Betrug begangen - welche Folgen?

13 Antworten

Hallo, dein Freund sollte:

- Die entsprechenden Mail- Adressen über dine DSGVO- Anfrage löschen, ersatzweise zusätzlich online selbst: https://support.microsoft.com/de-de/help/12412/microsoft-account-how-to-close-account (dabei ein VPN oder einen Hotspot nutzen). Die eigentliche Anfrage muss per Post rausgehen, dabei hilft der Anwalt gerne, wenn ihr sowieso schon einen habt.

- keinerlei Informationen herausgeben oder Kontakt zur Kanzlei aufnehmen

- sich entspannen. Eine Anzeige wird kaum ergehen und das Geld können die nicht mehr eintreiben, da dein Internetanbieter die genauen Zuordnungen IP- Adresse zu Anschlussinhaber nach spätestens 6 Monaten, meistens weniger, löscht. Der eigentliche Betrug kann also nicht weiter zurückverfolgt werden, die Zugriffe auf die E- Mail schon. Nach entgültiger Löschung des Mail- Kontos (dauert ca. 1-2 Wochen nach Ankunft des Briefes, maximal 60 Tage, wenn du das online machst) kann auch da nicht weiter nachgeforscht werden.

Der Vertrag, den er mit 16 geschlossen hat, ist ungültig. Damit muss er sowieso nichts zahlen. Und die Anzeige wegen Betrug wird entweder nicht passieren oder ins leere laufen...

ZuumZuum  16.10.2019, 07:19

Der Vertrag, den er mit 16 geschlossen hat, ist ungültig. Damit muss er sowieso nichts zahlen. Und die Anzeige wegen Betrug wird entweder nicht passieren oder ins leere laufen...

Das ist nicht ganz richtig, wenn der geschädigten Person durch das Fehlverhalten ein einklagbarer Schaden entstanden ist, sind selbst Kinder ab 7 Jahren bereits deliktfähig, und können im Rahmen des Reifegrades und Erkennens von Folgen für die von ihnen verursachten Schäden aufkommen. Es kann sogar ein Titel über 30 Jahre ergehen.

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DerSchokokeks64  16.10.2019, 21:42
@Miaunzer

Der Nachweisbare Schaden ist auf jeden Fall i.d.R. nur ein Bruchteil des Preises des Abos

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Wenn er seine Tat bereut, dann soll er den Schaden wieder gut machen. Alles andere wäre doch SELBSTbetrug.

Er möge bei der Firma anrufen und sich einen Termin ausmachen. Wenn er geschickt verhandelt, dann kann er vielleicht nur die Hälfte bezahlen oder wenigstens ohne Anwaltskosten.

Doch grundsätzlich soll ihn der Blitz treffen, denn so etwas macht man nicht. Er soll sich einmal entschuldigen für seine Tat. Kann mir nicht vorstellen, dass jemand eine Anzeige macht, wenn ein zerknirschter junger Mann zu ihm kommt und ihm Geld geben will.

Miaunzer  16.10.2019, 18:31

Sein Freund bereut es weil er nun Stress hat, nicht weil es ihm leid tut.

Was soll ihm denn leid tun? Wo ist ein Schaden entstanden? Was ist der Unterschied zwischen ihm und einem Menschen der dort überhaupt nie Kunde war, wo hat man dem Unternehmen mehr geschadet? Wahrscheinlich hat er deren Dienstleistung nicht mal in Anspruch genommen oder nur wenig..

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PyerunA  16.10.2019, 18:43
@Miaunzer

Da ist meiner Meinung nach kein Schaden entstanden. Trotzdessen will das Unternehmen die Forderung beglichen haben. Was machen wa' jetzt?

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Mauritan  16.10.2019, 19:22
@PyerunA

Bezahlen.

Abgesehen davon, dass insofern Schaden entsteht, weil das Unternehmen Kosten hat durch den Betrieb des Servers und Erstellen der Website und recherchieren und in Evidenz halten, wer Kunde ist.

Du bezahlst ja nicht einen Schaden, sondern den Vertrag den Du geschlossen hast. Nämlich über den Kurs.

Wie alt ist denn jeder, der den Kurs gebucht hat? Wenn er sehr jung wäre, sähe es nämlich anders aus.

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Jedoch riet der Anwalt ihm, nichts zu unternehmen, da das Unternehmen trotz möglicher Zahlung eine Anzeige wegen Betrug stellen könnte.

Das Unternehmen wird in erster Linie daran interesse haben, sein Geld zu bekommen. Von einer strafrechtlichen Verfolgung hat das Unternehmen nichts.

