Darf man einen Turbolader wirklich nicht mitnehmen?
Hi,
bei unserem X3 ist letzte Woche der Turbolader kaputt gegangen (war leider im Ausland, in Graz) und ein neuer wurde eingesetzt. Die Kosten rein für den Turbolader belaufen sich auf 1380€, dazu kommt noch Arbeitsaufwand etc. Den alten Turbolader wollte man nicht aushändigen, da darauf Altpfand ist. Nun meine Frage: In meiner Rechnung steht "AT-Lader". Ich gehe davon aus, dass das Abgasturbolader heißt und nicht Austauschlader, da der Preis doch ziemlich hoch ist. Da ich von einem NEUEN Turbolader ausgehe, gehört doch auch der alte mir, oder nicht? Ich würde es verstehen, wenn ich einen Austauschturbolader bekommen hätte. Wo steht eigentlich, dass der alte Turbolader nicht mehr mir gehört, sobald ein neuer eingebaut wird? Habe ich das irgendwo unterschrieben, oder kann ich den alten verlangen?
Da das Auto nur ca. 80.000km drauf hat, will ich auch einen Kulanzantrag stellen und mir wurde gesagt, dass das nur die Werkstatt machen kann, die den Lader ausgetauscht hat. Muss die Werkstatt das auf mein Verlangen hin machen, oder kann die das einfach so verweigern?
4 Antworten
Turbolader werden meist im Austausch verbaut. Die "kaputten" Lader werden dann überarbeitet und bei anderen Kunden wieder als Austauschlader verbaut.
Interessant daran ist, dass die Unternehmen damit ein recht gutes Geschäft machen. Der Austausch eines Laders kostet nicht die Welt. Die Überarbeitung meist nicht mehr als 200 €. Die Ladergehäuse sind meist unversehrt.
Schäden entstehen meist auf der Frischluftseite und in der Lagerung.
Da es sich wohl um einen Austauschlader handelt, wirst du den alten nicht zurückbekommen.
Im Übrigen sind Laderschäden meist Folgeschäden, die durch Fremdkörpereinwirkung oder Materialmängel hervorgerufen werden.
Meist ist nicht der Lader selbst das Problem sondern der Folgeschaden einer Kleinigkeit.
Die meisten Lader sterben durch angesaugte Fremdkörper von der Frischluftseite. Falls der Luftfilter nicht dicht abschliesst, oder ein Loch hat, falls der Luftfilterkasten oder ein Ansaugschlauch nicht ganz dicht ist, kommt Schmutz in die Ansaugluft. Das gibt dann Schäden auf den Verdichterschaufeln. Das Verdichterrad bekommt eine Unwucht und diese schädigt das Lager. Irgendwann reisst der Ölfilm im Lager ab und der Lader geht über den Jordan.
Die Instandsetzung eines solchen Laders ist denkbar einfach. Lader säubern, öffnen, Turbinen- und Verdichterrad sowie Welle und Lager austauschen, alles wieder zusammenbauen und fertig ist der generalüberholte Lader. Kosten: Je nach Typ und Aufwand zwischen 100 und 200 € pro Lader.
Wenn das mal kein lohnendes Geschäft ist!
AT-Lader heißt Austauschlader. Ein neuer hätte Dich leicht 3000.- gekostet.
Die Werkstatt baut deinen Turbo aus, bezahlt den Austauschlader und zusätzlich noch einige EUR Pfand. Dann wird der alte Turbo gereinigt und zum Hersteller zurückgeschickt, daraufhin erhält die Werkstatt ihr Pfand (für den Austauschlader) wieder.
Du hast also einen überholten bekommen.
Den alten Lader kannst Du nur mitnehmen wenn Du der Werkstatt das Pfand bezahlst oder einen neuen Turbolader kaufst.
AT Austausch. Das Teil kann man auch neu kaufen. Dann bisst Du nur für den Lader 400€ + Einbau los.
Hast Du eine Vertragswerkstatt Deines Fahrzeugherstellers gewählt?
Ich weiß nur, dass die Welle ziemlich großes Spiel hatte, war aber leider nicht dabei bei Austausch