch bei allen anderen Bauformen Verwendung finden.
Natürlich können die Pflastersteine der Grund sein. Stell dir einen Draht vor, den du zwischen deinen Fingern immer wieder krumm und gerade biegst. Genau das gleiche passiert auch mit deinem Fahrradrahmen, wenn er auch nicht so stark gebogen wird wie dein Draht. Dafür wird der Rahmen jedoch viel häufiger gebogen. Durch das Biegen entstehen im Metall gleiche Ladungen und weil gleiche Ladungen sich abstoßen, verliert das Metall seine Festigkeit. Genau wie dein Draht fällt es mit der Zeit einfach auseinander.
Verhindern kann man das, indem man das Fahrrad so konstruiert, dass es sich auf der ganzen Länge biegt und nicht nur an einer bestimmten Stelle auf engem Raum. Wenn du deinen Draht ganz weit außen anfasst, kannst du ihn viel öfter verbiegen. Genau so ist das mit deinem Rad. Es ist falsch konstruiert. Es gibt an einer Stelle nach an der es nicht nachgeben sollte und es ist insgesamt zu starr und zu wenig flexibel.
Es gibt Fahrräder die einen Rahmen aus "runden" Rohren haben und es gibt solche, bei denen das Rahmenrohr platt gedrückt wurde. Dieser platte Rahmen hat eine sehr viel höhere Festigkeit und verbiegt sich vollkommen anders als ein rundes Rohr.
Wenn du dir dann auch noch die Schweißnähte ansiehst und dort eine sehr "dicke" Naht entdeckst, dann kann eigentlich schon fast nichts mehr schief gehen.
Früher hat man das anders gelöst. Da hat man über die Verbindung ein zweites Rohr gelegt und so die Verbindung verstärkt. Eigentlich ist das die bessere Lösung, denn so macht es die Natur auch. Der Ast an einem Baum ist am Ansatz immer etwas dicker. Doch mit dem platten Rohr geht es auch. Allerdings nur, wenn das Rad wirklich dick geschweißt wurde.
Hier kannst du dir ansehen, was ich meine. Du musst ein wenig scrollen, die Bilder sind ganz unten.
https://www.mtb-news.de/forum/t/aufbau-eines-neuen-enduro-light-fr-bikes.399041/
Nein. Das wäre so, als ob man früge, ob der Hebel der Fahrradklingel durch häufiges Klingeln abbräche.
Das müsste aber echt echt ein billigfahrrad sein... also das kann ich mir nicht vorstellen 🤔
Das Fahrrad wird all deine Kopfteinpflasterfahrten aushalten.
@Vierfarbeimer: Nein, der Rahmen ist bereits gebrochen. Fragt sich nur, ob es an der Pflastersteinstraße lag?
wenn es ein Rad von der Stange ist .. dann ja ..... Ich fahr meine Räder im Durchschnitt 4 bis 5 Jahre .. alle Bodenbeschaffenheiten die es gibt werden mitgenommen .... auch Bordsteinkanten werden übersprungen .. aber ein Rahmen ist bei mir noch nie gebrochen . ... und ich wieg 90 kg
Meines hat insgesamt 9 Jahre gehalten, davon war es 2 Jahre in in meinem Besitz. Ich wiege ca. 87 kg, die Person, die es vor mir fuhr, wiegt ca. 65-70 kg.
auf die Rahmen sind eigentlich auch bestimmt 8 bis 10 Jahre Garantie .... glaub Ich . Zumindest bei meinen 500 Euro Rädern .
Außer dem Fahren auf der Steinpflasterstraße hat es keine besonderen Belastungen aushalten müssen.
Allerdings habe ich immer beide Körbe voll beladen.
87 kg sind schon zu viel für so ein Rad.
Kräftige junge Männer ab so 90 kg kriegen so ziemlich die komplette Standardtechnik, die so angeboten wird, kaputt, auch die Herrenräder, selbst wenn der Rahmen dabei ganz bleibt.
Ist leider so. Man muss dann schon auf die Bauform, die Garantie und die Angaben zum Maximalgewicht gucken.
4 bis 5 Jahr nur? Irgendetwas machst du falsch. Meine Räder sind 12, 27 und 63 Jahre alt.
Doch. Heute ist das so. Neulich habe ich erst ein Mädchen(!) mit einem Rad gesehen, dass in der Mitte durchgebrochen war. Nur noch die Züge habe es zusammengehalten. Alu natürlich.
Könnte sein, dass bei 'Damenrädern' nochmal extra gespart wird, weil die ja nicht so belastet werden.
Danke für die Erklärung.
Was würdest mir für ein Fahrradtyp empfehlen?