Je länger er zögert, desto wahrscheinlicher wird aber dennoch eine Anzeige, weil die Provider gegenüber Staatsanwaltschaft/Polizei möglicherweise auskunftsbereiter sind. Die IP-Adresse von vor zwei Jahren ist mittlerweile zwar keine Hilfe, aber die "frischen" Zugriffe auf das eMail-Postfach dürften verwertbar sein.

PyerunA  25.08.2019, 18:52

Wenn eine Anzeige erstattet wird, wird die Polizei ja mithilfe der IP-Adresse den Anschlussinhaber herausfinden, da kann das Unternehmen ja auch von profitieren, da die Person sozusagen gefunden wurde, wieso sollte es nichts bringen?

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Eromzak  16.10.2019, 00:49
@PyerunA

dafür müssen die nicht anzeigen, das Gericht kann die rausgabe auch so vom Anbieter fordern.

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PyerunA  16.10.2019, 00:50
@Eromzak

Achso, okay vielen Dank. Wie sieht die Erfolgsquote denn aus bezogen auf den Fall oben? Und würde das ein Unternehmen machen?

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Eromzak  16.10.2019, 00:50
@PyerunA

normalerweiße machen die das sofort, was die IP auf der webseite angeht - was e-mails angeht kenne ich keinen Fall.

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ZuumZuum  16.10.2019, 07:16

aber die "frischen" Zugriffe auf das eMail-Postfach dürften verwertbar sein.

Wie man sich das vorstellen muss, würde ich gerne einmal wissen? Warum sollte die gelesene Email zum Geburtstag von Oma Käthe oder unaufgefordert zugesendete Werbung oder Phishingmails etwas mit dem Betrug zu tun haben? Selbst wenn diese Mails einen direkten Bezug dazu hätten, steht immer noch der Beweis aus, das die Tat auch wirklich begangen wurde. Man kann sich ja auch was zusammenspinnen, was gar nicht so selten ist im Internet.

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Gawnuley  16.10.2019, 17:24
@ZuumZuum

Es geht darum das man die IP durch neue Zugriffe auf das Email Postfach rausfinden kann, und dadurch auch den Betrüger.

Eine enige Jahre alte IP bringt so nem Unternehmen sonst nichts, da man niemanden damit verknüpfen kann.

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ZuumZuum  17.10.2019, 09:12
@Gawnuley

Ich kann von jedem Rechner der Welt, von jedem Handy der Welt auf mein Email-Postfach zugreifen. Da bringt eine IP-Feststellung basolut gar nichts.

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Gawnuley  17.10.2019, 11:18
@ZuumZuum

Das stimmt, trotzdem wäre es der erste logische Schritt um jemanden zu identifizieren.

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Kenne mich zwar mit Gesetzen nicht gut aus aber dafür umso mehr mit IT.
Die Vorratsdatenspeicherung schreibt ISP`s vor die Zuweisungen von IP's 10 Wochen aufzubewahren. Dementsprechend wäre dies für den Zugriff auf die Webseite, wo er das Produkt gekauft nicht mehr nachvollziehbar.
Das einzige, was ich kritische sehe ist das er höchstwahrscheinlich mit seiner richtigen IP innerhalb der letzten 10 Wochen auf den Mail Account zugegriffen hat.
Leider oder in manchen Fällen auch nicht leider benötigt die Polizei nicht lange um die IP beim ISP in die reale Adresse umzuwandeln. (Hängt meisten von der Antwortgeschwindigkeit des ISP's ab.)
Aber natürlich macht das die Polizei erst wenn eine Anzeige steht.

Nein kann man nicht ! Die kanzlei spekuliert auf Unkenntnis in diesem Bausteinschreiben. Manche fallen rein. Komisch das der Rechtsanwalt Deines Freundes nicht darauf hingewiesen hat.

Es kann nichts passieren ! Ball flach halten und NICHT reagieren !!

In Zukunft Fakeit nicht mehr verwenden

MaximilianSc 
Fragesteller
 19.08.2019, 16:14

Alles klar, vielen Dank erstmal für die hilfreiche Antwort. Falls im schlimmsten Falle doch Post kommen sollte, welch eine Form würde diese haben? Damit wir gegen jegliches Schreiben immun sein können bzw. vorbereitet.

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DerSchokokeks64  16.10.2019, 15:32
@MaximilianSc

In aller Regel erhälst du einen Großbrief oder eine amtliche Zustellung.

Aber vergiss die Sache einfach, da passiert eher nichts....

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