brechen viele einen Bibelkurs bei den Zeugen Jehovas ab und was sind da die Hauptgründe was dazu führt?

4 Antworten

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Hallo,

es stimmt, nicht alle, die einen Bibelkurs machen werden irgendwann Zeugen Jehovas. Doch gibt es keine Untersuchung darüber, ob viele einen Bibelkurs abbrechen, bevor er abgeschlossen ist. Ein Bibelkurs kann ebenso bis zum Ende durchgeführt werden, ohne dass der Bibelschüler wirkliche Anstrengungen gemacht hat, nach biblischen Lehren zu leben.

Somit kann niemand eine feste Behauptung darüber anstellen, dass bei uns "viele" einen Bibelkurs abbrechen!

LG Philipp


gromio  18.04.2025, 15:34

Du erklärst es, wie es ist, danke.

Illl

Philipp59  19.04.2025, 05:38

Vielen Dank für den Stern! :-)

Abundumzu  19.04.2025, 23:04

Das Beispiel eines klassischen Bibelkurses ist Jesu Bergpredigt in Matthäus 5-7.

Der Kurs dauerte etwa 30 min.

In dieser halben Stunde zitiert Jesus 22 Mal aus 8 Büchern der Hebräischen Schriften (auch als AT bzw. Altes Testament bekannt).

Eine Einteilung in Kapitel und Verse gab es damals noch nicht, eben so wenig konnte sich jeder eine eigene Buchrollen leisten, aber man konnte sich im Tempel oder in einer Synagoge vergewissern, ob das, was Jesus aus dem Stegreif zitiert hatte auch wirklich so geschrieben stand.

Für seine jüdischen Bibelschüler war vieles von dem was Jesus lehrte und "aus den Schriften" schlussfolgerte absolut neu - das ergeht Bibelschülern bei unseren Kursen ähnlich.

Und - als Vorbild für heutige Bibelkurse - machte er seine Zuhörer zum Schluss darauf aufmerksam, dass es nicht damit getan war aufmerksam und staunend zuzuhören, sondern dass das Ganze nur Sinn macht, wenn man das Gelernte anschließen auch in die Tat umsetzt.

Mit Irrlehren wie die von einer Dreieinigkeit oder einer unsterblichen Seele musste er sich damals noch nicht herumplagen, denn die wurden erst viel später "erfunden". Auch wollte zu jener Zeit noch niemand unbedingt in den Himmel und da das "Vaterunser" mit zum Lehrstoff der Bergpredigt gehörte, lernten seine aufmerksamen Schüler ohnehin, dass der Wille seines - Jesu - Vaters "auch auf der Erde geschehen möge".

Der Bericht über diesen Musterbibelkurs schließt mit den anerkennenden Worten so gut wie aller Kursteilnehmer, dass sie endlich mal wirklich mehr gelernt hatten als von ihren Schriftgelehrten.

Auch das wiederholt sich heute bei vielen unserer Kurse.

Deshalb nur Mut, denn es gibt viel und höchst Interessantes zu lernen. Und niemand musste damals und muss heute deswegen ein Zeuge Jehovas werden . . . obwohl Jesus in der Offenbarung 3:14

. . .der treue und wahrhaftige Zeuge. . .

genannt wird.

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Abundumzu  19.04.2025, 23:28
@Abundumzu

Im Übrigen ist es ja allgemein bekannt, dass der Inhalt der Bibel - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht thematisch geordnet ist.

Und das aus gutem Grund.

Ein guter Bibelkurs dagegen ordnet den Lehrstoff thematisch und macht dadurch den Einstieg in die "tiefen Dinge Gottes" (Hiob 11:7) erheblich leichter.

Besonders deshalb empfiehlt sich ein solcher Kurs.

Ein guter Bibellehrer tut sein Übriges.

Und die Unkenrufe der Skeptiker muss man nicht allzu ernst nehmen. Die gab es - wie oben geschildert - zur Jesu ebenso und außerdem kann jeder Bibelschüler, dank zunehmender Bibel-Erkenntnis von Mal zu Mal bessere eigene Entscheidungen treffen, Entscheidungen, die ihm ohnehin niemand abnehmen kann.

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Ein richtiger Bibelkurs wäre die Bibel Kapitel für Kapitel zu studieren bzw zu lesen.

Querverweise anzusehen und darüber zu sprechen.

Es gibt keine repräsentativen Statistiken darüber, wie viele Menschen, die einen sogenannten „Bibelkurs“ bei den Zeugen Jehovas beginnen, diesen tatsächlich bis zum Ende durchlaufen oder vorzeitig abbrechen. Was es jedoch gibt, sind zahlreiche subjektive Erfahrungsberichte , sowohl von aktiven als auch von ehemaligen Zeugen Jehovas.

