Christologie von unten und Christologie von oben?

3 Antworten

https://www.bibelwissenschaft.de/wirelex/das-wissenschaftlich-religionspaedagogische-lexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/christus-2/ch/3e8c151b132338bef29c82314f2f4e55/

Während die Differenzierung zwischen impliziter und expliziter Christologie horizontal auf der zeitlichen Ebene von „Vorher und Nachher“ angesiedelt ist, bewegt sich die Unterscheidung zwischen der Christologie „von unten“ und der „von oben“ entlang der Vertikale des Raumes. Christologie, die ansetzt bei Jesus als historischer Gestalt, ohne jedoch bei einer bloßen „Jesulogie“ zu verbleiben, versteht sich als Christologie „von unten“. Ihr Ausgangs- und Bezugspunkt ist der geschichtlich rekonstruierte und erinnerte Jesus. Sie wird auch als Aszendenzchristologie bezeichnet, insofern sie die Bewegung vom Menschsein Jesu hinauf zu seinem Vater nachvollzieht. Umgekehrt geht die Christologie „von oben“ als Deszendenzchristologie aus von Gott, der in die Welt kommt, sich inkarniert und in Jesus Mensch wird.

Bis ins 20. Jahrhundert wurde Christologie von „oben“ konzipiert, denn der →Glaube an Gott und seine Menschwerdung konnte als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Als in der Neuzeit dieser Glaube zunehmend fragwürdiger wurde, sich gleichzeitig die historische Forschung innerhalb der Theologie zunehmend etablierte und die Notwendigkeit bestand, die Aussagen des Glaubens mit den Erkenntnissen der historisch-kritischen Exegese und der historischen Jesusforschung zu vermitteln, erweckte eine solche Christologie den Verdacht, die Bedeutung der Historie und die Erkenntnisse der historisch-kritischen Forschung zu überspringen. Die dadurch ausgelöste Reflexion auf das angemessene methodische Vorgehen führte zu einer Christologie „von unten“. Die meisten neueren christologischen Entwürfe entsprechen diesem Ansatz.

Am Beginn steht eine exegetisch-historische Vergewisserung: Die menschliche Geschichte Jesu ist Ausgangspunkt und Maßstab aller christologischen Aussagen; diese müssen sich an ihr ausweisen und an sie rückbinden lassen. Auf dieser Grundlage versteht die Christologie „von unten“ Jesu Leben, Handeln und Sterben, seine Geschichte von der Geburt bis zum Tod als Selbstoffenbarung (→ Offenbarung) Gottes. Dieser methodische Vorrang bedeutet freilich keineswegs die Preisgabe der Göttlichkeit Jesu, so wenig wie der methodische Vorrang der Christologie von unten im Widerspruch steht zu einer Christologie von oben. Denn theologisch angemessen zu verstehen ist die menschlich-geschichtliche Wirklichkeit Jesu von Nazareth erst im Licht seiner Herkunft von Gott beziehungsweise im Kontext seiner Beziehung zu Gott. In diesem Sinne ist es die bleibende Aufgabe aller Christologie, die Geschichte Jesu, sein Leben, Handeln und Sterben als Tat Gottes und Selbstoffenbarung Gottes zu bedenken und die Gegenwart Gottes in Jesus von Nazareth zu erschließen. Beide Perspektiven sind notwendigerweise aufeinander verwiesen und verhalten sich komplementär.

christologie ist physisch

christologie von oben ist geistig

Grüß Dich  askingyou22!

Lies Dir bitte das durch!

http://www.basiswissen-christentum.de/de/glaubensinhalte/christologie.html

Allerdings ist der Inhalt als christliche Darstellung schon wert, hinterfragt zu werden.

Hättest Du auch selbst herausfinden können.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

vonGizycki  09.01.2016, 23:17

Allerdings ist der Inhalt als christliche Darstellung schon wert, hinterfragt zu werden.

Damit meinte ich das christliche Glaubensgebäude ansich. Die angegebene Seite ist wissenschaftliches Basiswissen über das Christentum.

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