Bin ich depressiv/ zu alleine?
Hallo! Also ich (20) habe irgendwie das Gefühl, dass ich depressiv werde. Habe nur wenige Freunde mit denen ich ab und zu mal essen gehe, aber das Wochenende verbringe ich leider meistens alleine. Lerne deshalb auch keine neuen Leute kennen und glaube, dass ich mein Jung-Sein verschwende. Hatte noch nie einen Freund/Sex usw. Bin anfangs immer sehr schüchtern und zurückhaltend. In letzter Zeit sehne ich mich sehr nach Liebe. Ich liege oft im Bett und stelle mir vor, dass neben mir wer liegt und mich küsst. Und manchmal fange ich dann an zu weinen. Auf FB sehe ich nur Pärchen und gute Freundschaften. Und dann denke ich an mein eigenes Leben und das ich das alles nie hatte. Ich bin eig symphatisch laut anderen Menschen, aber sehr ruhig, was mich wsl uninteressant und langweilig wirken lässt. Ich fülle meine ganze Leere mit Essen. Sobald ich von der Arbeit komme, esse ich. Sobald ich am Wochenende aufstehe, esse ich. Und dass im 30 min Takt. Hilfe. Wie kann ich neue Leute kennenlernen und offener werden? Wenn ich eine gute Freundin frage, ob wir feiern gehen, dann will sie nicht, weil sie generell nicht abends raus geht. Die andere ist am Wochenende immer bei ihrem Freund. Und so sitze ich inner Zuhause und verzweifle. Ich gehe 2 bis 3 mal ins Fitnessstudio und gehe nicht in die ganzen Frauenkurse, sondern mache draußen bei den Maschinen etwas. Meistens sehe ich, wie sie mich heimlich anstarren, aber das war es dann auch. Shoppen gehe ich auch immer alleine oder mit meiner Mutter. Wo lernt man Freunde kennen und wird dann vertraulicher mit ihnen, sodass der Kontakt nicht gleich sofort abbricht? Und wie lerne ich Männer kennen, die es ernst meinen mit mir? Ich weiß echt nicht mehr weiter. Normal sollte ich mich mit dem Alter neu erfinden, mich ausprobieren, aber ohne Freunde ist das auch nicht das gleiche :-( danke für alle Antworten!
5 Antworten

Eine Diagnose ob Du depressiv bist sollte ein Facharzt feststellen. Damit du beurteilen kannst wie sich Depressionen äußern übersende ich Dir das:
Welche Arten von Depression gibt es?
Eine Depression ist nicht gleich eine Depression. Auch wenn die Symptome sich immer ähneln, gibt es verschiedene Formen der Depression. Dies ist natürlich entscheident bei der Auswahl der richtigen Therapie.
Allgemein lassen sich vier verschiedene Depressions Arten benennen. Dazu zählen die Endogene Depression, die Somatogene Depression, die Psychogene Depression und die Depressionen in besonderen Lebenslagen.
Der Mediziner nimmt aber auch innerhalb dieser vier Depressionsformen nochmals eine Unterscheidung vor. Ausschlaggebend dafür, an welcher der Depressions Arten man erkrankt ist, ist meistens die Ursache, welche die Erkrankung hervorgerufen hat.
Endogene Depressionen
Von einer endogenen Depression spricht man dann, wenn es weder eine körperliche, noch eine psychische Ursache für die Depression zu geben scheint. Deswegen nimmt man an, dass die Ursachen von innen heraus entstanden sind. Ursachen, welche durchaus dafür verantwortlich sein können, dass man an einer endogenen Depression leidet, sind Stoffwechselerkrankungen in den Gehirnzellen, wie beispielsweise ein Noradrenalin- oder ein Serotoninmangel, aber auch genetische Faktoren können zu dieser Depressions Art beitragen.
Oftmals werden die Ursachen von dem Patienten nicht wahrgenommen oder einfach verdrängt und brechen erst viel später aus ihm heraus. Die Depressionen verlaufen in Phasen, die Abstände variieren zwischen wenigen Tagen und einem Jahr oder mehr. Männer reagieren hierbei häufiger auf berufliche Probleme oder Besitzverlust, Frauen hingegen eher auf partnerschaftliche oder familiäre Probleme. Menschen mit endogenen Depressionen sind durchaus freundlich und warmherzig zugewandt, weisen allerdings unangemessene Episoden von extremer Reizbarkeit und Aggressivität auf.
