Brief wegen Thema an Psychologin?

8 Antworten

Ein Brief ist immer noch eine Möglichkeit, Emotionen und Situationen auszudrücken, wenn man dies verbal nicht kann. Besser auf jeden Fall als zu schweigen.

Alles Gute!

Nun sie ersetzen die Therapie nicht. Die Psychotherapeutin wird mit dir den Brief besprechen wollen. Ich hoffe, du kannst dich darauf einlassen. Ein Brief kann dir den Beginn erleichtern, aber er darf nicht anstelle der Gespräche stehen.


asterix998 
Beitragsersteller
 07.03.2020, 12:32

Es geht in dem Brief um etwas, was nach der letzten Therapiestunde passiert ist, ich ihr dies aber nicht mündlich mitteilen kann. Nicht weil ich ihr nicht vertraue. Ich habe öfter drüber nachgedacht, wie ich ihr das sagen kann, aber habe festgestellt, dass ich es ihr nicht mündlich sagen werden können. Deswegen der Brief. Ich habe in dem Brief geschrieben, wie das passiert ist, was ich gemacht habe und was der Auslöser dafür war. In dem Brief musste ich um den Auslöser zu beschreiben eine Situation der letzten Stunde aufgreifen. Ich habe mir den Brief danach durchgelesen und denke jetzt nicht, dass der Brief an Stelle einer Therapiestunde steht.
Was wären denn Beispiele für Briefe, die an Stelle einer Therapiestunde stehen?
Was könnte sie für Fragen dazu stellen?

Dahika  07.03.2020, 13:31
@asterix998

Ein Brief allein macht nichts. Er kann dir helfen. Aber es darf halt nicht passieren, dass es dazu kommt ,das er das Gespräch in der Therapiestunde ersetzt. Dann würdest du deine Therapie (ungewollt) boycottieren. Wenn ich therapeutin wäre, würde ich den Brief lesen, mir Gedanken darüber machen und dann mit dir über den Brief sprechen. Was hat es dir schwer gemacht, dies sofort auszusprechen, was befürchtest du. etc...
Wenn mir ein Patient oft mit solchen Briefen kommen würde, würde ich das unterbinden. Denn der Patient soll ja gerade lernen, in der Therapie aus der Komfortzone rauszukommen und sich trauen, etwas anzusprechen. Er darf und soll auch z.B. unerfreuliche Gedanken, die er gegen den Therapeuten hegt oder in der Stunde gehegt hat, auszusprechen, also in den direkten Kontakt treten. Er soll und darf sagen: Sie haben mich missverstandne. Ich war so beleidigt, so verletzt. Sie sind ein unfähiges A:::loch. Ich könnte Sie boxen und treten, Sie dumme Kuh." Das darfst du alles sagen , es nur nicht tun. (das Treten, etc..)
Und es ist deine Aufgabe in der Therapie, das auch zu lernen und zu versuchen. Es passiert schon nichts. Der therapeut hat gelernt, damit umzugehen.

Du darfst es halt nicht dauerhaft bei Briefen belassen. Am Anfang kann es dir helfen, deine Gedanken und Gefühle auszusprechen, aber dabei darf es halt nicht bleiben.

asterix998 
Beitragsersteller
 07.03.2020, 14:20
@Dahika

Ok, das ist jetzt das erste Mal, dass ich einen Brief an meine Psychologin geschrieben habe und das auch nur, weil ich es echt nicht direkt sagen kann, weil ich nicht damit klar komme, dass ich es überhaupt gemacht habe.

Die Psychologin wird dies als eine der vielen Varianten ansehen, mit denen Patienten auf sich aufmerksam machen wollen. Ob die Mitteilung mündlich, schriftlich oder per Mimik erfolgt, ist vollkommen egal.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Kontraproduktiv sind sie schon mal garnicht. Manche können ihre Gefühle und Gedanken besser schriftlich ausdrücken, also ist ein Brief eine gute Möglichkeit in einer Therapie (:

Briefe machen Sinn, wenn du der Therapeutin etwas mitteilen willst, das aber mündlich nicht schaffst.


Dahika  07.03.2020, 12:20

aber bitte auch nicht oft und regelmäßig. Letztlich ist auch ein Brief ein Ausweichen.

maja0403  07.03.2020, 12:24
@Dahika

Die Briefschiene sollte nicht die Hauptkommunikationsbasis sein.