Darf ich den Hund von meinem Freund anfassen (Islam)?
Hallo,
ich (männlich) besuche in paar Tagen mein Freund und er hat ein Hund bei sich zuhause. Laut meiner Erfahrung ist es im Islam verboten einen Hund zu Hütten beziehungsweise zuhause zu haben dies das...
aber seit Tagen sehen ich auf Insta und co... wie muslime in einem video Hunde haben und die zum beispiel streicheln oder halt im Hintergrund vom video sehen kann.
dann bin ich mir unsicher geworden und wollte hier nochmal nachfragen.
Warum haben die ein Hund obwohl es verboten ist zu Hütten (anzuschaffen)? Wenn ich zu meinem Freund gehe ist es schlimm wenn der Hund mich dann so berührt?
(bitte ernste Antworten; wenn geht eher von die die auch bisschen Erfahrung darin haben)
7 Antworten
Ich gehe mal davon aus, dass du männlich bist und es einfach nur "ein Freund" ist, denn eine uneheliche Beziehung ist im Islam verboten.
Aber ja, es ist erlaubt, einen Hund anzufassen.
Je nach Rechtsschule ist jedoch nur Speichel oder der gesamte Körper unrein, sodass du diene Hände danach reinigen solltest und keine Unreinheit auf deine Kleidung gelangen sollte, denn sonst wäre das ein Hindernis für das Gebet.
anfassen und streicheln ja, aber du darfst keinen eignen Hund in deiner Wohnung halten. Draußen in der Hundehütte geht es.
Von Deinem Freund? Irgendwie liest sich das nach einer Liebesbeziehung. Darüber hinaus könnte man auch glauben, dass Du selbst auch ein Kerl bist.
Damit hätten wir aus mainstream-islamischer Sicht gleich mehrere "Probleme":
- eine voreheliche Beziehung
- eine homosexuelle Beziehung
- das Halten eines Hundes bzw. das Ignorieren eines hadith, wonach Muhammad geboten hat, dass ALLE Hunde zu erschlagen wären
Womöglich ist der Islam nicht das Richtige für Euch?!
Dann hast Du - islamtechnisch gesehen - ja Glück gehabt. "Freund" hört sich so nach Beziehung an, weshalb ich Dir in solchen Fällen zur Bezeichnung "Kumpel" oder "zu einem guten Freund" o.ä. raten möchte.
Bleibt noch die Problematik "Hund".
Der Koran verbietet weder das Halten noch das Anfassen eines Hundes. Es gibt einen Vers im Koran, wo ein Hund auf der Schwelle einer offenstehenden Haustür liegend beschrieben wird. Da bin ich als Hundehalter so frei zu behaupten, dass ein Hund, der so auf der Schwelle liegt, auch Zugang zum Haus hat.
In den ahadith sieht die Sache leider wieder ganz anders aus. Und schon ist man sich im Islam nicht einig, was nun richtig ist. Der von mir benannte hadith ist dieser hier:
`Abdullah Ibn `Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete:
„ Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, gab seine Anweisung, Hunde zu töten.“
Quelle: Sahih al-Buchari, Kapitel 53/Hadithnr. 3323
Es gibt auch noch einen andere hadith, in dem eine H_re Allahs Gnade erfährt, nachdem sie einen Hund vor dem Verdursten gerettet hat. Da geht es jedoch nicht um den Hund, sondern einzig und alleine um die gottgefällige Gesinnung der Frau; Allah ist also sooooo gnädig, dass er sogar einer H_re vergibt, obwohl sie NUR einen Hund gerettet hat.
Kein Mensch weiss also, was nun richtig ist. Es gibt lediglich 1,6 Mrd Muslime, die es entweder so oder anders sehen und sämtlich glauben, dass ihre eigene Meinung die richtige wäre, während die der anderen falsch sein müsse.
Vielleicht fragst Du Dein Herz?!
Und klar - VOR dem Beten Hände waschen. Aber das machst Du ja sicherlich sowieso.
Natürlich darfst du den Hund anfassen. Nur solltest du, wenn du beten willst dein Wudu erneuern.
Man darf als Muslim keinen Hund im Haus halten. Aber als Jagd- oder Wachhund zum Beispiel. Den musst du ja dann auch ab und zu mal anfassen. Also darfst du auch einen fremden Hund anfassen.
Was Muslime machen und was der Islam erlaubt ist nicht immer identisch. Der Islam verlangt dass wir fünf mal am Tag beten. Machen das alle Muslime? Nein. Obwohl dies eine der wichtigsten Taten eines Muslims ist. So ist es auch mit dem Halten von Hunden. Sie nennen sich Muslime und halten zu Hause Hunde.
Überall nur nicht im Haus. Als Muslim darf man zum Beispiel einen Hofhund halten. Wie es das Wort sagt, lebt der Hund dann im Hof und nicht in der Wohnung.
Habe ich ja auch nicht behauptet. Es wäre dem Hund sowieso gerechter, wenn man ihn in einer Hundemeute halten würde und nicht als Schoßhund zu Hause.
wäre dem Hund sowieso gerechter, wenn man ihn in einer Hundemeute halten
Das ist nicht richtig. Einige Rassen, wie beispielsweise Huskys, sind für solch eine Haltung geeignet(dann aber auch bitte nur, wenn man aktiv Schlittensport betreibt und sich sehr viel mit diesen Hunden abgibt).
Hunde leben sehr gerne eng bei ihren Menschen. Sie einfach draußen zu halten ist nicht tiergerecht.
Ich habe und hatte jede Menge Freunde - Ich durfte alle deren Hunde anfassen! ...war alles kein Problem!
Die Meinung, Hunde seien unrein ist heutzutage ewiggestrig und rückständig: WENN der Hund sorgfältig gehalten wird, so ist das hygienisch völlig einwandfrei! (Etwas anderes wäre, wenn Dein Freund den Hund nicht richtig pflegt - Das gibt es leider auch:(
...und das islamische, radikalfundamentalistische "es ist aber trotzdem haram", das solltest Du möglichst weit weg von Dir schieben, wenn Du ein schönes Leben haben willst!
Bin männlich und bin auch in keiner Beziehung