Darf man als Orthodox in eine evangelische Kirche beten?

10 Antworten

Ja, du darfst auch den Gottesdienst besuchen und mitfeiern.

Das einzige Problem ist die Kommunion: ein Orthodoxer darf sie nur in einer Orthodoxen Kirche empfangen.

 Eastern Orthodox Christians are forbidden from receiving Communion in any church other than Eastern Orthodox. Eastern Orthodox

https://en.wikipedia.org/wiki/Closed_communion#Eastern_Orthodox_Church

Bis auf diese Ausnahme ist ein Kirchenbesuch kein Problem (inklusive Gottesdienst und Gebet).

Inzwischen haben die Katholiken und die Orthodoxen einen Friedensvertrag. Und jeder darf beim anderen zum Abendmahl gehen. War auch Zeit nach 1400 Jahren

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@Mayahuel

Da haben sich 2013 einige Änderungen ergeben.

Katholische Sakramente für orthodoxe Christen? | Bistumspresse - Zentralredaktion

Daraus:

Aus orthodoxer Sicht sind die katholischen Sakramente gültig. Grundsätzlich kann daher ein Katholik umgekehrt (fast) alle orthodoxen Sakramente empfangen.
Allerdings gibt es nach orthodoxer Auffassung keine Abendmahlsgemeinschaft, da die Einheit mit der katholischen Kirche noch nicht wiederhergestellt ist. Aus pastoralen Gründen wird allerdings gelegentlich Katholiken gestattet, zur Kommunion zu gehen.

Reformierte und evangelische sind komplett raus, Sakramentsmäßig, für beide. Keine Kompromisse.

Wo der Weg hinführen soll:

Papst Franziskus an orthodoxe Bischöfe in Zypern: Lasst uns die volle Einheit suchen (catholicnewsagency.com)

Also wird grundsätzlich mehr Einheit angestrebt. Nur dass jetzt die Ukrainekrise dazwischengekommen ist. Und Kyrill und Franziskus eine Beziehungskrise haben.

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@heikemargret

Aus deinem Link

Allerdings gibt es nach orthodoxer Auffassung keine Abendmahlsgemeinschaft, da die Einheit mit der katholischen Kirche noch nicht wiederhergestellt ist.

Und in meiner Antwort steht:

Das einzige Problem ist die Kommunion: ein Orthodoxer darf sie nur in einer Orthodoxen Kirche empfangen.

(Aus orthodoxer Sicht.)

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@Mayahuel

Aus orthodoxer Sicht sind die katholischen Sakramente gültig, aber nur in Sondersituationen entgegenzunehmen. Sie haben jetzt auch den Ukrainerinnen bei uns im Dorf Freigabe erteilt, in den katholischen Gottesdienst zu gehen, wenn die keine Orthodoxe Kirche erreichen können.

Interkommunion - Bistum Augsburg (bistum-augsburg.de)

Daraus:

Katholische Kommunion für einen Orthodoxen? – Wenn er will, ja.

Jetzt kann aber der Fall auftreten, dass ein nichtkatholischer Christ, in dessen Kirche die Sakramente der Buße, Eucharistie und Krankensalbung gültig gespendet werden, keinen Amtsträger seiner eigenen Kirche erreichen kann.
Kirchen, die im katholischen Verständnis gültig geweihte Priester und daher auch eine eucharistische Wandlung haben, sind beispielsweise die orthodoxen Kirchen. Ein orthodoxer Christ, der sich in einem bayerischen Dorf aufhält und die Sakramente empfangen möchte, kann bei einem katholischen Priester die Beichte ablegen, die Kommunion empfangen und die Krankensalbung erhalten.
Die Regel lautet:
„Katholische Spender spenden erlaubt die Sakramente der Buße, der Eucharistie und der Krankensalbung Angehörigen orientalischer Kirchen, die nicht die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche haben, wenn diese von sich aus darum bitten und in rechter Weise disponiert sind; dasselbe gilt für Angehörige anderer Kirchen, die nach dem Urteil des Apostolischen Stuhles hinsichtlich der Sakramente in der gleichen Lage sind wie die genannten orientalischen Kirchen.“ (can.844 § 3 CIC)

Die Apostolische Sukzession ist in beiden Konfessionen gegeben. Und wird gegenseitig anerkannt. Die Gläubigen sind gehalten, zu ihrer eigenen Konfession zu gehen, in Sondersituationen werden seit 2016 die Gläubigen der anderen Konfession mitbetreut. So wird es zumindest in Hessen momentan angeboten und vereinzelt praktiziert.