Innerhalb der endogenen Depression wird nochmals eine Unterscheidung in die unipolare oder die bipolare Depression vorgenommen. Allgemein kennzeichnen sich endogene Depressionen dadurch, dass es einen phasenhaften Verlauf gibt. Zunächst beginnt diese Depressions Art sehr langsam, der Betroffene spürt kaum Anzeichen für eine Depression. Bei manchen kommen nach einigen Tagen, Wochen oder Monaten Symptome auf, die aber nach einiger Zeit wieder von selbst verschwinden. Normalerweise gibt es für den Betroffenen keine Folgezustände oder Restsymptome. Es kann sowohl sein, dass man im Laufe seines Lebens nur einmal von einer solchen depressiven Phase heimgesucht wird, als auch dass man mehrmals an den typischen Symptomen einer Depression leidet.
Die unipolare Depression zeigt sich meist in vier Erkrankungsphasen und kann sich in der klassischen Melancholie zeigen. Ihren Namen hat die am häufigsten auftretende Erkrankung bei den Depressionen dadurch, dass sie einpolig ist und die Patienten nur depressive, aber keine manischen Phasen haben. Ein weiterer Name dafür ist Major Depression.
Die typische Depression - Major Depression - Endogene Depression
Eine typische Depression ist eine schwere Depression, die früher auch als endogene Depression bezeichnet wurde. Genannt wird sie zudem auch Major Depressio, übersetzen könnte man dies mit Hauptsächliche Depression.
Bipolare Depressionen sind eindeutig von den unipolaren Depressionen zu unterscheiden. Ein wesentliches Merkmal bei der bipolaren Depression ist, dass sich depressive mit manischen Phasen abwechseln. Der Patient erlebt also sowohl Momente der Traurigkeit als auch Phasen, in denen er sich und seine Fähigkeiten überschätzt. Wie die Abstände zwischen den depressiven und den manischen Phasen sind, kann man meistens nicht vorhersagen. Es können sowohl Monate als auch Jahre zwischen den beiden Phasen liegen. Die bipolare Depression wird nicht selten auch als "manisch-depressive Erkrankung" bezeichnet.
In Deutschland beträgt die Wahrscheinlichkeit, an einer endogenen Depression zu erkranken, 0,4 bis 1 Prozent. Sofern die Verwandten bereits an einer solchen Depressions Art leiden, nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass durch die erbliche Belastung auch Kinder oder Enkel von der endogenen Depression betroffen sind. Frauen leiden allerdings doppelt so oft an dieser Depressions Art als Männer.
Bipolare Störungen - Manisch-depressive Störungen
Während bei einer typischen Depression depressive Phasen mit normalen Phasen abwechseln, treten bei bipolaren Depressionen Phasen auf, in denen die Betroffenen sehr depressiv sind und Phasen, in denen ein stark überhöhtes Glücksgefühl auftritt. Diese Glücksphasen nennt man manisch und zeichnen sich durch eine besondere kreativität, überschäumende Energie einer vielzahl neuer Ideen aus.
Zyklothymia - zyklothyme Störung
Von einer zyklothymen Störung spricht man, wenn der Patient Stimmungsschwankungen hat, ohne daß ein nachvollziehbarer Bezug zur aktuellen Lebenslage besteht.
Dysthymia - neurotische Depression
Eine neurotische Depression ist eine krankhafte Neigung zu traurigen Stimmungen. Sie stellt eine Unterform einer chronischen Depression dar, ist aber nicht so schwer, dauert dafür länger als diese an.
Somatogene Depression
Eine weitere Depressions Art ist die somatogene Depression, die in einem direkten Zusammenhang mit körperlichen Krankheiten steht. Allerdings sind somatogene Depressionen eher selten. Dennoch nimmt man hier eine Unterteilung in symptomatische, organische und pharmakogene Depressionen vor. Je nachdem, von welcher Depressionen Art man hier betroffen ist, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Behandlung.
Symptomatische Depressionen kennzeichnen sich dadurch, dass die Depression als ein Symptom einer Erkrankung auftritt. Erkrankungen, die eine symptomatische Depression hervorrufen können, sind unter anderem endokrine Krankheiten, wie zum Beispiel Morbus Cushing, Morbus Addison oder Schilddrüsenstörungen, Infektionskrankheiten, wie AIDS und Tbc, chronische Herz-Kreislauferkrankungen, wie beispielsweise eine Herzinsuffizienz, oder aber Nierenerkrankungen. Ebenso können Lebererkrankungen, ein Pankreaskarzinom, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen und Vitaminmangelerkrankungen zu einer symptomatischen Depression führen.
