Bin ich doof, oder sind die Übersetzungen in Latein eigentlich unmöglich zu lösen?
Da stehen Wörter, welche ich auch gut bestimmen kann. Sowohl die Substantive, als auch die Nomen. Aber selbst wenn kein Wort unklar ist, wenn ich alle Gerundiva, PC's, AcI's wie auch immer erkenne, komme ich einfach nicht auf die Lösung.
Dann gehe ich auch nach der altbekannten Methode vor.. erst das Prädikat, dann das Subjekt, dann das Objekt etc.
Aber es klappt immer noch nicht.
Dann schaue ich mir die Musterlösung an und denke mir einfach nur.. was zur Hölle? Wie soll man überhaupt darauf kommen? Die Hälfte der im Deutschen ergänzten Wörter sind überhaupt nicht im Lateinischen Satz vorhanden und bei Sachen wie den Gerundiva habe ich sowieso oft das Gefühl, dass der Übersetzer hier dachte "Ach scheiße, ich schreib jetzt einfach irgendetwas dahin, Hauptsache es hat den gleichen Anfangsbuchstaben wie das ursprüngliche Verb".
Und das schlimmste: Selbst wenn ich es richtig übersetze und es mit dem Lösungstext übereinstimmt habe ich keine Ahnung, wie ich überhaupt auf diese merkwürdige Lösung gekommen bin.
Bin ich einfach nur schlecht in Latein, oder sind manche Übersetzung wirklich mehr Fantasie als wortgetreu?
2 Antworten

Dann gehe ich auch nach der altbekannten Methode vor.. erst das Prädikat, dann das Subjekt, dann das Objekt etc.
Vielleicht liegt dein Problem hier. Du kannst mit Draufgucken kaum ermessen, was Objekt oder Adverbial ist (z.B.). Der bessere Weg in einem Satz jeweils ist, vom Prädikat aus
sich "durchzufragen" wie in einer fremdem Stadt.
https://dieter-online.de.tl/Latein.ue.bersetzung-1.htm
Wenn man darauf nicht von Anfang an gedacht hat, bitte zum Probieren aber nicht gerade so richtig lange Sätze von Cicero nehmen, sondern die etwas übersichtlicheren aus einem Lateinbuch.
Bei Cäsar ist man dann bald; der schreibt ja auch relativ einfach.

Hallo,
professionelle Übersetzungen sind oft recht frei.
Da das Lateinische eine ganz andere Struktur als das Deutsche besitzt, läßt sich das manchmal auch nicht vermeiden.
Wörtliche Übersetzungen sind eher als Arbeitsübersetzung zu verstehen, um herauszufinden, worum es in dem Text überhaupt geht. Danach überlegt man sich, wie man den gleichen Sachverhalt in ein verständliches und flüssiges Deutsch übertragen kann, ohne ihn natürlich zu verfälschen.
Bei Lateinschülern liegen die Probleme beim Übersetzen oft weniger an ihren Latein- als an ihren Deutschkenntnissen. Je geringer der aktive Sprachschatz ist, desto schwerer tut man sich beim Übersetzen, weil die Ausdrucksmöglichkeiten fehlen.
Dagegen hilft nur gute Literatur.
Herzliche Grüße,
Willy