Brauch: Ziege zur Hochzeit?

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Plüschziege? Gute Idee. Echte Ziege? Nicht wirklich cool.

Allerdings muss das ÄLTERE Geschwister mit der Ziege tanzen - nicht das jüngere, das vor dem älteren heiratet:

Ein alter Brauch im Saarland, der auch heute noch vielerorts zelebriert wird, ist der Geißentanz. Heiratet ein jüngeres "Geschwister" (also Bruder oder Schwester) vor dem älteren (besonders, wenn das ältere Geschwister eine Schwester ist!), ****muss dieser oder diese (d. h. das ältere Geschwister) auf der Hochzeit des jüngeren Geschwisters zum Gelächter aller Anwesenden mit einem Ziegenbock, den "wohl meinende" Freunde mit auf die Feier gebracht haben, tanzen.**** Dieser Brauch hängt wohl auch damit zusammen, dass in ländlichen Gegenden immer das älteste Kind den elterlichen Hof erben sollte. Wurde aber zum Beispiel die ältere Schwester in punkto Schönheit von der Jüngeren derart ausgestochen, dass sich nur für diese Heiratsbewerber fanden, bestand die Gefahr, dass der Hof gänzlich ohne Erben blieb. Um dies zu verhindern, gab es in Deutschland verschiedene Bräuche und Traditionen: In der Regel durfte die jüngere Schwester vor der Verheiratung der älteren schlichtweg nicht heiraten. ****Wesentlich abgemildert ist dieser Brauch also im Saarland: Zwar dürfen die jüngeren Geschwister heiraten, zum Schaden bekommt der oder die Ältere allerdings den Spott noch mit dazu, indem er mit der Geiß tanzen muss. ****Zwar scheint es wohl ein wenig derb, die ältere Schwester oder den älteren Bruder auf dem Fest des jüngeren Geschwisterchens derart zu foppen, wenn es aber mit der entsprechenden Portion Humor bei allen Beteiligten geschieht, kann der Geißentanz eine witzige Auflockerung der formellen Hochzeitsfeier darstellen!

Quelle http://www.weddix.de/regional-heiraten-saarland-der-geissentanz.html

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@IRENEBOA

das hatte ich bis eben gekonnt überlesen... :D

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Im Saarland ist es tatsächlich ein alter Brauch das der unverheiratete ältere Bruder oder die unverheiratete ältere Schwester auf der Feier des Brautpaares, also des jüngeren Geschwisterteils, mit einer Ziege tanzen. Diese wird meistens von Verwandten oder Freunden organisiert und dient einer Art "Verspottung" des Verschmäten. Wobei der Brauch darauf zurückgeht, das es früher üblich war das erst der oder die Erstgeborene heiratet um den Betrieb/ Bauernhof weiterzuführen, da normalerweise der Erstgeborene den Betrieb erbt. Im Saarland wurde auf das Verbot das die jüngeren Geschwister erst heiraten dürfen, wenn der Erstgeborene unter der Haube ist verzichtet. Dies war langezeit im restlichen Deutschland brauch. Stattdessen, hat man sich dazu entschlossen denjenigen für sein Junggesellendasein zu verspotten, weil er oder sie auch seiner Familie "Spott" eingebracht hat. Allerdings ist es auch Brauch das der Bräutigam mit der Ziege tanzt, wenn er bei der Trauung das 30. Lebensjahr überschritten hat. Beides habe ich schon auf Hochzeiten erlebt. Jedoch muss man dazu sagen das diese eher auf dem Land stattfinden als in der Stadt und immer mehr in Vergessenheit geraten.

Zum Einzug schenkt man Brot und Salz. Das ist unproblematisch.

Brot gibts beim Bäcker. Zu diesem besonderen Anlass das Beste, das er hat und Salz in jedem Supermarkt.

;-)

Das ist ein lokaler Brauch aus dem Saarland... udn das liegt einige Kilometer von Thüringen weg!

Der brauch dürfte kaum bekannt sein... also lass es lieber.

Was ich geschenkt habe und was für viel Gelächter sorgte:

Wo die braut zum mann zog, gabs ein "Nudelholz" als wichtigstes "Möbelstück"... Das Teil war groß als "Meinungsumformer" beschriftet...

Ach ja, das war eine hohle Röhre (Plastikrohr), auf beiden Seiten mit Deckeln verschlossen, die sich öffnen liessen, und einer "Achse" aus Holz (aus dem Drachenbau) mti Griffen, die von einem Springseil zweckentfremdet wurden. Das ganze entsprechend beklebt und hergerichtet, gefüllt mit Kleingeld (Kupfermünzen) und Vogelsand, damits nicht klappert.

das Kleingeld wurde vorher im Freundeskreis gesammelt... da kamen fast 200€ zusammen, die "größte" Münze waren Zwanziger.

DAS kam gut an, ein meinungsumformer für den Ehepartner... und dazu eben etwas Kleingeld.

Habe ich noch nie etwas von gehört.