Psychogene Depression
Die dritte Gruppe der Depressions Arten sind die psychogenen Depressionen. Auffällig hierbei ist, dass das Auftreten der Symptome immer in einem nachweisbaren Zusammenhang mit seelischen Anlässen steht. Es besteht also eine Verbindung zwischen traumatischen Ereignissen und dem Auftreten der Depression.
Eingeteilt werden die psychogenen Depressionen in die Erschöpfungsdepression, die neurotische Depressionund in die reaktive Depression.
Depressionen in besonderen Lebenslagen
Die vierte Kategorie, nach der sich die unterschiedlichen Depressions Arten einteilen lassen, sind die Depressionen in besonderen Lebenslagen. Hier besteht immer ein deutlicher Zusammenhang zwischen den individuellen Lebensumständen und den Symptomen der Depression. Auch innerhalb dieser Depressions Art lassen sich noch mehrere Formen unterscheiden. Neben der Klimakterischen Depression gibt es noch die Wochenbett-Depression, die Alters-Depression, die Depression im Kindesalter, die Sekundäre Depression, die Larvierte Depression und die Winterdepression.
Viele Menschen kennen die Winterdepression, weil sie selbst von ihr betroffen sind oder es waren. Leichte bis mittelschwere Depressionen, die insbesondere zu "dunkleren Jahreszeiten", wie Herbst und Winter, auftreten, führen dazu, dass die Betroffenen antriebslos werden, sich sozial zurückziehen, gedrückt und verstimmt sind, länger schlagen und ein gesteigertes Hungergefühl haben. Ursache für das Aufkommen einer Winterdepression kann die veränderte Rhythmik der Melatonin-Ausschüttung sein. Oftmals werden Winterdepression mit der Lichttherapie behandelt.
Das prämenstruelle Syndrom - PMS und PDS
Viele Frauen machen die Erfahrung, daß sie in den verschiedenen Zyklusphasen auch bestimmte Stimmungsschwankungen haben. Wenn die psychischen Folgen des prämenstruellen Syndroms so stark sind, daß Sie Ihren Alltag auf beruflicher oder sozialer Ebene nicht mehr bewältigen können, spricht man von einer dysphorischen oder auch prämenstruellen Depression.
Depressionen bei Jugendlichen haben nichts zu tun mit schlechten Erfahrungen in der Pubertät, Hormonstörungen oder einer unglücklichen Liebe.
http://www.info-depressionen.de/depressionsarten/arten-von--depressionen.htm

Du darfst von den Fragestellern hier nicht zu viel erwarten. Vor allen Dingen für die Beantwortung komplexer Themen die komplexe Antworten erfordern keine guten Bewertungen.Teilweise wird die Antwort nicht verstanden.

Hallo Sarah,
eine der Hauptursachen für Depressionen sind soziale Isolation und die dadurch bedingte Einsamkeit.
Aber dagegen kannst du etwas tun. Nur sind deine Ansätze meiner Meinung nach wenig geeignet um dich wirklich aus deiner Situation zu befreien.
Ich kenne das Gefühl der Einsamkeit, lebe selbst z.Zt. ohne Partner. Ich kann auch deine Sehnsucht nach körperlicher Nähe und Zärtlichkeit sehr gut nachvollziehen.
Du schreibt davon, dass du unkontrollierte Essattacken hast. Verständlich, dass du die vermeintliche Leere mit etwas füllen willst. Du weißt aber, dass Essen dir nicht helfen wird eine tragfähige Beziehung zu Jemanden aufzubauen. Das Gegenteil wird der Fall sein.
Dein Selbstwertgefühl scheint mir nicht gut ausgeprägt zu sein. Warum dass so ist, kann kein Aussenstehender beurteilen, aber Fakt ist, ein starkes Selbstwertgefühl ist eine der Voraussetzungen um eine Partnerschaft zu begründen. Ansonsten landest du höchstens bei Personen, die deine Schwäche ausnutzen wollen.
