Erfahrungen mit Analfistel OP

6 Antworten

Leider hat sich bis heute nicht viel verändert außer das heute meistens mit Laser operiert wird. Wenn die Sicherheitsbestimmungen für diesen Laser ständig überprüft und eingehalten werden, ist es eine Verbesserung auch wegen der Wundheilung. Mein Bekannter ist leider an eine Praxis geraten, wo das Motto war „Zeit ist Geld“. Man hatte vor der OP die Narkoseschläuche (Sauerstoff-Narkosegas-Gemisch) nicht auf Dichtheit überprüft. Während der OP ist dieses Gemisch ausgetreten und hat die Ärzte und Schwestern unbemerkt ein wenig benebelt. Plötzlich gab es durch den ausgetretenen reinen Sauerstoff eine Stichflamme und der Patient stand in Flammen. Der Laser hatte den Sauerstoff entzündet. Oberschenkel, Po und teile des Rückens hatten Verbrennungen dritten Grades. Übrigens das Selbe kann auch passieren, wenn mit einem Elektromesser (Elektrokauter) operiert wird statt mit einem Skalpell. Alles hat Vorteile und Nachteile.

Aus eigener Erfahrung kann ich glücklicherweise nicht sprechen, aber vielleicht hilft Dir meine Antwort ja trotzdem ein klein wenig weiter.

Eine Analfistel kann so ziemlich jeder Chirurg behandeln, dafür braucht es keinen besonderen Arzt-Tipp. Suche Dir einfach einen Chirurgen, welcher nach Möglichkeit auch in Richtung Proktologie spezialisiert ist und Du bist an der richtigen Adresse.

In Bezug auf die Behandlung hat sich in den letzten neun Jahren nicht viel getan. Die Behandlungsmethode ist weitestgehend gleich geblieben und wenn Du Dich für eine operative Behandlung entschlossen hast, sollte es danach auch keine größeren Probleme mehr geben, allerdings ist das auch von der korrekten Nachbehandlung abhängig. Natürlich ist es direkt nach der OP nicht gerade angenehm, insbesondere, wenn man Stuhlgang hat, aber das sind nur einige wenige Tage und ist bald danach vergessen.

Der einzige Unterschied zu früher besteht darin, dass man heute auch vermehrt den Laser zur Behandlung einsetzt, aber für den Patienten an sich macht das keinen Unterschied.

Man kann eine Analfissur, wenn sie gerade erst akut entstanden ist, auch sehr gut auf konservativem Wege behandeln, aber leider gehen viele Patienten aus lauter Scham erst viel zu spät zum Arzt und die Fissur geht ins chronische Stadium über. Dann ist es sehr schwer, sie noch zu behandeln und meistens bleibt dann wirklich nur noch die Möglichkeit einer operativen Korrektur. Wie gesagt ist die Nachbehandlung super wichtig und es muss auch extrem darauf geachtet werden, dass der Stuhlgang nach der operativen Behandlung weich bleibt, damit der operierte Bereich nicht wieder aufreißt.

Ich habe mal gegoogelt und diese Praxis hier klingt doch schon mal ganz gut. Dort wird inzwischen auch der Laser angewendet, was bessere Heilungschancen bedeutet.

http://www.endoskopie-mueller.de/

Die Praxis ist in Gotha.

Alles Gute

So ein Horror, das auch noch zu schreiben. Sowas kommt vieleicht 1 x in 10 Jahren vor. Also ich liege gerade im Bett als ich das hier gelesen habe. Meine Analfistel Op ist gerade mal 48 St. her. Also ein ganz frischer der hier schreibt. Zu aller erst folgendes : sucht Euch einen Arzt aus den ihr vertraut und der auf diesem Gebiet Erfahrungen hat. Folgendes müsst ihr Euch vorher besorgen, Bettschutzauflagen wie im KH, Schmerzmittel in Form von Tropfen oder Tabl., Salbe mit Schmerzstiller Substanz. Wer schreibt die Schmerzen sind nicht so stark, der hat eine andere Empfindung wie ich es habe. Zum Ablauf- (Ambulante OP) - morgens nüchtern in die Klinik, Aufnahme Papiere waren schon ein paar Tage vorher vertieg sowie das Gespräch mit dem Nakosearzt. Also- morgens nüchtern auf die Station gekommen um 7 Uhr, Bett und Schrank zugewiesen bekommen,( man muss sich aus Sicherheitsgründen Sachen für eine Nacht mitbringen) Um 7.30 Uhr zum Popo rasieren, 8.30 Uhr einen Einlauf über sich ergehen lassen. Zur OP um 9.30 Uhr. Habe die Uhr gesehen in der Zeit wo das EKG und die anderen Sachen vorbereitet wurden. Dann volle Dröhnung (Nakose). Im Aufwachraum das erste mal die Uhr gesehen, 13.30 Uhr. Wieder auf Station um 14.00 Uhr. Erste Schmerzstillernde Spritze kurz darauf. Dann irgend wann Arztbesuch am Bett (der Arzt des Vertrauens der auch operiert hat) erstattet Bericht. Aus einet Hämorrhoiden OP war eine ,, Analfistel " OP geworden. Bei mir etwa wie eine große Haselnuss. Alles wurde entfernt und teilweise vernäht. Anweisung immer schön nach dem Stuhlgang warm ausduschen und mit Salbe behandeln. Um 18.00 Uhr abgeholt nach Hause. Was soll ich noch sagen ,, ich lebe noch" abet die erste Nacht war die Hölle auf Erden, jedes puckern war zu spüren, man wuste nicht wie man liegen konnte. Was sols wenn die Schmerzmittel einen leicht beteubt hatten, konnte man einwenieg schlafen. Am nächsten Tag war es schon ein wenig besser, so wurde es mit der Zeit immer ruhieger im unterem Bereich. Ach so zum ersten Stuhlgang ,, keine Probleme" hat nur ein wenig gebrannt aber nach dem duschen ( das übrigens herrlich wirkt) alles wieder wie gewohnt. Nun kann es nur noch besser werden. ( hoffe ich doch)

Dann will ich mal Alle aufrütteln aber auch Mut machen!!!