Wobei die Ostleute größtenteils keine Lust haben auf Katholisch, und lieber 30 km weit in die nächste eigene Kirche fahren.

Letztendlich wird es so laufen, dass es einfach mehr orthodoxe Gemeinden in Deutschland geben wird. Was ja auch schön ist. Weil Kirche ja auch immer Heimat ist.

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Du darfst grundsätzlich in jeder ökumenischen Kirche beten. Außerdem hat die katholische Kirche seit einer Weile ein Abkommen mit allen Ostkirchen, und sich verpflichtet, alle Orthodoxe Gläubige wie ihre eigenen Mitglieder aufzunehmen.

Im Grunde darfst du sowieso überall beten. Auch auf dem Hauptbahnhof. Aber ich denke, du meinst auch sowas wie an Gottesdiensten teilnehmen. Da gilt dann als Faustregel: Überall, wo man das apostolische Glaubensbekenntnis anerkennt, kannst du als Christ am Gottesdienst teilnehmen.

Außer Katholiken. Die nicht, die dürfen nur innerhalb ihrer eigenen Fraktion.

Ökumenische Bewegung – Wikipedia

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland – Wikipedia

Stimmt nicht; Katholiken dürften in orthodoxen Kirchen sogar die Eucharistie empfangen. Also von der kath. Kirche aus - von den Orthodoxen kommt's drauf an, eher nicht.

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@Naimrif

Ich darf da mal aus dem momentan gültigen Kirchenrecht zitieren:

"Sooft eine Notwendigkeit es erfordert oder ein wirklicher geistlicher Nutzen dazu rät und sofern die Gefahr des Irrtums oder des Indifferentismus vermieden wird, ist es Gläubigen, denen es physisch oder moralisch unmöglich ist, einen katholischen Spender aufzusuchen, erlaubt, die Sakramente der Buße, der Eucharistie und der Krankensalbung von nichtkatholischen Spendern zu empfangen, in deren Kirche die genannten Sakramente gültig gespendet werden" (can. 844 § 2 CIC).

Da die orthodoxen Kirchen die bereits genannten Voraussetzungen – vor allem das gültige Weihesakrament– erfüllen, ist der Empfang der Kommunion für Katholiken hier grundsätzlich möglich. Aber so wirklich austauschbar ist es eben nicht. Grundsätzlich ist das Aufsuchen eines katholischen Priesters erwünscht und gefordert.

Wer sich etwa im Urlaub in Griechenland befindet, kann dort problemlos an einer Eucharistiefeier teilnehmen. Nicht erlaubt ist der Empfang dann, wenn der Gläubige bewusst und wiederholt trotz anderer Optionen einen orthodoxen Gottesdienst bevorzugt

Nicht meine Idee. Quelle: Abendmahl und Eucharistie: Wer darf wo? - katholisch.de

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Jeder ist in der evangelischen Kirche willkommen. Du kannst dort beten und du kannst auch überall sonst beten. Jesus hat das auch gemacht. Er betete in Synagogen, im Garten, bei Tisch, ... kein Problem

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Als Jude brauchte Jesus keine Kirche oder Tempel um zu beten. Jeder Jude kann das überall zu jeder Zeit.

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Generell darf man still überall beten. Wer will das verbieten? Allerdings sollte man Rücksicht nehmen, wenn man vielleicht halblaut betet und jemand anwesend ist.

Ich behaupte, Du kannst überall beten, auch in einer evangelischen Kirche, wenn Du eine brauchst.