Chemie Reaktionsgleichung warum?

4 Antworten

Du willst Kupferiodid herstellen, das hat die Formel CuI, also

2 Cu + I₂   ⟶   2 CuI

Das ist eine ± ionisch aufgebaut Verbindung (Zinkblende-Struktur), also in erster Nä­herung kann man sagen, es besteht aus den Ionen Cu⁺ und I⁻. Daher kommt man zu einer Formel mit den Ionen 1:1, weil der Gesamtkristall natürlich elektrisch neu­tral sein muß.

In einem CuI-Kristall gibt es keine CuI-Moleküle, tatsächlich hat jedes Cu⁺ vier be­nach­barte I⁻-Ionen und umgekehrt (das Ding sieht aus wie ein Diamant, bei dem jedes zweite Atom Cu und die anderen I sind). Da es keine Moleküle gibt, „kürzt“ man die Atomverhältnisse einfach und gibt sie als die einfachsten Zahlen an. Eine Schreibweise wie Cu₃I₃ ist also inkorrekt.

(Bei Molekülen ist das anders. So gibt es z.B. sowohl das Molekül NO₂ als auch ein N₂O₄, und das sind verschiedene Stoffe. Formaldehyd CH₂O und Traubenzucker C₆H₁₂O₆ sind offensichtlich auch nicht dasselbe)

(Bei ionischen Verindungen gibt es ganz selten blöde Beispiele, wo man nicht „kürzen“ darf, z.B. Na₂O₂ oder Hg₂Cl₂. In diesem Fall sind die Stoffe nämlich nicht 1:1 aufgebaut sondern 1:2: Natriumperoxid besteht pro Formeleinheit aus zwei Na⁺-Ionen und einem Peroxid-Ion O₂²⁻ (es gibt kein O⁻), und beim Quecksilber(I)­chlorid sind es ein Hg₂²⁺-Ion und zwei Cl⁻-Ionen. Solche Problembären muß man aber kennen.)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Fangen wir einmal bei der Verbindung CuI₂ an. Das Kupfer(II)-iodid, das bei der Reaktion zwischen Kupfer und Iod entsteht, hat eben diese Formel und nicht etwa Cu₂I₂. Warum das so ist, das ist eine Frage, die Du hier extra stellen müsstest.

Das Metall Cu wird, wie die anderen Metalle auch, als Cu geschrieben. Cu₂ gibt es, wie die anderen Metallmoleküle, nicht.

Dass das Iod als Molekül geschrieben wird, das wird offenbar von Dir akzeptiert.

Also die Gleichung, die noch bezüglich der Koeffizienten richtig gestellt werden muss, heißt:

Cu + I₂ --> CuI₂

Kann man schon, sollte man aber nicht. Wie du ja weißt ist CuI ein Salz. Bei Salzen gibt die Summenformel eigentlich an in welchem Verhältnis die Teilchen zueinander im Gitter des Salzes vorliegen. Hier ist das 1:1. Schreibst du jetzt aber Cu2I2 impliziert das, dass du in der Salzstruktur Cu2 und I2 Teilchen vorliegen hast, die das Salzgitter bilden. Das ist aber nicht der Fall. Somit kann das zu Missverständnissen führen. Außerdem ist CuI die IUPAC-konforme Schreibweise. Also sollte man sich daran halten.

also bei salzen immer die anzahl davor?

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Hier sind es einfach 2 Teile Salz die da rauskommen. Aber das heißt nicht, das bei CuI immer ne 2 davor steht. Das kann in anderen Reaktionsgleichungen auch anders sein. Da können auch mal 3 oder 4 CuI rauskommen. Wichtig ist, dass es immer CuI geschrieben wird.

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Bei einer Ionenverbindung wie Kupferiodid ist es so, dass im Endeffekt die minimale stöchiometrische Anzahl an Teilchen genommen wird, bei dem die Gesamtladung neutral ist.

Bei Salzen wie zum Beispiel Natriumchlorid wäre das zum Beispiel NaCl, wegen des einwertigen Natriumions (1. Hauptgruppe, d.h. ein Elektron wird abgegeben, um die Oktett Regel zu erfüllen) und des einwertigen Chloridions (7. Hauptgruppe, +1 Elektron=Oktett)

Bei Kupfer ist es etwas anders, da es in einer Nebengruppe steht. Die Kupfer(I) Spezies ist relativ selten, gängig ist die Kupfer(II) Spezies ionisch.

Damit du also ein ungeladenes Salz erhältst, brauchst du 1 Kupfer(II) und ein Iodid(-I), sodass du dann erhältst

CuI2

Jetzt noch die richtigen stöchiometrischen Verhältnisse in deiner Reaktionsgleichung und schon wird ein Schuh draus

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemischer Biologe mit dem Spezialgebiet Chemoinformatik

ich hab es doch oben richtig gemacht, im buch stand das auch so als ergebnis richtig. nur meine frage ist ob man die 2 vor dem 2Cu nicht tieferstellen kann, weil eigentlich drückt das ja dasselbe aus

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@verreisterNutzer

OK das wusste ich nicht mit dem Kupfer(I). Die kleinste Gittereinheit besteht tatsächlich aus einem Kupfer(I) Ion und einem Iodid-Ion, daher ist es leider nicht dasselbe.

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CuI₂ ist problematisch, weil das sofort zu CuI + ½ I₂ zerfällt.

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