Meine OP ist heute drei Wochen her. Ich hatte die Woche davor schon Schmerzen. Es war wie ein Pickel am Po. Dadurch daß ich meine Tätigkeit sitzen ausübe, tat das immer sehr weh. Normal (dachte ich) ist das so ein eingewachsenes Haar, was sich entzündet hat. Kam allein, Geht allein. Gegen Ende der Schmerzhaften Woche habe ich mir in der Apotheke Zugsalbe besorgt. Drauf geschmiert und Attacke auf die Arbeit. Samstags abends war mein Hinterteil heiß, Rot und dick geschwollen. Sitzen war nicht mehr. Also bei meinem Chef Sonntags krank gemeldet. Montags zu meinem langjährigen Hausarzt, dem ich sehr vertraue. (Es ist ja auch eine intime, schamvolle Angelegenheit). Er überlegte nicht lange: Irgendeine Creme drauf, Ansage: Morgen um 12 Uhr bist du wieder hier! Und wenn es dir komisch wird (Kreislauf, Fieber oder ähnliches), sofort ins Krankenhaus! ......

 Ich muss hier einwerfen, daß es die längste Nacht meines Lebens war! Ein Bekannter vor mir ist nur wenige Wochen vor mir operiert worden, er hatte Fieber, er hat es grade so geschafft. Ein anderer Bekannter ist daran gestorben, was ich aber erst später erfahren habe. Meine Hoffnung war: Es ist nur ein Pickel, der sich schwer entzündet hat! Das war mein Gedanke!.......

Mein Mann fuhr mich dann um 12 zu meinem Doc. Er holte das Skalpell, schnitt an... heraus quoll Darminhalt. Dann ging alles sehr schnell! Po nur kurz abgedeckt, Anruf in der Klinik, sein Kumpel, dort Chefarzt. 14 Uhr muss ich da sein. Genesung gleich mal gesetzt auf "Bis Ostern" wird nichts mit arbeiten gehen. Schnell die 15 km nach Hause gefahren, wie unter Trance ein paar Sachen gepackt, dann wieder zurück, aber in die Klinik. Ich musste sofort zum Chefarzt und der hat mir alles erklärt. Was passieren kann, Wo und wie die Fistel sitzt, was er je nachdem tun muss usw. Er sagte aber zu mir: ICH werde sie selbst operieren! Ich war voller Panik und habe Rotz und Wasser geheult! Aber er hat mir in seiner sachlichen Abgeklärtheit Sicherheit übermittelt. Dafür bin ich ihm jetzt noch dankbar! Ich sollte mein Zimmer beziehen, rasieren und Beruhigungstropfen und so... aber zu dem meisten kam es nicht. Um 15 Uhr lag ich im OP. Ansage: Das dauert etwa 20-30 Minuten. Um 17 Uhr kam ich wieder aus dem OP. Und mir ging es richtig gut!

Sicher, der Wundschmerz war da. Die Angst, was er jetzt operieren musste... Als ich dann das erste mal Pipi machen musste, hat mich eine Schwester auf die Toilette begleitet und mir erklärt, daß ich die offene Wunde mindestens 2 x am Tag mit dem Duschkopf reinigen muss, mit klarem, lauwarmem Wasser und auch die Wunde innen mit den Finger ausreiben soll. Und dann kam der Schock: Das war ein Riesenloch! Direkt hinterm Poloch bis zum Steissbein. Den Schock habe ich heute noch... er klingt aber ab.

Am nächsten Tag war dann sehr früh der Chefarzt auch selbst an meinem Bett und erklärte folgendes: Der Fistelkanal hat sich aus unerklärlichen Gründen von selbst verschlossen. Er musste nicht an den Schließmuskeln oder am Poloch selbst operieren. Aber das infizierte Gewebe hat er weiträumig ausschneiden müssen. Es wäre ein ungewöhnlich großes Loch, aber er habe mit Hilfe der Leuchtsubstanz alles raus schneiden können. Nachdem ich das erste Mal Stuhlgang machen konnte, durfte ich nach Hause. Man gab mir Betäubungssalbe mit (die ich aber nicht brauchte) Ein paar Kompressen, ein paar Handschuhe.

Heute muss ich sagen: Es geht.... sitzen tue ich auf einem Gymnastikball. Ich brauche Unmengen an Kompressen. Die habe ich mir jetzt in einer Onlineapotheke besorgt, sonst werde ich arm. In den ersten zwei Wochen hatte ich weiter großen Wundschmerz. Habe auch öfter mal nach Schmerzmittel gegriffen. Seid einer Woche habe ich Betaisodonna. Ich brauche keine Schmerzmittel mehr. Ich habe durch diese Salbe das Gefühl, daß es täglich besser wird. Wundsekret habe ich auch noch, das dauert auch.

Fazit bisher: Leute, wenn ihr im Gefühl habt, da stimmt was nicht, dann geht SOFORT zu einem Arzt eueres Vertrauens! So eine Analfistel kann durchaus tödlich enden! Grade dann, wenn man nicht unbedingt schmerzempfindlich ist! Dann ist die Gefahr umso größer.

Ich selbst hätte mindestens 4 Tage früher gehen sollen, da wäre die OP Narbe nicht so heftig ausgefallen.

Pfeift auf Schamgefühl... es kann um euer Leben gehen!!!!