Brennstäbe mit bloßer Hand anfassen.

8 Antworten

Schwer zu sagen, müsstest du erstmal rankommen. Ansonsten wäre er so heiß, dass du dir die Finger verbrennen würdest (ich schätz mal so 400°C, eher mehr) und die Strahlung dein geringstes Problem wäre. Dein nächstes Problem ist die Chemie dahinter, das UF6 ist hochreaktiv und würde mit mit großer Sicherheit in Bruchteilen von Sekunden alles wegätzen. Sehen wir von diesen beiden Punkten mal ab solltest du von der Strahlendosis her kein Problem haben (kommt natürlich auch auf die Dauer des Kontaktes an). Du wirst erstmal oberflächlich Verbrennungsähnliche Schäden bekommen (das liegt jetzt nicht an der Temperatur der Brennstäbe, sondern an der lokalen Temperatur deiner Haut, verursacht durch die Strahlung) und wenn du ein paar Jahre wartest, und noch lebst bekommst du, vielleicht(!), Krebs. Und wenn du das Glück hast noch Fruchtbar zu sein, steigt die Chance, dass dein Kind mit Missbildungen zur Welt kommt. Aber irgendwelche sofortigen Veränderungen äußerlicher Art werden akut nicht auftreten, das dauert alles mindestens ein paar Wochen/Monate/Jahre eh sich da was zeigt.

Also "äußerlicher Art..." da sollte natürlich noch ein "...bis auf die Verbrennungen" dahinter. Ich meinte da natürlich eher soetwas wie Tumorbeulen oder weiß der Geier, wie sie sich das vorstellt.

aber würde man sehr schnell von Tumoren zerfressen werden

Dazu müstest du den Brennstab nicht einmal anfassen. Es ist ja nicht der Stab gefährlich sondern dessen Strahlung und die erreicht dich auch ohne direkten Kontakt.

"schnell von Tumoren zerfressen werden" ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die müssen auch erstmal wachsen, das kann schnell gehn, aber nicht unmittelbar. Mit einer radioaktiven Kontamination erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass man Krebs bekommt, garantiert ist da nichts. Es gibt noch Arbeiter, die haben hochradiaktien Schutt vom AKW in Tschernobyl weggetragen, und leben noch. Das ist zwar erstaunlich, und Kinder bekommen die sicher keine mehr, aber radioaktive Strahlung bedeutet nicht den sicheren Tod.

@schizophrenic23

schnell von Tumoren zerfressen werden

Diese Formulierung stammt nicht von mir und ich hab sie nicht so verstanden, dass schnell so schnell sei, dass man dabei zusehen kann wie in einem Horrortrickfilm.

Es gibt noch Arbeiter, die haben hochradiaktien Schutt vom AKW in Tschernobyl weggetragen, und leben noch.

Die haben aber nicht unbedingt Brennstäbe weggetragen und Ausnahmen gibt es überall.

aber radioaktive Strahlung bedeutet nicht den sicheren Tod.

Richtig, es steigt nur die Wahrscheinlichkeit mit der Strahlendosis und irgendwann ist die so hoch, dass man doch vom sicheren Tod reden kann.

@schizophrenic23
  • ist ein Ding der Unmöglichkeit.*

Der Verlauf der Strahlenkrankheit hängt stark von der empfangenen Dosis ab. Sie kann nur geringe Langzeitschäden, aber auch den Tod innerhalb von Minuten bedeuten. Bei mittleren Dosen zeigen sich Symptome innerhalb von Stunden und Tagen, darunter Hautschäden, innere Blutungen sowie Veränderungen des Blutbildes.

Grad bei wiki gefunden

http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenkrankheit

Das kann ich dir anhand einer Anekdote beantworten, das ist wirklich so passiert!

Kenn einen Studenten der einmal ein Praktikum in einem AKW machte. Er war auch im Bereich Strahlenschutz tätig. An einem Tag hatte er früher Feierabend, wollte sich aber noch ein bisschen im Kraftwerk umgucken. Er ist dann in den Kontrollbereich gegangen. Dort stand er vor einem Raum, in dem in langen Reihen silberne Säulen waren, die aus dünnen zusammengescraubten Stangen bestanden. Er ging hinein und beguckte das fasziniert, fasste auch was davon an (mit Handschuh). Da kam ein Techniker und meinte, er solle weggehen, wegen der "Dosis". Es stellte sich nämlich heraus, dass es -Brennstäbe waren. Das war natürlich ein Schreck! Mein Bekannter ist noch am leben, gesund und munter. Warum? Die Brennstäbe wurden noch nicht in den Reaktor eingesetzt. Daher war ihre Strahlung noch relativ niedrig (ein paar Dutzend Mikrosevert/Stunde) und sie wurden an der Luft in einem bestimmten Raum gelagert. Später bei der nächsten Revision kamen sie aber ins Lagerbecken und dann in den Reaktor. Wäre das Zeugs schon im Reaktror gewesen, hätte es aber ganz anders ausgesehen; da wäre er binnen Stunden an akuter Strahlenkrankheit gestorben.

wenn sie noch heiß wären würde deine hand in sekunden verbrennen und du die hohe dosis an strahlung würde deine zellen in kürszester zeit so stark beschädigen dass du nicht mehr lebensfähig wärst!

im prinzip passiert dass gleiche (ohne verbrennung) im abgekühltem zustand

Wenn man ein Brennelement anfasst, dass frisch angeliefert wurde, passiert erst mal nichts. Wenn ich jetzt schon einige Antworten hier lese wird mir schlecht.

Die Tatsache, dass die Hüllrohre, in denen sich der Brennstoff befindet, eine Barriere gegen die Strahlung bieten ist das eine. Das andere ist, dass frischer Brennstoff kaum radioaktiv ist, wenn man U=2-Brennstoff nimmt und keinen plutoniumhaltigen Brennstoff. Normalerweise muss man diese auch anfassen. Allerdings werden dafür meist Baumwollhandschuhe benutzt, um das Brennelement nicht zu beschädigen. Irgendwie muss man das Brennelement wenn es beispielsweise an einem Kran hängt zum Einführen in die Lademaschine stabilisieren.

Ein abgebranntes Brennelement kann man dagegen nicht anfassen, da haben einige Elemente noch ene Temperatur von 500 °C, auch ein 5 Jahre abgeklungenes Brennelement hat noch rund 200 °C. Einerseits kann man diese bei diesen Temperaturen nicht anfassen, andererseits wurde das Hüllmaterial durch den betrieb im Reaktor aktiviert, bedeutet es ist jetzt auch radioaktiv. Immerhin bleibt solch ein Brennelement bis zu drei Jahre im Reaktor. Wenn man es kurz anfasst, verbrennt man sich nicht gleich die Hand, hinsichtlich Strahlenverbrennungen wohl gesagt.

Übrigens stellen die Kernkraftwerks-Infozentren in der Ukraine in ihren Infozentren echte Brennelemente aus, wer oder ob man das auch in Deutschland macht, weiß ich nicht. Soweit ich erkennen konnte, haben die alle nur Modelle.

Ja, in Deutschland sind das nur Modelle.