Darf mein Psychologe meinen Eltern von Selbstmordversuch / -gedanken erzählen?

5 Antworten

Sie meinte allerdings, dass sie es meinen Eltern erzählen wird, weil eine Gefahr für Leib und Leben besteht.

Und aus diesem Grund muss sie auch mit Deinen Eltern sprechen - um Deine Eltern für Dein Verhalten zu sensibilisieren. Ansonsten müsste sie Dich wohl umgehend einweisen lassen. Sie wird hier nicht auf irgendwelche Details eingehen, sondern Deinen Eltern / Deiner Mutter sagen, dass Du akut suizidale Gedanken hast.

Mache Dir bitte diese Unterschiede bewusst - Dein Therapeut wird keine Inhalte aus Euren Gesprächen wiedergeben.

Würde es etwas daran ändern, wenn ich jetzt sagen würde, dass ich da nicht mehr hingehe und alles absage?

@goldenlaura

Bitte begreife, dass dieses Gespräch zu Deinem Schutz geführt wird und nicht um Dich zu verraten. Und Dein Therapeut wird abschätzen können wie er dies Deinen Eltern beibringt. Ich wünsche Dir jetzt, dass Deine Eltern damit verantwortungsvoll / vernünftig umgehen können.

@wilees

Der Psychologe weiß aber von dem scjlechten Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern und auch, dass sie eben NICHT vernünftig damit umgehen können.

@wilees

Er hat mir sogar schon empfohlen auszuziehen was ich auch bald versuchen werde...

@goldenlaura

Dann bitte ihn um eine Einweisung zur stationären Aufnahme in eine KJP und um ein Gutachten / Attest / Empfehlung für das JA damit diese den Auszug zur Erhaltung / Förderung Deiner seelischen Gesundheit unterstützen können ( § 35 ff SGB VIII )

@wilees

was heißt KJP? Ich war schon beim JA aber die haben keine Kinderwohlgefährung gesejen

@goldenlaura

KJP = Kinder und Jugendpsychiatrie.

@wilees

Achso, ich möchte aber nicht in die Psychiatrie

@goldenlaura

Dann darfst du deine Gedanken nicht weiter ausposaunen. Sonst geht das ganz schnell gegen Deinen Willen!

Natürlich haben Psychologen Schweigepflicht und diese gilt auch, jedoch musst du bedenken das sich dies bei Erwachsenen und noch Minderjährigen unterscheiden kann.

Wenn also eine Gefahr besteht, kann der Psychologe dies deinen Eltern mitteilen.

Gruß!

Also in meinem speziellen Fall darf er es erzählen?

@goldenlaura

Selbst Ärzte dürfen unter gewissen Umständen die Schweigepflicht brechen.

Natürlich nicht jedem gegenüber, dennoch gibt es Situationen, in denen es erlaubt ist.

@goldenlaura

Ja. Und was ich gut finde, ist, dass er es dir vorher offen gesagt hat.

Psychotherapeuten haben Schweigepflicht, aber bei einer Gefährdung des Kindeswohls, erst recht bei Suizidgedanken und detaillierten Planungen, müssen sie die Schweigepflicht brechen. Sie gilt dann als minderes Rechtsgut.

@Dahika

Ach obwohl ich das jetzt nicht mehr habe?

@goldenlaura

Es ist deine Entscheidung, ob du das als Vertrauensmissbrauch ansiehst. Du bist aber erst 15, also fast noch ein Kind. Vielleicht, hoffentlich wirst du das in 10 Jahren anders sehen und mit Dankbarkeit an deinen Psychotherapeuten zurückdenken. Manchmal müssen Erwachsene Dinge tun, die Kinder nicht wollen.

@Dahika

Wieso sollte ich ihr dankbar sein? Sie hat mir etwas anderes erzählt, mich angelogen und will mich an meinr Eltern verraten, obeohl sie genau weiß, was dann passiert.

Hey. Ich glaube Du stellst diese Frage, weil Du auch Angst davor hast, dass Deine Eltern das erfahren. Lass uns darüber sprechen: was ist Deine Angst?

Da du noch Minderjährig bist: Ja. Darf er/sie. Sie sind deine erziehungsberechtigten und falls du etwas derartiges vor hattest wären sie für dich noch verantwortlich. Hätte er/sie deine Eltern nicht benachrichtigt hätte er/sie dich auch theoretisch bei sehr konkretem verdacht einweisen lassen können (mit erlaubnis der eltern)

Das mit der Patientenakte weiß ich nicht genau, aber ich denk mal, da der Therapeut ja zu dir ein vertrauensverhältnis haben möchte sollte er das nicht unbedingt machen, da er oder sie dieses verhältnis sehr schädigen würde. Hängt also eigentlich sehr vom Therapeuten ab.

Alles gute :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Naja, wenn er sowas zu meinen Eltern sagt, ist das Vertrauensverhältnis ja eh geschädigt. Werde da deshalb auch nicht mehr hingehen denke ich

@goldenlaura

Liegt eh ganz bei dir. Wenn du ihm nicht vertraust dann bringt sich die ganze Sache sowieso nicht viel. Such dir einfach jemand neuen und beziehe deine Eltern einfach nicht da mit ein. Dann werden diese auch nicht so groß zum Thema, ich versteh das voll gut, dass man mit 15 sowieso schon langsam auf eigenen Beinen stehen will ;) Liebe grüße

@CMFan338

mit 15 braucht man noch die Einverständniserklärung. Wollte das auch ohne eltern machen, war sogar zwei Mal heimlich da, aber ich nrauchte die Unterschrift

@goldenlaura

Er hat das Vertrauensverhältnis nicht geschädigt, da er nicht hinter deinem Rücken vorgegangen ist. Du hast das Vertrauen verloren, was ich schade finde.

@Dahika

Vorher wurde mir etwas anderes erzählt

@CMFan338

Ich finde, es wird viel zu schnell empfohlen einen neuen Therapeuten zu suchen. Es kann doch nicht sein, dass immer wenn man mal nicht ganz zufreiden ist und alles super bequem, dass man dann den Therapeuten wechselt wie seine Unterhose. Als müsste man immer auf ein like/dislike-Button drücken. Klar gibt es Punkte in einer Therapie, die man mal überwinden muss. Aber das kann man ja gleichzeitig wieder zum Thema machen, indem man zum Therapeuten geht und sagt: ich weiß gar nicht so richtig, wie ich damit umgehen soll und ich hab Angst, dass meine Eltern davon wissen.

So lange du noch nicht 18 also volljährig bist kann die das

Immerhin sind es deine eltern

Bei minderjährigen Patienten gilt aber bei anderen Ärzten auch die schon die normale ärztliche Schweigepflicht...

@goldenlaura

aber nicht bei Gefahr für dein Wohl. Suizid, sexualler Missbrauch gehören dazu. Er MUSS dann die Schweigepflicht brechen.

nein