Ich kann dich nur davor warnen jeden Strohhalm zu ergreifen, um nicht länger allein zu sein. Ganz besonders vorsichtig solltest du sein, wenn sich ein Kontakt über das Internet, und/oder dieser Plattform ergibt. Du hast hier viel persönliches von dir in der Öffentlichkeit preisgegeben. Es gibt schlimme Menschen, die deine Schwäche, den Wunsch nach Partnerschaft für sich ausnutzen werden. Sei dir bitte dessen bewusst und gehe auf keinen Fall auf ein vermeintliches Angebot ein.
Du bist 20 Jahre jung. Klar ohne Partner, aber auch unabhängig von anderen.
Einem Partner, der es wirklich gut mit dir meint, wirst du mit aller Wahrscheinlichkeit nur zufällig begegnen. Aber nicht hier im Internet.
Gib dir bitte mehr Zeit und denke und achte vor allem auf dich. Sarah First!
Liebe Grüße!
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ich habe tatsächlich ein schwaches Selbstwertgefühl und viele Komplexe. Aber ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich probiere es immer zu akzeptieren, aber wenn ich micj mit anderen vergleiche (was ich nicht tun sollte, aber naja), dann bin ich total niedergeschlagen..
Ich suche hier im Internet nicht nach Freunden oder Beziehungen, sondern bach Hilfe. Dieser Account ist sowieso anonym und wäre ich hier mit meinem "öffentlichen ich" unterwegs, würde ich nicht so viel intimes preisgeben.

Absolut Richtig Sarah, du solltest dich nicht mit Anderen vergleichen, sondern die Anderen mit dir. Du weißt was ich damit ausdrücken möchte. Sich so zu akzeptieren wie man ist, fällt oft schwer. Gerade wenn man es etwas gibt, was man selbst an sich Oberhaupt nicht leiden kann. Dies kann aber auch etwas sein, was einem anderen der dich kennenlernt ganz und gar nicht auffällt, oder stört. Es gibt sicher eine Menge toller Eigenschaften an dir, die dich "liebenswert" machen. Jeder Mensch hat einen blinden Fleck. Das ist der Bereich seiner Persönlichkeit, den man selbst nicht sehen oder wahrnehmen kann, aber die Anderen schon. Ich finde beispielsweise Empathie und die Fähigkeit zur Selbstreflexion sehr attraktiv. Auch Humor und Klugheit sind Eigenschaften, die ich an einer Frau sehr schätze. Ich würde mich freuen, wenn ich dir mit meinem Wortbeitrag geholfen habe. LG
geh doch mal in Vereine, egal was, es muss dich schon interessieren. Informiere dich über ehrenamtliche Arbeit bei den örtlichen Gruppierungen. Im Grunde lernt man Leute kennen, in dem man was gemeinsam macht und wenn man es nicht forciert. Das dauert halt dann. Es gibt durchaus gruppen, wo Neue NICHT willkommen sind - das merkst du sofort und dann suche dir das nächste. Oder dich interessieren Tiere? Geh doch mal im Tierschutzverein vorbei. Ständig werden Leute gesucht, die mit Hunden mal Gassi gehen. Es gibt so viele Möglichkeiten. Google doch mal die Homepage von deinem Ort oder der nächsten Stadt. Du wirst dich wundern, was es alles gibt. Vielleicht stimmt nicht immer die Altersstruktur für dich. Vielleicht bist du genau der Typ der mit etwas älteren besser klarkommt - zum Freunde finden meine ich. (nicht den freund....)
Naja. Ich lebe in einem kleinen Dorf und gehe ja schon ins Fitnessstudio. Das einzige, was mich interessiert wäre Volleyball, aber das kann ich wegen einer Verletzung an meiner Hand seit 2 Jahren nicht mehr machen..
Rechts oder links? Wenn es links ist, wäre Tennis eine Alternativer, oder Tischtennis. Fitnessstudion bringt höchstens was, wenn du in die Kurse gehst, aber warum nicht einen Sportvereinsgruppe? Du, dann musst du eben auch mal in die Stadt - es reicht für den Anfang einen Termin pro Woche, oder vielleicht findest du was am Wochenende. Es gibt 1000 Ausreden nichts zu tun und aus dem Loch musst du raus.
wenn du für so ne hoch kompetenten Antworten nicht ausgezeichnet wirst als Hilfreichste Frage, dann zieh ich dem Fragesteller eins über mitm Bambusstock...