Einzelunternehmen Gewinne verlagern

7 Antworten

deine überlegung ist soweit richtig.

du kaufst ware für 10.000 euronen, bezahltst diese noch am 30.12., somit betriebsausgabe im "alten" jahr.

nur im neuen jahr verkaufst du diese ware, somit hast du einen gewinn wo die ausgaben im vorjahr liegen.

dieses spiel funktioniert leider nicht jedes jahr, da ansonsten am jahresende immer ein höherer betrag investiert werden muß, um den gewinn zu drücken.

Aber ich kaufe ja Waren, die nicht zum zeitnahen Weiterverkauf gedacht sind. Also generiere ich damit keine weiteren Gewinne. So steigt der Gewinn nicht von Jahr zu Jahr.

Wie lange macht das Finanzamt das mit? Wenn ich nach 5 Jahren noch keinen Gewinn ausweise, vermutet das Finanzamt doch Liebhaberei?

@Dieter5000

das finanzamt wird immer hellhörig, wenn die gewinne nur minimal sind.

es gibt für sämtliche branchen in deutschland sog. branchenkennzahlen für das finanzamt. hieraus liest der finanzbeamte / die finanzbeamtin ab, wie hoch der rohgewinn (bei wareneinsatz) bzw. der gewinn sein sollte. weicht das eigene unternehmen ab, so wandert es auf der liste für die betriebsprüfungen weit nach oben. leider (bzw. für uns gottseidank) hat der staat zuwenig betriebsprüfer, so daß die "wartelisten" bei den prüfungen relativ lange sind.

und wenn du mit nicht zeitnahen weiterverkauf deine goldmünzen meinst: siehe kommentar weiter unten, funktioniert nicht. dann würde jede aktiengesellschaft aktien kaufen, kaufen, kaufen, um keine gewinne zu haben.

Was meinst Du mit "Wertbeständiges"?

Weiter unten schreibst Du etwas von Goldbarren oder so.

Wenn Du als Einzelunternehmer eine Gastwirtschaft hast oder Schuhe reparierst oder eine andere Tätigkeit ausübst, wird es nicht möglich sein, den Kaufpreis für das Gold sofort als Betriebsausgabe abzusetzen (Ausnahme: Goldschmied).

Wenn der Kauf überhaupt als betrieblich anerkannt würde, wäre das Gold Anlagevermögen.

Eine Abschreibung darauf ist nicht möglich, nur eine Teilwertabschreibung, wenn es nachhaltig an Wert verliert.

Ergebnis: Geld ausgegeben, aber den Gewinn nicht gedrückt.

Ich muss nur eine EÜR machen und habe ein Einzelunternehmen nebenberuflich. Bisher habe ich einfach die Gewinne versteuert zum Grenzsteuersatz (>40%). Cleverer wäre es jedoch einfach Goldmünzen zu kaufen und bei der Rente wieder zu verkaufen, mit deutlich geringerem Steuersatz.

Was soll denn daran clever sein ? Warum sollte man Goldmünzen überhaupt über ein Gewerbe an- und verkaufen und versteuern ? Kaufe dir privat Goldmünzen und verkaufe sie, wenn du auf Rente gehst. Dann sparst du dir die EkSt auf den Gewinn. Die Verwaltung eigenen Vermögens ist ja schließlich auch kein Gewerbe.

funktioniert nur leider nicht!!

haben die goldmünzen etwas mit deinem unternehmen zu tun? ich denke nein. selbst wenn, wären die goldmünzen sogenanntes umlaufvermögen, d.h. die anschaffungskosten würden den gewinn NICHT mindern, sondern fortgeschrieben und bei verkauf dem erlös gegengerechnet, d.h. nur die differenz aus an- und verkauf wird versteuert

Klar kann man das machen. Aber irgendwann, spätestens zur Aufgabe des Gewerbes, musst du alles was noch am Lager ist versteuern.

Ansonsten frage ich mich, warum man Goldmünzen überhaupt über ein Gewerbe an- und erkaufen und versteuern sollte? Wenn es nur um Goldmünzen geht, damm kaufe sie dir privat und verkaufe sie, wenn du auf Rente gehst. Dann sparst du dir die EkSt auf den Gewinn. Die Verwaltung eigenen Vermögens ist ja schließlich auch kein Gewerbe.

das hängt jetzt weniger von der Unternehmensform ab, sondern ob Du bilanzieren musst, oder eine EÜR machen darfst. Bei der EÜR ist das ein bekanntes Feature. Ab gewissen Umsatzgrenzen ist es eben nicht mehr erlaubt.