Diese „Bibelkurse“ haben mit einem klassischen Bibelstudium nur wenig gemein. Die Bibel spielt darin eine untergeordnete Rolle: Sie wird nicht im Gesamtzusammenhang gelesen oder kritisch reflektiert, sondern dient hauptsächlich als Zitatquelle, um ausgewählte Verse zur Bestätigung der bereits vorgegebenen Lehren heranzuziehen.

Im Mittelpunkt steht stets ein hausinternes Begleitbuch, das in Lektionen aufgebaut ist und Schritt für Schritt die spezifische Theologie der Zeugen Jehovas vermittelt. Die Inhalte sind nicht offen zur Diskussion, sondern werden als alternativlos und absolut wahr präsentiert, es geht um Annahme, nicht um Erkenntnis.

Ein häufiger Grund für den Abbruch ist auch die soziale Erwartungshaltung:

Wer den Kurs fortsetzt, bekommt früh den Eindruck, sich auf einen klaren Pfad begeben zu müssen, hin zur Taufe und vollständigen Integration in die Gemeinschaft. Der Druck, sich nach und nach vollständig anzupassen, steigt stetig.

Stagnation, Rückzug, Zweifel oder eigenständiges Denken werden im Verlauf des Buchkurses oft als „Mangel an geistigem Fortschritt“ interpretiert. Das erzeugt subtilen, aber konstanten Anpassungsdruck, der viele früher oder später zum Abbruch bewegt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Peritus Sectarum

HerrVonRibbeck  18.04.2025, 09:06
Wer den Kurs fortsetzt, bekommt früh den Eindruck, sich auf einen klaren Pfad begeben zu müssen, hin zur Taufe und vollständigen Integration in die Gemeinschaft.

Genau so. Von wegen unverbindlich...

Meine persönliche Erfahrung aufgrund meiner Tätigkeit in der Aufklärung:

Ein nicht unbeachtlicher Teil beendet das "Studium" der JehovasZeugen, nicht weil sie kein Interesse mehr an der Bibel hätten oder nicht Gott in ihrem Leben haben wollten, sondern weil sie die fundamentalistischen Charakteristika nicht in ihre Denkweisen sich haben übertragen lassen wollen.

Die Möglichkeit als zukünftiger Jehovas Zeuge falsch zu liegen wird völlig abgeschaltet, dafür werden andere Sichtweisen als satanisch und verwerfenswert dargestellt.

Auch stört viele das die eigene Meinung nicht geduldet wird, zum Beispiel das Gott auch andere christliche Religionen gut heißen könnte, das es sehr wohl eine Evolution gegeben haben könnte sogar theistischer Natur, aber natürlich auch Punkte wie christliche Feiertage die man als JZ nichtfeiern darf.

Leider habe ich nicht mehr Kontakt zu allen die ich einmal beraten durfte, so das ich nicht sagen kann ob sie alle noch gläubig aktiv sind. Doch die welche sich melden sind ziemlich glücklich in anderen christlichen Gemeinden unterwegs.

Es gibt auch die Fälle wo die von den Jehovas Zeugen geforderten Denkweisen bereits erfolgreich übertragen wurden, so das die negative Prägung auf das Christentum schon so weit vorgerückt war das man den Glauben nur noch privat ausleben wollte.

Meiner Statistik nach brechen ca. 85% das "Studium" generell ab.

Davon 90% sehr früh. 5% machen bis zur Hälfte weiter. Letztlich taufen lassen sich jedoch nur 0.5% durch so einen Bibelkurs.

Es gibt eigentlich kaum noch welche die als mündige dort sich mit den Ansichten der Jehovas Zeugen beschäftigen wollen.

Der eigentliche Zuwachs kommt aus den eigenen Reihen durch die Kindesindoktrinierung. Hier wird jedoch mit anderen Methoden die Prägungen vorgenommen als wie dem "Bibelkurs ", der ja hauptsächlich die Denkweisen und Sonderlehren der Jehovas Zeugen verinnerlichen soll.

Echtes Bibelstudium wäre zum Beispiel in Wiedenest möglich, wo man in zwei Jahren die Bibel komplett durchgeht.

LG-B.


Arensiac  19.04.2025, 08:18

Lustig was du als Fakten verkaufst was wir nicht Mal dokumentiere

Bast4321  19.04.2025, 13:51
@Arensiac

Was ist denn daran lustig wenn jemand aus über 200 Gesprächen/Interviews eine persönliche Statistik erstellt hat?

Arensiac  19.04.2025, 20:26
@Bast4321

Wir haben 200 ex zeugen gefragt: wieviele von euch haben das Studium abgebrochen. Lol

Bast4321  19.04.2025, 20:35
@Arensiac

Unsinn.

Schon mal auf die Idee gekommen das ich gefragt haben könnte wer von den ex jz ein Studium hatte, und wie viele Interessenten es durchgezogen haben?

Macht Sinn oder?

Derweil habe ich es ebenso mit ehemaligen Interessenten zu tun., die abgebrochen haben.

Selber LOL.